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Pressemitteilung vom 16.08.2023
Kultur
Lulo Reinhardt feiert 50-jähriges Bühnenjubiläum in Höhr-Grenzhausen
Lulo Reinhardt, mit diesem Namen verbindet man World Music, Latin-Swing, einen Gitarrenvirtuosen, mit unverkennbaren Wurzeln. Er entstammt der berühmten Familie der Reinhardts, wie sein Vater Bawo Reinhardt und sein berühmter Onkel Dawelie Reinhardt. Dawelie Reinhardt war Mitbegründer des berühmten "Schnuckenack Reinhardt Quintett".
Der Sänger Lulo Reinhardt. (Foto: Lulo Reinhardt)Höhr-Grenzhausen. Lulo Reinhardt wächst in der Tradition der Sinti auf, in der die Musik von Django Reinhardt eine sehr große Rolle spielt. Durch die Plattensammlung seines Vaters Bawo Reinhardt wurde Lulo schon als Fünfjähriger inspiriert. In dieser Sammlung gab es Musik von dem brasilianischen Gitarristen Baden Powell bis zu The Shadows.

Sein Vater Bawo war Lulos erster Gitarrenlehrer und Mentor bis zu seinem Tod im Jahr 2013. Lulo Reinhardt spielte über 20 Jahre in der familieneigenen Band, dem "Mike Reinhardt Sextett". Als Rhythmusgitarrist, später auch als Bassist bis 1993. 1992 gründete er mit seinem Vater Bawo Reinhardt und seinem Cousin Bavo Dége die Band "I Gitanos". Wie erfolgreich die Band war spiegeln Live Konzerte mit den großen Namen der Neunziger, TOTO, Marla Glenn und Andreas Vollenweider 1995 bei 'Rock gegen Hass' Lengenau in der Schweiz mit 60.000 Zuschauer wider. Stolz auf ihre Wurzeln nahm die Band drei CDs in ihrer eigenen Sprache Romanes auf. Dies ist insofern bedeutend, da diese Band neben ihrer musikalischen Qualität, auch einem breiteren Publikum die Kultur der Sinti und Roma näher bringt. Mit dem Tod seines Vaters Bawo im Jahr 2013 löst sich "I Gitanos" auf.

Mit dem Antrieb, sich persönlich und musikalisch weiterzuentwickeln, gründete Lulo Reinhardt bereits 2002 seine eigene Band, das "Lulo Reinhardt Project”, mit dem Ziel nur eigene Kompositionen zu veröffentlichen. Er selbst spricht hier gerne von einer Band, die zu 99,9 Prozent keine Cover Musik spielt. Ab 2008 entstand aus diesem Projekt das "Lulo Reinhardt Latin Swing Project”.

Im Dezember 2017 wurde dann ein großer Traum wahr. Lulo Reinhardt besuchte Kalkutta in Indien. Der Ursprung seiner Wurzeln, der Sinti und Roma. Dort nahm er eine CD (Gypsy meets India) mit seinem Freund Debhashish Bhattacharya (Hindustan Indian Slide Guitar) und seinem Bruder Subhasis Bhattacharya (Tabla) und der Tochter Avanti Bhattacharya (Gesang) und Uli Krämer (Drums und Perkussion) auf. Debhashish Bhattacharya ist einer der besten Hindustan Indien Slide Gitarristen. Mit ihm war Lulo Reinhardt 2017 drei Monate auf Tour in Kanada und den USA mit International Guitar Night. Das Projekt "Gypsy meets India" spielte dann im November 2018 in Deutschland beim neunten Internationalen "Lulo Reinhardt Gitarren Festival". Im Anschluss fand dann eine Tour mit weiteren acht Konzerten statt. Im Mai 2019 bekam Lulo Reinhardt dann einen Ritterschlag und gewann mit der CD "Gypsy meets India" den Deutschen Schallplattenpreis in der Kategorie "Weltmusik".

Für die Zukunft ist ein Filmprojekt in Planung, dass die Auswanderung der Sinti und Roma aus Indien dokumentarisch aufbereitet. Lulo Reinhardt wird den Weg zurück verfolgen bis nach Indien, bis zu dem Ursprung der Auswanderung aus der Region Sindh (Indien/Pakistan). Seit 2007 schreibt Lulo Reinhardt an seinen Memoiren (Der Weg zum Latin Swing). Die Träume, Ideen und Projekte, mit der Antriebsfeder des ständigen Aufsaugens des Neuen und des Unbekannten, lassen noch viele spannende Projekte des Sinto und Kosmopoliten Lulo Reinhardt erwarten.

Am 15. September feiert Lulo Reinhardt in Höhr-Grenzhausen im Jugend- und Kulturzentrum "Zweite Heimat" gemeinsam mit seinem Freund und Bandkollegen Uli Krämer, mit dem er seit 31 Jahren zusammen auf der Büne steht, sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Lulo Reinhardt verspricht einen außergewöhnlichen Abend mit seiner eigenen Gitarrenmusik.

Karten für das Konzert im Jugend- und Kulturzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen sind erhältlich unter Telefon: 02624/7257 oder online unter www.juz-zweiteheimat.de und kosten im Vorverkauf: 20 Euro, an der Abendkasse: 22 Euro. (PM)
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