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Pressemitteilung vom 10.10.2023
Region
Herzblut-Landwirt wandert aus in den Hohen Westerwald
Auf der schwierigen Suche nach einer neuen Bleibe für seine geliebten Schottischen Hochlandrinder hat es den gelernten Landwirtschaftsmeister Christian Hense und seine Ehefrau Carola Klöckner im April 2022 nach Oberrod verschlagen. Dort haben sie den ehemaligen Ziegenhof samt Ziegen übernommen.
Vertraut mit ihren Hochlandrindern: Christian Hense und seine Frau Carola auf der Weide in Elsoff-Mittelhofen. (Foto: Wolfgang Gerz)Oberrod. Da sie recht schnell die Entscheidung gefällt haben, die vorherigen Strukturen so nicht weiterzuführen, die Ziegen aber auch nicht aufgeben wollten, haben sie nach einer Lösung gesucht und diese auch bei einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb mit Käserei gefunden. Diese übernehmen die Ziegenmilch und veredeln sie professionell zu schmackhaftem Ziegenkäse in allerlei Varianten.

Auch wurde der Hof neu getauft und so haben die zwei ihn nach der Flurbezeichnung Hof Schilzwiese benannt. Im Herbst 2022 konnte dann endlich nach diversen Vorbereitungen auch die gesamte Herde der Schottischen Hochlandrinder von ihrem ursprünglichen Standort Rossberger Hof in Montabaur in ihr neues Zuhause ziehen. Nicht nur für Christian Hense, sondern auch für seine Frau, welche einst als gelernte Tischlerin als Quereinsteigerin zur landwirtschaftlichen Tierhaltung gekommen ist, steht Tierwohl an oberster Stelle: "Wenn man schon den Nutzen aus ihnen zieht, ist es doch das Mindeste, ihnen ein artgerechtes Leben zu bieten! Es ist uns wichtig, dass unsere Tiere ein gutes Leben haben, gesund gefüttert werden und möglichst schonend geschlachtet werden."

Dafür haben sie die letzten Wochen und Monate einige Kämpfe auf sich nehmen müssen. Dank ihrer Mitgliedschaft im URIA e. V. haben sie viel Unterstützung und Beratung auf ihrem Weg gefunden, ihre Rinder wieder wie einst in Montabaur auch, auf der Weide schlachten zu können. Dass eigens dafür die Anschaffung einer mobilen Edelstahl- Transporteinheit mit EU-Zulassung nötig war, macht die zwei in dieser Hinsicht zu Vorreiter im Westerwaldkreis. Somit bleiben die Tiere von der Geburt bis zur Schlachtung auf ihrer Weide im gewohnten Umfeld bei ihren Artgenossen im Herdenverband. Dies ist nicht nur für das Tier selbst eine Qualitätssteigerung, sondern auch für das Fleisch. Es wird nicht zu Unrecht als Delikatessfleisch bezeichnet. Wesentlich cholesterin- und fettärmer als anderes Rindfleisch und Schweinefleisch, mit einem 30-fach höheren Anteil wertvoller Omega 3 Fettsäuren, wertvoller Proteine und Eisen. Verkauft wird das Fleisch nach Vorbestellung in 10 Kilo Paketen auf ihrem Hof.

"Schade eigentlich, dass das Ziegenfleisch mit seinem Ruf so hinterher hängt. Dabei steht es doch Lamm- und Schaffleisch in nichts nach", so die Hofbetreiber. Es ist ebenfalls sehr gesund, mager und dennoch saftig. Während man Lammfleisch auf fast jeder Speisekarte findet, wartet Ziege noch auf ihren Durchbruch. Für alle, welche es doch mal verkosten wollen, haben Hense/Klöckner stets Edelteile tiefgekühlt zum Verkauf für ihre Kunden vorrätig. Weitere 160 Mitarbeiter sind für die Eierproduktion zuständig. Mit viel Freilauf und einem fahrbaren Mobilstand. Für den Verkauf hat man am Hofeingang ein Eierhäuschen aufgestellt, welches rund um die Uhr für die Kunden geöffnet ist.

In Oberrod haben sich die beiden gut eingelebt. Was sie aber noch händeringend suchen, sind hofnahe landwirtschaftliche Flächen zur Pacht oder zum Kauf, um zur Heuernte nicht bis nach Montabaur, Steinefrenz und Gehlert fahren zu müssen. Auch über Ackerflächen würde sich Christian Hense sehr freuen, um auch für die Hühner das Futter wieder selbst anbauen zu können. Denn Maschinen vom Pflug bis zum Mähdrescher sind vorhanden. Wer noch mehr über den Hof Schilzwiese, die Tiere und ihre Besitzer wissen möchte findet auf der Homepage weitere Infos. (PM)
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