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Nachricht vom 12.10.2023
Politik
Bürgermeister von Caan hört auf - Nachfolger für Roland Lorenz wird gesucht
Ob es eine Überraschung war oder ob die Ratsmitglieder bereits mit diesem Schritt rechneten - Fakt ist, dass die Nachricht von Roland Lorenz zu seinem Rücktritt für Stille sorgte. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt, jedoch hatten der WW-Kurier die Möglichkeit, mit Lorenz über seinen Rücktritt zu sprechen.
Ein engagierter Bürgermeister tritt zurück. (Fotos: Wolfgang Rabsch)Caan. Als Roland Lorenz (CDU), der noch amtierende Bürgermeister von Caan, bei der Gemeinderatssitzung am 12. Oktober im letzten Tagesordnungspunkt unter Mitteilungen eher beiläufig bekannt gab, dass er bei der am 9. Juni 2024 stattfindenden Kommunalwahl nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters in Caan kandidieren würde, blieb es im Sitzungssaal erstaunlicherweise sehr ruhig. Entweder waren die anwesenden Ratsmitglieder und Zuhörer davon überrascht worden, oder man hatte insgeheim mit diesem Schritt gerechnet.

In der Gemeinderatssitzung, zu der auch Michael Merz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, erschienen war, erklärte der Rechnungsprüfungsausschuss, dass die Prüfungen der Unterlagen keinerlei Grund zu Beanstandungen erbrachten, die Gemeinde hätte wirtschaftlich gehandelt. Der Haushaltsplan von 2022 sei eingehalten worden, folglich wurde beantragt, dem Bürgermeister und dem Ersten Beigeordneten Entlastung zu erteilen. Bei einer Enthaltung wurde einstimmig dem Antrag stattgegeben.

Lorenz erklärte, dass er unlängst in Mainz bei einem Kommunalgipfel gewesen sei und es aus seiner Sicht schlecht für die Kommunen aussehen würde. Es würden nur noch ausgeglichene Haushalte genehmigt. Weitere Themen waren die Fortführung der Dorfmoderation, unter anderem mit der Umwandlung einer alten Telefonzelle zur Bücherei. Die 5-Dörfer-Tour wäre sehr erfolgreich gewesen, der Förderbescheid zur Anschaffung einer Sirene sei eingetroffen, eine Dorf-App für Caan würde eingerichtet und die Seniorenfeier soll am 17. Dezember stattfinden.

Die Listen für die Kommunalwahl 2024 müssen bis zum 22. April 2024 aufgestellt sein. Daraufhin folgte die Bekanntgabe des Verzichts auf eine erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt in Caan ab 2024.

Nach dem Ende der Gemeinderatssitzung hatte der WW-Kurier Gelegenheit, mit Roland Lorenz wegen seiner für Caan bedeutsamen Entscheidung zu sprechen.

Herr Lorenz, Sie sind mit Leib und Seele Bürgermeister, wie man hört. Was sind die Gründe für Ihre Entscheidung?
Es gibt mehrere Gründe für meine Nichtkandidatur. Zum einen ist es mein Alter; ich werde im Februar 73 Jahre alt. Zum anderen komme ich aus der Gewerkschaftsarbeit und habe hier für die Deutsche Beamtenbund-Jugend RLP, für den Deutschen Beamtenbund RLP und meine "Hausgewerkschaft", der Deutschen Polizeigewerkschaft, inklusive der Personalratsarbeit, insgesamt 38 Jahre ehrenamtlich gearbeitet. Dazu kommen mit Ablauf dieser Legislatur nochmals zehn Jahre ehrenamtliche Bürgermeistertätigkeit. Das sind folglich 48 Jahre, in welchen ich immer in der "ersten Reihe" stand. Ich möchte mir jetzt mehr Zeit für meine Familie und den Chorgesang nehmen.

Hängen Sie die Kommunalpolitik ganz an den Nagel?
Ich kann mich nicht komplett zurückziehen. Dafür war ich zu lange im politischen Geschäft unterwegs. Ich brauche schon noch eine Aufgabe außerhalb der Familie. Das meint übrigens auch meine Frau und unterstützt mich nicht nur in dieser Frage. Von daher möchte ich im nächsten Jahr für den Verbandsgemeinderat kandidieren und hier Ausschussarbeit leisten. Die Termine werden weniger und ich kann mich auf konkrete Themenbereiche konzentrieren.

Wie soll es weitergehen in Caan?
Ich denke und hoffe, dass sich zumindest ein Interessierter für das Bürgermeisteramt meldet. Wir brauchen aber auch Kandidaten für den Gemeinderat. Soweit mir bekannt ist, wird das ein oder andere Ratsmitglied nicht mehr kandidieren. Das ist ganz wichtig für unsere Ortsgemeinde. Der Souverän einer Ortsgemeinde ist der Gemeinderat und die politische Arbeit in einer Gemeinde hat grundlegende Bedeutung. Die kommunale Selbstverwaltung ist nun mal die Elementarschule der Demokratie.

WW-Kurier: "Vielen Dank, Herr Bürgermeister und alles Gute für den nahenden Ruhestand."
     
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