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Pressemitteilung vom 12.11.2023
Region
Das "Ewige Eis" im Westerwald ist "Naturwunder des Jahres 2023"
Der Titel "Naturwunder des Jahres 2023" geht an einen der kältesten Orte im Westerwald. In einer achtwöchigen Online-Abstimmung, die am 12. November endete, hat sich das "Ewige Eis" am Fuß der Basaltkuppe Dornburg im hessischen Teil des Westerwaldes gegen acht weitere Naturschönheiten in Deutschland durchgesetzt.
Das "Ewige Eis" im Westerwald ist das "Naturwunder des Jahres 2023". (Foto: R. Lemmer)Westerwald. In den künstlichen Stollen am Fuße der Dornburg ist häufig bis in den Spätsommer hinein Schnee und Eis zu entdecken. Mit 20,2 Prozent (5.337 Stimmen) hat sich das "Ewige Eis" im hessischen Westerwald bei der diesjährigen Wahl zum "Naturwunder des Jahres" eiskalt gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Deutschlands größtes Hochmoorgebiet "Wildsee" im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg) landete mit 16,4 Prozent Stimmenanteil (4.331 Stimmen) auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegt der Teufelstisch bei Hinterweidenthal in Rheinland-Pfalz mit 15,8 Prozent (4.164 Stimmen).

Insgesamt stimmten 26.364 Naturbegeisterte aus ganz Deutschland für einen der neun zur Wahl stehenden Kandidaten ab. Damit ist die von der Heinz Sielmann Stiftung und dem Deutschen Wanderverband organisierte Publikumswahl mit einem Teilnehmerrekord zu Ende gegangen.

Schätze der Region präsentieren
"Mit Stolz hatte der Westerwald-Verein das Ewige Eis bei Dornburg ins Rennen geschickt, und dank eurer fantastischen Unterstützung haben wir es geschafft, uns gegen namhafte Konkurrenten durchzusetzen", so freute sich der Westerwald-Verein bereits auf seiner Facebook-Seite. "Mit diesem Sieg dürfen wir unseren geliebten Westerwald überregional bekannter machen und darauf aufmerksam machen, welche Schätze unsere Region zu bieten hat. Mit dem Gewinn der Naturwunderwahl 2023 haben wir die Möglichkeit, den Westerwald überregional bekannt zu machen und als Ziel für Abenteuer, Natur und kulturelle Entdeckungen zu etablieren."

"Mit dem Ewigen Eis im Westerwald hat in diesem Jahr ein Naturwunder gewonnen, das diesem Titel alle Ehre macht", sagt Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung: "Wer hätte gedacht, dass es Permafrost nicht bloß im hohen Norden, sondern auch mitten in Deutschland gibt? Mit der Naturwunderwahl möchten wir aufzeigen, dass die Natur voller Schönheit steckt, die uns immer wieder fasziniert und erstaunt. Für die Heinz Sielmann Stiftung erwächst daraus eine gesellschaftliche Verantwortung, die Natur und ihre Wunder auch für nachfolgende Generationen zu bewahren."

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes, erklärt: "Wir gratulieren dem Westerwald-Verein e.V., der das "Ewige Eis" als Kandidaten ins Rennen geschickt hat. Der Westerwald bietet als Wander- und Urlaubsregion noch viele weitere faszinierende Naturschauplätze, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind. Der Deutsche Wanderverband und seine Mitglieder sorgen dafür, dass die Naturwunder Deutschlands über Wanderwege gut erreichbar und damit erlebbar sind. Es freut uns sehr, dass wir mit der Naturwunderwahl dazu beitragen, diese auch noch bekannter zu machen."

Seltenes Permafrost-Phänomen mitten in Deutschland
Selbst bei sommerlichen Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius bleibt es am Fuße der Dornburg - einer Basaltkuppe im hessischen Teil des Westerwaldes - winterlich kalt. Das im Jahr 1839 dort entdeckte Ewige Eis ist ein seltenes physikalisches Phänomen: Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung massiv ab und führt dazu, dass sich in tieferen Schichten im lockeren Basaltgestein festes Eis bildet. Im Sommer strömt kalte Luft am Fuße der Geröllhalde aus dem Berg heraus. Im Winter kehrt sich der Prozess um und an höher gelegenen Stellen steigt warme Luft aus dem Berg heraus. Der Eiskern im Inneren des Berges bleibt ganzjährig bestehen.

Im Jahre 1873 legte eine örtliche Brauerei zwei künstlich Stollen am Fuße der Dornburg an, um diese als natürliche Kühlkeller zu nutzen. In den heute noch vorhandenen Schächten hält sich Schnee und Eis häufig bis in den Spätsommer und kann dort auch besichtigt werden.

Wanderwege zum Naturwunder
Dorthin gelangt man am besten über den abwechslungsreichen Blasiussteig. Dieser Rundweg führt außerdem zu keltischen Wällen und bietet mit der Blasiuskapelle und dem Hildegardisfelsen herrliche Aussichtspunkte. Auch über den Hauptwanderweg III des Westerwald-Vereins (Neuwied-Wetzlar) sowie den Hauptwanderweg 6 (Burbach-Limburg) ist diese Sehenswürdigkeit in das Wanderwegenetz integriert.

Hintergrund
Die Naturwunderwahl ist eine Initiative der Heinz Sielmann Stiftung und des Deutschen Wanderverbands, bei der Menschen aufgerufen sind, ihre Lieblings-Naturwunder aus Deutschland zu wählen. Die Initiative soll das Umweltbewusstsein und den Schutz der Natur stärken. Vorab konnten Vorschläge für die Naturschönheiten eingereicht werden. Unter den eingesandten Bewerbungen wählte eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Heinz Sielmann Stiftung und des Deutschen Wanderverbands neun Naturwunder aus, die anschließend in den offiziellen Wettbewerb gingen.
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