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Pressemitteilung vom 15.11.2023
Region
Unterstützung für das Hospiz Kloster Bruche: Rotary Club Westerwald spendet 15.000 Euro
Das Ökumenische Hospiz Kloster Bruche freut sich über eine großzügige Spende: Mit 15.000 Euro unterstützt der Rotary Club (RC) Westerwald die wichtige Arbeit zugunsten schwerstkranker und sterbender Menschen. Zur Scheckübergabe waren die Rotarier mit einer großen Delegation nach Betzdorf gekommen und konnten bei diesem Anlass das im April neu eröffnete Hospiz näher kennenlernen.
Im Ökumenischen Hospiz Kloster Bruche konnten Einrichtungsleiterin Yasmin Brost (Bildmitte) und der Fördervereinsvorsitzende Michael Lieber (rechts daneben) nun einen Scheck über 15 000 Euro aus den Händen von Dr. Michael Theis, dem Präsidenten des Rotary Clubs Westerwald, entgegennehmen. (Foto: Diakonie in Südwestfalen)Betzdorf. Dienst an der Gemeinschaft zu leisten ist ein wesentliches Anliegen der Rotarier weltweit - sei es nun mit internationalen Hilfsprojekten oder mit karitativen Aktionen im regionalen Umfeld. In dieses Grundprinzip passe auch die Unterstützung des ersten stationären Hospizes im Kreis Altenkirchen, betonte der Präsident des RC Westerwald, Dr. Michael Theis. Als Arzt habe er die Einrichtung nun schon ein paar Mal besucht. "Es ist einfach toll, wie fürsorglich die Menschen hier in ihren letzten Lebenstagen betreut werden".

Theis bedankte sich für die Einladung, richtete einen Dank aber auch an die Clubmitglieder, die auf dem Katharinenmarkt in Hachenburg "bei Wind und Wetter" zusätzliches Geld eingesammelt hatten, sodass man die Spendensumme auf 15.000 Euro aufstocken konnte. Beim Hospiz-Team ist die Freude über die Unterstützung riesig. Mit dem Geld sollen Teakholz-Gartenmöbel angeschafft werden, "damit unsere Gäste mit ihren Angehörigen draußen die letzte Sonnenstrahlen genießen können", erläuterte Einrichtungsleiterin Yasmin Brost. "Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns das ermöglichen."

Vom Kloster zum Hospiz
Trägerin des Hospizes ist die Diakonie in Südwestfalen. Ihr Geschäftsführer, Dr. Josef Rosenbauer, zeichnete den Werdegang des ehemaligen Klosters zum Hospiz nach. Bei der Ordensgemeinschaft Missionare von der Heiligen Familie, die den Standort nach fast 100 Jahren aus Gründen der Überalterung des Konvents aufgeben mussten, sei das Konzept, aus dem Kloster einen ökumenischen Ort der Pflege zu schaffen, auf viel Gegenliebe gestoßen.

Und so wurde dort - sozusagen als erster Baustein - Anfang April das Hospiz in Betrieb genommen. Das Haus verfügt über acht Einzelzimmer-Plätze sowie über zwei Angehörigenzimmer. Die bisherige Resonanz sei überaus positiv, so Dr. Rosenbauer. "Ein besonderer Dank gilt Vasmin Brost und ihrem Team für die tolle Arbeit."

In der Tat liegen hinter ihnen spannende und arbeitsreiche Monate des Aufbaus. Yasmin Brost, die zuvor sieben Jahre lang ein Hospiz in Bad Neuenahr-Ahrweiler leitete, war von dem ehemaligen Kloster in Bruche von Beginn an beeindruckt: "Man konnte gleich spüren: Das hier ist ein besonderer Ort."

Herausforderungen fürs Team
In kürzester Zeit sei es gelungen, qualifizierte Vollzeitkräfte für die Pflege zu akquirieren, ebenso Mitarbeitende in der Hauswirtschaft: "Es war herausfordernd, aber wir haben es geschafft und sind schnell zu einem tollen Team zusammengewachsen." Dieses wird zudem noch verstärkt durch derzeit zwei ehrenamtliche Hospizgleiter.

Mit dem Hospiz im Betzdorfer Stadtteil wurde eine Versorgungslücke im Westerwald geschlossen, denn bis dato befanden sich die nächstgelegenen stationären Einrichtungen in Siegen sowie in Dernbach bei Montabaur. Wie groß der Bedarf war und ist, zeigt allein die hohe Zahl von mehr als 130 Platzanfragen, die seit der Eröffnung in Bruche eingegangen sind. In diesen sieben Monaten wurden 40 Menschen bis zu ihrem Tode liebevoll versorgt.

Die Gäste kommen hauptsächlich aus den Landkreisen Altenkirchen und Westerwald, aber auch darüber hinaus. Diesen Menschen für die letzten Tage, Wochen und Monate ihres Lebens ein würdevolles Zuhause zu geben - darin sieht Yasmin Brost die wesentliche Bestimmung für ihr Team. "Unser Bestreben ist es, uns weitestgehend auf die Bedürfnisse unserer Gäste einzustellen, ihnen möglichst viele Wünsche zu erfüllen."

Förderverein hilft bei der Finanzierung
Die Aufnahme in ein Hospiz ist kostenlos, wird von den Krankenkassen jedoch an Bedingungen geknüpft. So muss eine unheilbare, weit fortgeschrittene Erkrankung mit einer Lebenserwartung von nur noch wenigen Wochen oder Monaten vorliegen, die einer palliativ-medizinischen Behandlung ohne weiteren Krankenhausaufenthalt bedarf.

Finanziert werden stationäre Hospize im Wesentlichen über die gesetzlichen Krankenkassen, wobei die Einrichtungen allerdings einen Teil der laufenden Kosten selbst tragen müssen - vorrangig über Spenden und ehrenamtliches Engagement. In Bruche wurde zu diesem Zweck ein Förderverein ins Leben gerufen, der inzwischen fast 50 Mitglieder zählt. Vorsitzender ist der ehemalige Altenkirchener Landrat und Betzdorfer Bürgermeisters Michael Lieber, der dem Rotary-Club ebenfalls herzlich "für diese bisher größte Einzelspende" dankte.

Nach dem Apfelfest, das Anfang Oktober Hunderte Besucher anlockte, wollen sich Hospiz und Förderverein bald mit einer weiteren Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentieren: Am Sonntag, 3. Dezember, lädt das Hospiz gemeinsam mit dem Förderverein ab 14.30 Uhr zu einem Adventsbasar an der alten Klosterscheune ein. Eröffnet wird der Nachmittag mit den Valentinsmusikern, zudem steht an diesem Tag um 16.30 Uhr ein Benefizkonzert des Männergesangvereins Frohsinn Bruche mit dem Kirchenchor Cäcilia Friesenhagen unter dem Dirigat von Paul Hüsch auf dem Programm. (PM)
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