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Pressemitteilung vom 05.12.2023
Kultur
Ignaz Netzer spielte Südstaaten-Blues in Selters
Ignaz Netzer ist eins mit der Gitarre. Sein typischer Blues mit ausgeprägten Gitarren-Patterns und einem breiten "American Slang" entführte auf Einladung des "Forum Selters" das Publikum im Stadthaus Selters in die Südstaaten.
Ignaz Netzer brachte den Blues und Gospel ins Stadthaus Selters. (Fotoquelle: Eckhard Schneider)
Selters. Ignaz Netzer wechselte im Stadthaus Selters immer wieder zwischen leichtem Rhythmus und dem getragenen, schweren Blues. Dazwischen erzählte er trocken und pointiert Geschichten über Blues-Größen, die Entstehung der Songs und von seinen Katzen, teils im schönsten Schwäbisch. Er spielte mit geschlossenen Augen, sang unspektakulär und hatte die volle Aufmerksamkeit seines Publikums, das bei einzelnen Songs mit Singen, Klatschen und Schnipsen gefordert war.

Bei dem Gospel "You got to move" packte er seine 140 Jahre alte Gitarre aus, mit einem Korpus, der zum Teil aus Blech ist. Netzer erzählte die Geschichte vom Zuhälter Stagger Lee, von Blind Blake, von Big Maceo Merriweather, dem Lieblingspianisten von Al Capone und von seiner rhythmussicheren, aber in immerwährender Pubertät steckenden Katze "Lady Gaga", die eigentlich ein Kater ist. Netzer beschrieb die Musik in einem Gospelgottesdienst und erzählte von der immer noch herrschenden Rassendiskriminierung in den Südstaaten.

Missisippi-Feeling
Ob Fingerpicking, das Spielen mit der "Bottleneck" oder auf der Bluesharp, die er als Schwabe "Goschehobel" nannte, ob alte Bluesklassiker oder eigene Kompositionen: Netzer brachte "Missisippi-Feeling" ins Stadthaus Selters. Er lebte seine Gitarren, er lebte die Musik. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er so viele Preise gewonnen und den German Blues Award nach Schwanstetten geholt hat.

Mit dem Konzert ist dem Forum Selters wieder eine einzigartige Club-Atmosphäre gelungen. Bei der Zugabe zog Netzer alle Stecker und sang komplett unplugged. "Man ist unmittelbar dran, hört, wie die Finger über die Saiten streichen", sagte ein Besucher. (PM)
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