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Nachricht vom 09.01.2024
Wirtschaft
Abschluss einer Risikolebensversicherung trotz Vorerkrankungen
RATGEBER | Vor dem Risiko eines unerwarteten Todes ist niemand vollständig geschützt. Auch wenn der eigene Tod kein leichtes Thema ist, ist es umso wichtiger, sich frühzeitig über Absicherungsmöglichkeiten für seine Lieben zu informieren. Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist ein sinnvoller Weg, um vorzusorgen und der Familie oder andere Hinterbliebene auch nach dem Tod finanzielle Sicherheit bieten zu können. Die Auszahlung der Risikolebensversicherung kann beispielsweise anfallende Kosten wie beispielsweise laufende Hypotheken oder Schulden decken oder aber dazu beitragen, dass die Familie den gewohnten Lebensstandard beibehalten kann.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/geralt-9301/ target=_blank rel=nofollow>geralt</a>Obwohl der Abschluss einer Risikolebensversicherung also eine echte Möglichkeit zur Absicherung der Hinterbliebene ist, ist der Abschluss nicht für jeden Interessenten im gleichen Maße möglich. Das liegt daran, dass die Versicherung vor Vertragsabschluss einige Informationen vom Interessenten einholt und auf Grundlage dessen ein individuelles Risiko berechnet.

Was müssen Interessenten gegenüber der Versicherung angeben?
Zu diesen Informationen zählen Angaben über die individuelle Lebensweise, den Gesundheitszustand, den Beruf sowie Freizeitaktivitäten. Die Versicherung nutzt diese Angaben, um das Todesfallrisiko des Interessenten einschätzen zu können und in einem nächsten Schritt die Konditionen eines möglichen Vertrags an dieses Risiko anzupassen. Übt der Interessent besonders risikoreiche Hobbys wie Bungee-Jumping aus, geht einem gefährlichen Beruf wie Feuerwehrmann oder Soldat nach oder leidet unter verschiedenen Vorerkrankungen, kann es dazu kommen, dass die Versicherung den Antrag ablehnt.
Vorerkrankungen sind immer wieder der Grund dafür, dass Interessenten keine Risikolebensversicherung abschließen können. Hier erfahren Sie, was Sie zum Thema Vorerkrankungen wissen sollten und wie der Abschluss trotzdem gelingen kann.

Wann spricht man von einer Vorerkrankung?
Häufig kommt die Frage auf, wie der Begriff der Vorerkrankungen ausgelegt wird. Zählt schon der zweiwöchige Schnupfen aus dem letzten Monat als Vorerkrankung und muss der letzte Routinebesuch beim Zahnarzt gegenüber der Versicherung angegeben werden?
Als Vorerkrankung gelten alle Krankheiten, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses diagnostiziert wurden. Erkältungen und reguläre Arztbesuche müssen folglich nicht angegeben werden. In der Abfrage der Versicherungen geht es meist um schwere und systemische Krankheiten wie Multiple Sklerose, Depressionen, chronisches Nierenversagen oder Morbus Crohn. Außerdem wird auch die regelmäßige Einnahme verschiedener Medikamente abgefragt, Krankenhausaufenthalte oder Operationen der vergangenen Jahre.

Die genaue Auslegung des Begriffs Vorerkrankung und die gestellten Fragen können sich je nach Versicherungsanbieter unterscheiden.

Welche Auswirkungen haben Vorerkrankungen oder eine risikoreiche Lebensweise?
Eine Vorerkrankung oder eine gefährliche Lebensweise führen zu einer Erhöhung der monatlich zu zahlenden Beiträge. Die Versicherung versucht so, das höhere Todesfallrisiko auszugleichen. Erachtete die Versicherung das Risiko als zu hoch, kann der Antrag auf eine Risikolebensversicherung auch abgelehnt werden. Eine Ablehnung bedeutet in erster Konsequenz nicht nur, dass kein Vertrag bei der gewünschten Versicherung abgeschlossen werden kann, sondern kann auch mit einer Aufnahme in die Sonderwagnisdatei einhergehen. Dadurch kann der Vertragsabschluss bei einem anderen Anbieter ebenfalls erschwert werden.

Wie der Abschluss gelingen kann
Interessenten, die unter Vorerkrankungen leiden, sollten die Absicherung über eine Risikolebensversicherung allerdings nicht gleich aufgeben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Abschluss trotz gesundheitlicher Einschränkungen gelingen kann. Eine Möglichkeit ist die Erstellung von anonymisierten Risikovoranfragen.

Mithilfe eines unabhängigen Maklers können die personenbezogenen Daten des Interessenten verschlüsselt und ausschließlich die relevanten Informationen zur Lebensweise und dem Gesundheitszustand übermittelt werden, sodass ein anonymisierter Antrag gestellt werden kann. Dieser Antrag wird an verschiedene Versicherer geschickt, die entweder ein Angebot erstellen oder den Antrag ablehnen. Der Interessent kann im Idealfall aus verschiedenen Angeboten das für ihn passendste auswählen, ohne dem Risiko der Sonderwagnisdatei ausgesetzt zu sein.

Quelle: Webseite Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsprüfung

Weitere Tipps für den Abschluss einer Risikolebensversicherung
Die Angaben gegenüber der Versicherung sollten in jedem Fall wahrheitsgemäß beantwortet werden, um möglichen Problemen im Leistungsfall vorzubeugen. Außerdem ist es hilfreich, die Angebote verschiedener Versicherer miteinander zu vergleichen, da sie unterschiedliche Konditionen bieten können.

Sinnvoll ist etwa die Nachversicherungsgarantie, die dafür sorgt, dass die Versicherungssumme im Nachhinein ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöht werden kann. So kann die versicherte Person auf veränderte Lebensumstände, wie beispielsweise die Geburt eines Kindes und die damit einhergehende Erhöhung der benötigten Absicherung reagieren.

Quelle: Webseite Verti

Sollte der Versicherungsbeitrag zu hoch ausfallen, besteht die Möglichkeit, die Vertragslaufzeit zu verkürzen oder eine fallende Versicherungssumme zu wählen. Besonders bei dem Kauf einer Immobilie und dem damit verbundenen Kredit kann diese Möglichkeit hilfreich sein: Wird ein Kredit zurückgezahlt, sinkt die Schuld bei der entsprechenden Bank. Für die Hinterbliebenen sinkt mit jeder Rückzahlung die finanzielle Belastung und die Versicherungssumme der Risikolebensversicherung kann parallel zur Kredithöhe ebenfalls sinken.

Es kann festgehalten werden, dass der Abschluss einer Risikolebensversicherung auch trotz Vorerkrankung möglich ist. Interessenten sollten jedoch darauf achten, nicht den erstbesten Versicherer anzufragen, sondern sich genaustens informieren und – besonders im Fall von bestehenden Vorerkrankungen – professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. (prm)
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