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Nachricht vom 29.01.2024 |
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Wirtschaft |
Blutwerte richtig auswerten – Was der Befund verrät |
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RATGEBER | Neben der Anamnese sind Blutwerte für Ärzte ein unverzichtbares Diagnosekriterium. Wir erklären die Unterschiede zwischen kleinem und großem Blutbild und gehen darauf ein, welche weiteren Blutwerte für Patienten relevant sein können. |
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Während Arzt und Labor bestens mit der Bedeutung der einzelnen Blutwerte vertraut sind, fühlen sich viele Patienten damit überfordert. Wie gut, dass es Apps wie blutwerte.de gibt. Diese helfen, Blutwerte richtig einzuordnen, ermöglichen eine Verlaufskontrolle und klären darüber hinaus auf, was die einzelnen Blutwerte genau bedeuten. Das schafft Transparenz und gibt insbesondere bei chronischen Krankheiten ein Sicherheitsgefühl.
Unterschiede zwischen kleinem und großem Blutbild
Wenn es beim Arzt um die Bestimmung von Laborwerten geht, wird zwischen dem kleinen und dem großen Blutbild unterschieden. Während das kleine Blutbild eine Basisdiagnostik darstellt, ist ein großes Blutbild spezifischer. Es wird häufig dann gemacht, wenn der Patient unter bestimmten Symptomen leidet und das kleine Blutbild wenig aufschlussreich war. Im großen Blutbild werden die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) detaillierter begutachtet. Hier lässt sich beispielsweise erkennen, ob organische Probleme an den Nieren oder etwa der Leber vorliegen. Teil des großen Blutbildes ist das sogenannte Differenzialblutbild, bei welchem verschiedene Typen der Leukozyten untersucht werden.
Alles Wichtige zum kleinen Blutbild
Vor allem beim Verdacht auf Entzündungen, Infektionen, Tumore, Anämien, Gerinnungsstörungen und seltene Blutkrankheiten wird das kleine Blutbild zurate gezogen. Außerdem dient es der Verlaufskontrolle bei bestehenden Krankheiten und wird vor Operationen benötigt.
Das kleine Blutbild gibt Aufschluss über folgende Werte:
• Ery oder RBC (= rote Blutkörperchen/Erythrozyten)
• Leuk oder WBC (= weiße Blutkörperchen/Leukozyten)
• Thrombo, PLT oder THRO (= Blutplättchen/Thrombozyten)
• Hk, Hct oder Hkt (= Hämatokrit)
• Hg, Hgb, Hb (= Roter Blutfarbstoff/Hämoglobin)
• MCH (= mittlerer Hämoglobingehalt im roten Blutkörperchen)
• MCHV (= mittlere Konzentration an Hämoglobin pro rotem Blutkörperchen)
• MCV (= mittleres zelluläres Volumen)
• Retis, Retr (= Retikulozyten/jugendliche Erythrozyten)
Das verrät das große Blutbild
Aufgrund der umfangreicheren Werte gehört ein großes Blutbild nicht standardmäßig zu den Kassenleistungen. Gibt man ein großes Blutbild in Auftrag, ohne dass dies medizinisch notwendig ist, muss man die Kosten von bis zu 100 Euro selbst tragen.
Beim großen Blutbild werden folgende Werte betrachtet:
• NEU, Neutro (= neutrophile Granulozyten)
• EOS, Eosino (= eosinophile Granulozyten)
• BAS, Baso (= basophile Granulozyten)
• MON, Mono (= Monozyten)
• LYM, Lympho (= Lymphozyten)
Wichtige Blutwerte und was sie bedeuten
Bei manchen Erkrankungen, speziellen Lebensweisen oder spezifischen Symptomen kann es hilfreich sein, weitere Blutwerte zu nehmen. So geht etwa eine vegane Lebensweise häufig mit einem Vitamin-B12-Mangel einher. Weil dieses Vitamin eine wichtige Rolle im Nervensystem spielt, sollte ein bestehender Mangel ausgeglichen werden. Relevante Blutwerte zur Aufdeckung sind Holo-Transcobalamin (Holo-TC) sowie Methylmalonsäure (MMA) und Homocystein.
Für die Feststellung und Verlaufskontrolle einer Krankheit ist der CRP-Wert einer der wichtigsten Blutwerte. Liegt der CRP-Wert über 5 mg/l Blutserum, kann dies auf akute Infektionen hinweisen. Der hohe Wert kann auch hilfreich sein, um eine Rheuma-Diagnose zu stellen.
Experten empfehlen zudem, regelmäßig die Blutfettwerte (LDL, HDL und Triglyceride), Vitamin D und den Blutzuckerwert HbA1C bestimmen zu lassen. Kritische Werte lassen sich mit einer Veränderung der Lebensweise in der Regel gut in den Griff bekommen. (prm) |
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Nachricht vom 29.01.2024 |
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