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Pressemitteilung vom 27.02.2024
Region
Cybergrooming: Sexualisierte Gewalt im Internet nimmt zu
Dank Smartphone und mobilen Internet sind Nutzer nahezu konstant Online. Hinzukommen die sozialen Netzwerke und Online Games, welche die Möglichkeiten bieten, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, sie wiederzufinden oder auch dem neusten Trend und Influencer zu folgen. Allerdings bieten diese Vorzüge auch Nachteile. Sexuelle Gewalt im Internet ist ein bekanntes Problem, es nimmt aber immer größere Ausmaße an.
Symbolbild (Foto: Pixabay)Region. Anlässlich des Safer Internet Day (6. Februar) hat der Kinderschutzbund gemeinsam mit dem Internet-ABC umfangreiches Material zur Aufklärung von Kindern, Jugendlichen, Fachkräften und Eltern über Cybergrooming entwickelt. "Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Teilhabe im Netz. Genauso haben sie das Recht auf Schutz im digitalen Raum. Gefahren und Risiken wie sexualisierte Gewalt im Netz nehmen leider zu", sagt Kathrin Kienle, Vorsitzende des Kinderschutzbunds Westerwaldkreis.

Was ist Cybergrooming
"Cybergrooming ist eine Form von sexualisierter Gewalt im Netz, die aber leider viel zu wenigen Menschen bekannt ist", sagt Joachim Türk, Vizepräsident des Kinderschutzbunds. "Dabei passiert es täglich vielfach in deutschen Kinderzimmern: erwachsene Männer geben sich in Online-Games oder auf Social-Media-Plattformen als Gleichaltrige aus. Sie bahnen Kontakte zu Kindern an, bauen eine Beziehung auf und lassen sich schließlich explizite Fotos schicken, mit denen sie anschließend die Betroffenen unter Druck setzen. Nicht selten werden auch Treffen vereinbart, an denen es dann zu sexualisierter Gewalt kommt", so Türk weiter.

Um pädagogische Fachkräfte, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern über das Phänomen sowie die Strategien von Tätern aufzuklären, hat der Kinderschutzbund ein umfangreiches Materialpaket zusammengestellt. In einem Infoflyer für Eltern in zehn verschiedenen Sprachen und in Erklärvideos informiert der Verband und gibt Hinweise, wie sich Betroffene verhalten sollen. Alle Materialien sind auf der Webseite des Kinderschutzbunds zu finden.

Zusätzlich wird für Interessierte eine Medienschutzreihe in Höhr-Grenzhausen angeboten. Sozialpädagogin Verena Ahlhäuser referiert über verschiedene Themen und kann fachkundig auch persönliche Fragen beantworten. Genauere Informationen zur kostenfreien Vortragsreihe gibt es auf der Webseite des Kinderschutzbunds Westerwald.

Mit dem Infomaterial und der Vortragsreihe möchte der Kinderschutzbund Westerwaldkreis Eltern und Erziehungsberechtigten die Informationsbeschaffung zum Thema erleichtern. "Es ist wichtig, sich zu auf dem neusten Stand zu halten, immerhin sind wir nicht mit den gleichen Medien aufgewachsen. Für unsere Kinder ist es normal, zu gamen, sich über soziale Netzwerke auszutauschen und mit mobilen Endgeräten ausgestattet zu sein. Sie machen Erfahrungen, die wir in unserer Kindheit und Jugend nicht gemacht haben. Viele Eltern haben also eine Wissenslücke. Besser wäre es, wir hätten einen Wissensvorsprung und wüssten, was unseren Kindern begegnen kann und wie wir kompetent damit umgehen können!", so Kienle. (PM)
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