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Nachricht vom 06.03.2024
Region
Informationsveranstaltung zum Wolf im Westerwald: Zwiespältige Resonanz und Einblicke in aktuelle Entwicklungen
In einer Zusammenarbeit zwischen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF), dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) Rheinland-Pfalz sowie dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz wurde gestern Abend (6. März) im Kulturwerk Wissen eine Informationsveranstaltung zum Thema Wolf im Westerwald abgehalten. Das Ziel dieser Veranstaltung war es, interessierten Bürgern der Region einen Überblick über die aktuelle Situation rund um den Wolf im Westerwald zu geben sowie Fördermöglichkeiten für wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen vorzustellen.
Symbolbild
(Pixabay)Wissen. Mit etwa 200 Gästen, darunter Vertreter verschiedener Interessengruppen, fand die Veranstaltung reges Interesse. Doch bereits zu Beginn sorgte die Feststellung des Moderators Alfred Zimmer vom Forstamt Hachenburg, dass es sich um eine "nichtpresseöffentliche Veranstaltung" handle und Fotografieren untersagt sei, für Unruhe unter den Teilnehmern. Die fehlende Vorankündigung dieser Einschränkung trug zur angespannten Atmosphäre bei, die den Abend begleitete.

Dennoch wurden während der Veranstaltung wichtige Informationen präsentiert. Dr. Peter Sound vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) eröffnete die Vortragsreihe mit einem Überblick über die Geschichte des Wolfes in Rheinland-Pfalz und speziell im Westerwald. Er betonte die Stagnation der Wolfspopulation und den Rückgang von Wolfübergriffen sowie die Notwendigkeit eines geschickten Wolfmanagements, um das Zusammenleben von Mensch und Wolf zu ermöglichen.

Sebastian Collet, Datenanalytiker für Wolfsgenetik von der Senckenberg Nature Research Society, gewährte Einblicke in die Analyse von Wolfspopulationen und betonte die geringe Rate von Wolf-Hund-Hybriden. Er wies auch Kritik an den Senckenberg-Analysen zurück und klärte über die Bearbeitungszeiten von Proben auf.

Julian Sandrin vom KLUWO schloss die Vortragsreihe mit einem Überblick über Herdenschutzmaßnahmen ab und betonte trotz aller Präventionsmaßnahmen die Unmöglichkeit eines hundertprozentigen Schutzes für Nutztiere vor dem Wolf.

Die Thematik spaltet die Gemüter

Im Anschluss an die Vorträge ermöglichten drei Themen-Tische, sich zu den Themen "Politik und Wolf", "Weidetiere und Wolf" und "Mensch und Wolf" auszutauschen. Trotz dieser Gelegenheit blieben viele Fragen und Ängste unbeantwortet, was die gemischten Reaktionen der Teilnehmer erklärt.

In einer Pressemitteilung teilten die SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Hendrik Hering mit, dass die Landesregierung in Mainz der Einrichtung einer KLUWO-Außenstelle in Altenkirchen zugestimmt habe. Diese Entscheidung verdeutlicht das anhaltende Interesse und die Bemühungen der Regierung, angemessene Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Tier im Kontext der Rückkehr des Wolfes zu treffen.

Die Veranstaltung zeigte, dass das Thema Wolf weiterhin ein breites Spektrum an Meinungen und Emotionen hervorruft und verdeutlicht die Notwendigkeit eines offenen Dialogs und einer ganzheitlichen Herangehensweise zur Bewältigung dieser Herausforderung. Ein Grund für die anhaltenden Sorgen und Ängste vieler Menschen durch den Wolf liegt in der Unsicherheit über die Auswirkungen seiner Rückkehr auf die lokale Tierwelt und Landwirtschaft sowie in der Unvorhersehbarkeit des Zusammenlebens von Mensch und Tier in einer sich ständig verändernden Umgebung. (JP)
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