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Nachricht vom 09.03.2024 |
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Kultur |
"Castle Freak Rave": Techno Party feierte eine krachende Show in Hachenburg |
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Für viele Menschen ist Techno nur etwas für Besessene, die den stundenlangen Krach lediglich alkoholisiert ertragen können. Wer sich vom Gegenteil überzeugen lassen wollte, der hatte die Chance, die Technoparty "Castle Freak Rave" in Hachenburg zu besuchen, um sich selbst ein Bild zu machen, was bei einem solchen Event abgeht. |
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Hachenburg. Dabei hatten die Besucher in der ausverkauften Stadthalle nur eines im Sinn: Spaß haben, feiern und tanzen, bis der Arzt kommt. Lokalmatador Sebastian Groth organisierte die Party: Er gehört zu den angesagtesten DJs der Technoszene und legte schon auf bei Großveranstaltungen wie der Nature One, Ruhr in Love, dem Ikarus-Festival und dem Sea You Festival. Wer es bis zur "Nature One" auf der Raketenbasis "Pytna" bei Kastellaun im Hunsrück geschafft hat, um dort vor über 60.000 Zuschauen aufzulegen, der gehört zur Crème de la Crème der Szene. DJ Quicksilver, Paul van Dyk, WestBam und Sven Väth sind auf der Pytna seit Jahren Dauergäste, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Sebastian Groth ist nicht nur international in der Szene unterwegs, er hat trotzdem seine Heimat, den Westerwald, nicht vergessen. Seit 2001 veranstaltet er in seiner Heimatstadt Hachenburg die erfolgreiche Techno Party "The Castle Freak Rave", die Anhänger der Szene nicht nur aus dem Westerwald, auch aus den angrenzenden Regionen nach Hachenburg lockt. Dazu meint Sebastian Groth: "Lange bevor kleine Discos und Clubs hier im Westerwald auf den Zug der elektronischen Musik aufgesprungen sind, haben wir bereits internationale Headliner zu unseren Events geholt. Von Partys im Kuhstall, über Warehouse-Raves in alten Lagerhallen bis zu Großveranstaltungen haben wir schon jede erdenkliche Technoveranstaltung geplant und realisiert".
Die ganze Bandbreite des Techno
Als Basis des Techno dient insbesondere der minimalistische, bassdrum-betonte Grundrhythmus der House-Musik. Daraus haben sich weitere Ableger entwickelt, zum Beispiel Acid House, Elektro Funk, Synthie Pop und New Beat. Besucher von Technopartys werden auch als Raver bezeichnet. Bei der Auswahl seiner musikalischen Gäste der Party achtet Groth darauf, dass sein Event die ganze Bandbreite des Techno abdeckt.
Thomas Reifenrat und Sebastian Sieker hatten die Ehre, die Party zu eröffnen. Sie begeisterten mit ihrem Mix aus Hardtrance und Hardtechno. "NIEREICH" aus Österreich gehört zu den Künstlern, die dem dunkleren Techno immer wieder Seele einhauchen und dieses Genre maßgeblich prägen.
EPHY Pinkman sagt von sich selbst, er sei ein türkischer Junge mit Akne gewesen, jetzt ist er ein erwachsener türkischer Typ mit Akne. Er frönt ebenfalls dem dunklen Techno.
Luis Martinez ist ein kolumbianischer DJ, der Schlagzeug und Gitarre studiert hat und in seinen Produktionen den Drum and Bass-Breakbeat mit südamerikanischen Stimmen und Reden kombiniert.
Sebastian Groth pendelt in seinen Sets zwischen Hard Techno, Industrial, oder auch 2000er Hard Dance & Oldschool Rave Elementen hin und her. Er selbst nennt es "Powertechno". Die eigentliche Party in der Stadthalle begann erst gegen 22 Uhr, weil Raver einhellig der Meinung sind, dass dadurch die Nacht länger andauert.
Die Nacht voll auskosten
Wieder einmal kamen die Raver in Hachenburg voll auf ihre Kosten, unter Gleichgesinnten konnten sich die meisten beim Tanzen vollkommen verausgaben. Die Tanzfläche war andauernd überflutet, man konnte sich wundern, mit welcher Kondition und Fitness die meisten Besucher ausgestattet waren. Manche exzentrisch gekleidet, in der bevorzugten Farbe schwarz, aber dennoch absolut positiv gestimmt, so kann das Event zusammengefasst werden. Kein Palaver, kein Stress, wer in dieser Richtung auffiel, der flog sofort ohne Wenn und Aber aus der Location.
An dieser Stelle muss der Hachenburger Kulturzeit gedankt werden, die bei ihren Planungen stets im Auge behält, dass alle Stilrichtungen im künstlerischen Bereich berücksichtigt werden. So wird eine hohe Akzeptanz geschaffen, da für jeden Geschmack etwas dabei ist und andere Vorlieben respektiert werden. Abwechslung heißt das Zauberwort, Comedy, Theater, Rock und Pop, Techno und Metal, Blasmusik und Lesungen, finden immer regen Zuspruch.
Nach dem erfolgreichen Verlauf der diesjährigen Technoparty wird Sebastian Groth nicht umhinkommen, auch für 2025 dieses Highlight wieder im Westerwald zu veranstalten. Mit dieser Party hat er im Westerwald praktisch ein Alleinstellungsmerkmal, ansonsten müssen die Technofans in die Clubs nach Köln oder Frankfurt fahren, um dort ihre Leidenschaft auszuleben. (Wolfgang Rabsch) |
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