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Pressemitteilung vom 14.03.2024
Region
Gesunde Ernährung direkt vor der Haustür - mit dem Biohof-Hachenburg
Im März findet deutschlandweit der Tag der gesunden Ernährung statt. Die Verbandsgemeindeverwaltung Hachenburg nutzt diesen Anlass, um auf Möglichkeiten hinzuweisen, wie gesunde, nachhaltige Ernährung vor Ort möglich ist.
Philipp, Christoph und Tobias Mies (v.l.n.r.) (Foto: privat)Westerwaldkreis. Der Familienbetrieb Biohof-Hachenburg der Familie Mies steht exemplarisch für die global angestrebte, nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Nach der Übernahme des Betriebs der Eltern stellten Iris und Christoph Mies auf eine tiergerechte Haltung nach Biostandards um. Heute, mit der dritten Generation, vertreten durch Philipp und Tobias Mies, erfährt das Unternehmen erneut frischen Wind. Die beiden brachten die Idee eines Selbstbedienungsladens ein, der von Hachenburger Bürgern positiv aufgenommen wird.

Etwa 300 Rinder leben das ganze Jahr über im Freien auf dem Hof. Die extensive Weidehaltung ist nicht nur ein Zeichen für das Wohlbefinden der Tiere, sondern steigert auch deren Widerstandsfähigkeit und Gesundheit. Christoph Mies betonte, dass eine gute Betreuung und Herdenführung ebenfalls entscheidend seien, denn die Verantwortung für gute Tierhaltung ende für ihn nicht an der Stalltür. Der Hof verwendet vorwiegend das Fleisch von Jungbullen, die vor Ort stress- und schmerzfrei ohne verstörende Tiertransporte per Weideschuss entnommen werden. Da diese Maßnahme nicht der konventionellen Landwirtschaft entspricht, wurde mit den örtlichen Behörden eine individuelle Lösung für den Hof erwirkt. Die Mitglieder der Familie Mies durchliefen mehrere Ausbildungen und Fortbildungen, sodass den Tieren der Transport nun erspart bleibt.

Kein Zukauf von Futtermittel notwendig
Die Anzahl der Tiere auf dem Biohof steht in Relation zur Futterfläche. Etwa 220 Hektar Grünland dienen dazu, die Tiere von Geburt bis Schlachtung zu versorgen. Dadurch ist kein Zukauf von Futtermittel notwendig. Die konventionelle Landwirtschaft hingegen bezieht häufig Futtermittel von globalen Märkten. Insbesondere Soja aus Brasilien, den USA oder Argentinien führt zu einer der größten klimatischen Probleme weltweit, unter anderem zu einem hohen Wasserverbrauch, Regenwaldrodung und immensen Transportwegen. Durch die Ernährungsgewohnheiten der westlichen Länder werden artenreiche Wälder, Grasländer und Feuchtgebiete, vorrangig in Südamerika, zerstört. Denn pro Kopf werden über 60 Kilogramm Soja pro Jahr verzehrt. 55 Kilogramm davon sind verdeckt in verzehrtem Fleisch, Eiern, Milch oder Fisch enthalten und werden als Futtermittel verbraucht. Dies bezeugt ein neuer Report zur europäischen Soja-Lieferkette im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF.

Aus diesen Gründen bezieht der Biohof Mies bewusst kein zusätzliches Futtermittel, verzichtet vollständig auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und produziert stattdessen eigenen Dünger aus Kompost, der auf den landwirtschaftlichen Flächen wiederverwertet wird.

Was bedeutet das für die Qualität des Fleisches? Fleisch von Bio-Nutztieren enthält meist mehr gesunde Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Durch das stressfreie Leben der Tiere müssen nur wenige, bis keine Medikamente eingesetzt werden.

Der Biohof-Hachenburg ist ein lebendiges Beispiel für Kreislaufwirtschaft und zeigt, wie gesunde Ernährung, Tierwohl, Umweltschutz und regionale Wertschöpfung miteinander vereinbart werden können. (PM)
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