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Pressemitteilung vom 28.04.2024
Region
Wolf eines sächsischen Rudels griff Schafsherde in Selters an
In der Verbandsgemeinde Selters im Westerwaldkreis wurden am 22. April DNA-Abstriche von einem verletzten Schaf genommen, die auf einen Wolf hindeuten. Die Untersuchungen lieferten nun überraschende Ergebnisse.
SymbolfotoSelters. Die am 22. April in der Verbandsgemeinde Selters genommenen DNA-Proben von einem verletzten Schaf ergaben als Ergebnis "Wolf" mit dem Haplotyp HW01. Dies deutet darauf hin, dass der Wolf zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation gehört. Der Zwischenfall, bei dem sich im Nachhinein herausstellte, dass zwei Schafe verletzt wurden, ereignete sich tagsüber.

Ersten Erkenntnissen zufolge näherte sich der Wolf den Schafen in einer Entfernung von 50 bis 70 Metern zum Schäfer, der auf der anderen Seite der Großherde stand. Das Tier ließ sich durch den Menschen vertreiben.

Die Individualisierung der Proben führte zu dem erstmaligen Nachweis eines männlichen Wolfs mit der Kennung GW3109m in Rheinland-Pfalz. Laut Informationen des Senckenberg Instituts stammt der Wolf aus dem Rudel "Hohwald" in Sachsen und wurde dort im Jahr 2022 das erste Mal genetisch über Kot nachgewiesen. Seine Eltern sind die Wölfe mit den Kennungen GW1589f und GW2562m.

Dies bedeutet, dass der Schaden nicht durch Wölfe des ortsansässigen Hachenburger Rudels verursacht wurde. Der aktuelle Aufenthaltsort von GW3109m ist jedoch unbekannt.

Das KLUWO steht in Kontakt mit den Tierhaltern hinsichtlich einer Ausgleichszahlung für die tiermedizinische Behandlung der Schafe sowie möglichen Herdenschutzmaßnahmen. Der Nachweis des Wolfs kann auf der Homepage des KLUWO eingesehen werden. (PM/Red)
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