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Pressemitteilung vom 01.05.2024
Region
Die Alten im Westerwald an die Macht?
Die Alten übernehmen die Macht! Ganz so weit ist es im Westerwald noch nicht, aber der Marsch in die immer älter werdende Gesellschaft ist auch bei uns nicht mehr aufzuhalten. Durch die einstimmige Verabschiedung einer Seniorenpolitischen Konzeption (SPK) durch den Kreistag will der Westerwaldkreis den Prozess steuern und den demografischen Wandel mitgestalten.
Fotos: Uli SchmidtMontabaur. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungsformate begleitet und unterstützt das Netzwerk "Senioren- und Behindertenrat (SBR) Westerwald" diesen Weg. Auftakt war nun eine ganztägige SPK-Rundreise durch den unteren Westerwald. Eine zweite soll im Herbst im oberen Kreisteil folgen.

Mit sechs unterschiedlichen Stationen zur Seniorenpolitik hatten sich die zehn Reiseteilnehmer aus verschiedenen Einrichtungen und Organisationen, darunter auch die heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet, viel vorgenommen. Dabei konnten in der Praxis Themen von Wohnen und medizinischer Versorgung bis zur Pflege und digitalen Teilhaben unter die Lupe und mit Betroffenen und Praktikern besprochen werden. Dazu gab es tiefe Einblicke in die jeweiligen Organisationen, Projekte und Einrichtungen.

Dem Alter Leben geben, trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen!
Das ist das Ziel der Geriatrie am Brüderkrankenhaus in Montabaur. Chefarzt Dr. Ralph Schulz wies auf eine steigende Bedeutung hin: "Wir widmen uns der Gesundheit der älteren Menschen in einer Lebensphase, in der häufig mehrere chronische Krankheiten gleichzeitig auftreten", so der erfahrende Altersmediziner. Die stellvertretende Stationsleitung Ricarda Morgenschweis nannte als Schwerpunkte der Arbeit unter anderem, die Motivation, Mobilität und Selbständigkeit der meist hochaltrigen Patientinnen und Patienten zu fördern. Als stellvertretende kaufmännische Direktion des Hauses merkte Sabine Saal an, dass die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften die größte Herausforderung bei der Weiterentwicklung oder einem Ausbau der geriatrischen Versorgung darstellt.

Vor drei Jahren wurde im Ortskern von Oberelbert die Wohnpflegegemeinschaft eröffnet. Schon am Eingang begrüßte Bewohner Karl-Heinz Feist interessiert die Gäste, um diesen sein Zimmer zu zeigen und erste Eindrücke zu schildern: "Wir fühlen uns hier wohl, können mitbestimmen was läuft und uns gegenseitig helfen" so der sympathische Mann, der auch Einblicke in sein Leben als Bäcker, Wirt und ehrenamtlicher Feuerwehrmann gab. Lisa Emde als für den Träger Stiftung Diakoniewerk Friedenswarte tätige Hausleiterin, zeigte sich erfreut darüber, dass das Haus mit zwölf Plätzen voll belegt ist.

Bei der dritten Station des Tages warteten Caritasdirektorin Stefanie Krones und Claudia Brockers als Abteilungsleiterin für die ambulanten Dienste im neuen Caritas-Zentrum in der Montabaurer Bahnallee, um den Gästen das Modell "Pflege ganz aktiv - neue Wege in der ambulanten Pflege", vorzustellen.

Ältere in der Gesellschaft nicht abhängen, sondern ihnen den Zugang zu den neuen Medien ermöglichen und sie dabei unterstützen! Das ist Ziel der Digitalbotschafter des Landes. Beteiligt an dem erfolgreichen Projekt ist auch die VG Montabaur, deren Generationenbeauftragte Judith Gläser das Projekt im VHS-Gebäude in der Kreisstadt vorstellte: "Aktuell wirken bei uns 15 Digibos an vier verschiedenen Stationen in der VG". Als einer der Digibos berichtete Martin N. Annen über den Ablauf der regelmäßigen Treffen "Digital aktiv mit 60 plus":

Einen etwas anderen Weg in der kommunalen Seniorenarbeit geht die VG Wirges mit der Fachstelle Gesundheit & Senioren. Bürgermeisterin Alexandra Marzi begrüßte gemeinsam mit der Fachstelle die SBR-Delegation im Rathaus der VG zu einem Gespräch über deren Arbeit: "Wir haben ein vielseitiges Angebot im Bereich der Beratung und Unterstützung sowie seniorenspezifischer Veranstaltungen, gestützt durch ein stetig wachsendes Netzwerk an Kooperationspartnern".

Bei so einer thematischen Seniorenrundreise darf ein Thema nicht fehlen: die stationäre Altenpflege. Dazu hatte man für die sechste und letzte Station das DRK-Seniorenzentrum in Wirges ausgewählt und wurde von Einrichtungsleiterin Karina Richert mit einer überraschenden Nachricht begrüßt: "Wir haben keinen Mangel an Fachkräften, sondern uns fehlen Pflegehelfer". (PM)
       
   
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