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Pressemitteilung vom 30.05.2024
Region
Rettungsversuch für Bachmuschel: Rheinland-Pfalz fördert Wiederansiedlungsprojekt mit 394.000 Euro
Die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel soll in Rheinland-Pfalz ihren Lebensraum in der Nister wiederfinden. Ein von der Umweltministerin Katrin Eder vorgestelltes Projekt zur Wiederansiedlung der Muschelart wird dabei mit rund 394.000 Euro gefördert.
Für gesunde Gewässer sind Muscheln die Basis (Fotoquelle: Pixabay)Stein-Wingert. "Die Nister ist ein geeigneter Lebensraum zur Wiederansiedlung der Bachmuschel", erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von rund 394.000 Euro an die Universitäten Koblenz und Kassel. Gemeinsam mit SGD Nord-Präsident Wolfgang Treis in Stein-Wingert wurden nachgezüchtete Bachmuscheln und entsprechende Wirtsfische in die Nister ausgesetzt.

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt zielt darauf ab, die Vermehrung einer maximal möglichen Menge von Jungmuscheln aus einem Elterntierbestand wissenschaftlich zu begleiten und weitere geeignete Besatzgewässer zu identifizieren. Zudem soll eine mindestens erforderliche Besiedlungsdichte für selbsterhaltende Bestände der Muscheln und der erforderlichen Wirtsfische ermittelt werden.

Muscheln sind für ein gesundes Bachbett elementar
Eder betonte die Bedeutung gesunder Muschelbestände für die Biodiversität von Flüssen. Sie filtern das Wasser, lockern obere Bodenschichten in Flüssen auf und fördern so die aquatische Biodiversität. "59 Prozent der Süßwasserschnecken und -muscheln sind in Europa bedroht und gehören damit weltweit zu den am stärksten bedrohten Arten", warnte die Umweltministerin.

Die Bachmuschel, ursprünglich weitverbreitet in Europa, ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts stark zurückgegangen und gilt als gefährdet. Hauptbedrohungen sind der Verlust und die Fragmentierung von Habitaten, Eutrophierung, Wasserverschmutzung und invasive Arten sowie der Verlust von Wirtsfischen. Auch der Klimawandel mit der damit einhergehenden Erwärmung der Gewässer schädigt die Lebensräume der Muscheln und ihrer Wirtsfische.

Die Rettung der Bachmuschel erfordert laut SGD Nord-Präsident Wolfgang Treis eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Wasserwirtschaft. "Effektiver Artenschutz setzt die Förderung natürlicher Gewässerentwicklung und die Wiederherstellung von Lebensräumen voraus", betonte Treis. Dies sei nur dank des Engagements zahlreicher Institutionen und Fachleute möglich, wie beispielsweise der Universitäten Koblenz und Kassel, die nun die Fördermittel erhalten. (PM/Red)
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