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Pressemitteilung vom 23.06.2024
Region
Mit der Naturschutzinitiative (NI) auf den Spuren von Wildpflanzen und Kräutern
Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) hatte im Frühjahr zu mehreren Wildpflanzenexkursionen eingeladen, die auf großes Interesse stießen. Gabriele Neumann, stellvertretende Vorsitzende der NI, begrüßte neben den zahlreichen Teilnehmern die Referentin Katharina Kindgen, Ethnobotanikerin, zertifizierte Kräuterpädagogin und Mitglied der NI.
(Foto: Harry Neumann/NI) Kräuterexpertin Katharina Kindgen auf einer der Kräuterexkursionen der Naturschutzinitiative (NI)Region. Die Teilnehmer konnten sich über viele Geschichten, Gedichte und historische Hintergründe freuen, die von Katharina Kindgen vorgestellt wurden. Dabei kam natürlich auch das fundierte Wissen nicht zu kurz: In den Topf und auf den Teller dürfe nur das kommen, was wir ganz genau kennen, erklärte die Expertin. Denn in unserer heimischen Umgebung wüchsen auch zahlreiche Giftpflanzen, die es zu meiden gelte, so die Referentin.

Aber auch Beiträge zur Hausapotheke seien in der Natur zu finden. Beispielsweise enthalte das Mädesüß (Filipendula ulmaria) das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) und der Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum) liefere Phytohormone. Der zumeist ungeliebte Giersch (Aegopodium podagraria) enthalte 15 mal so viel Vitamin C wie ein normaler Salat, wusste die Referentin zu berichten.

Für die Küche hätten die Wildpflanzen ebenfalls einiges zu bieten. So lasse sich aus den Wurzeln der Nelkenwurz (Geum urbanum) durch Trocknen und Fermentieren ein wunderbar duftendes Weihnachtsgewürz herstellen. Der heimische Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) liefere ein Gemüse, das dem Brokkoli verblüffend ähnlich sei.

Des Weiteren wusste die Pflanzenkennerin zu berichten, dass das Echte Labkraut (Galium verum) zur Käseherstellung verwendet werden könne, ähnlich wie das Enzym Kälberlab und dieser Tatsache seinen Namen verdanke. Auch von den Besonderheiten des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) als "Sorgenbaum" wusste sie zu berichten und davon, dass der Mittagsschlaf unter dem Holunderbaum zu träumerischen Kontakten mit den Ahnen führen könne.

Die Führungen boten vielfältiges Fachwissen an und forderten direkt dazu auf, die heimischen Wildpflanzen mehr zu nutzen und der Natur vor der Haustüre mehr Beachtung zu schenken. Unter großem Beifall der Teilnehmer bedankte sich Gabriele Neumann bei der Referentin und gab einen Ausblick auf weitere NI Veranstaltungen.

Mehr Infos unter: www.naturschutz-initiative.de. (PM)
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