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Pressemitteilung vom 03.08.2024
Region
Abwassersystem Montabaur: Pumpen werden immer wieder durch Feuchttücher verstopft
Feuchttücher sind vielseitig einsetzbar und daher in vielen Haushalten zu finden. Doch was passiert, wenn sie nach Gebrauch in der Toilette entsorgt werden? Die Verbandsgemeindewerke Montabaur warnen vor den Folgen.
Kann das Abwassersystem lahmlegen: Eine verstopfte Pumpe und der Klumpen Tücher, den das Team der Abwasserentsorgung daraus entfernt hat. (Foto: VG-Werke Montabaur)Montabaur. Ob zur Babypflege, als Putzlappen, Brillenreinigungstuch oder Erfrischungstuch - feuchte Tücher haben viele Anwendungsmöglichkeiten. Doch sie gehören nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Das betonen die Verbandsgemeindewerke Montabaur.

Der Grund dafür liegt in den nassfesten Fasern, aus denen die Produkte hergestellt werden. Sie sind reißfest und lösen sich im Wasser nicht auf, was zu Verstopfungen in den Pumpstationen auf dem Weg zur Kläranlage führt. Im Gegensatz dazu stellt normales Toilettenpapier, das im Wasser schnell aufweicht, kein Problem dar.

Abwassersystem Montabaur abhängig von Pumpen
"Unser Versorgungsgebiet, die Verbandsgemeinde Montabaur, ist sehr hügelig. Um das Abwasser aus den Haushalten zu unseren Kläranlagen zu bringen, benötigen wir an einigen Stellen Pumpen. Hier setzen sich die nassfesten Tücher fest, bilden einen Klumpen und die Pumpen fallen aus", so Christine Kirchhöfer, die stellvertretende Werkleiterin.

Wiederholt musste der Bereitschaftsdienst ausrücken, auch nachts, um die überhitzten Pumpen zu reinigen. "Wir appellieren an die Bevölkerung, keine Feuchttücher und Ähnliches in die Toilette zu werfen. Bitte nur Papier von der Rolle herunterspülen", bittet Kirchhöfer.

Verpackungshinweise können irreführend sein
Trotz Hinweisen auf den Verpackungen wie "biologisch abbaubar", "gut wegspülbar", "umweltverträglich" oder "schneller auflösbar" zersetzen sich die Fasern der meisten Produkte nicht auf dem kurzen Weg zur Pumpstation. Während Abwasser, das ohne Pumpen durch Gefälle bis zur Kläranlage gelangt, wo es mechanisch gereinigt werden kann, müsse in der Verbandsgeminde Montabaur etwa 70 Prozent des Abwassers gepumpt werden, so Kirchhöfer. Die Abwasserwerke im Gebiet der VG Montabaur betreiben 20 Pumpen und acht Kläranlagen und versorgen damit rund 15.000 Haushalte und Firmensitze. (PM/Red)
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