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Pressemitteilung vom 14.08.2024
Region
LUA-Bilanz 2023: Überwachung und Diagnostik von Infektionskrankheiten weiter wichtig
Trotz des Rückgangs der Coronavirus-Schlagzeilen bleibt SARS-CoV-2 ein wichtiger Fokus für den öffentlichen Gesundheitsdienst, so das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz in seiner Bilanz zur Infektionsprävention 2023. Das LUA hat ein eigenes Überwachungssystem eingeführt und betont auch die Notwendigkeit, andere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose im Auge zu behalten.
(Foto: Pixabay)Region. Im Januar 2023 startete das LUA ein eigenes Wächtersystem zur Verbreitung von Erregern akuter und schwerer Atemwegsinfektionen wie Corona oder die saisonale Grippe. Die teilnehmenden 24 Haus- und 21 Kinderarztpraxen verteilen sich über ganz Rheinland-Pfalz, sodass die Verbreitung der Infektionserreger repräsentativ für die gesamte Bevölkerung des Landes ist.

Jede Praxis versendet Abstrichproben von Patienten aller Altersgruppen mit akuten Atemwegssymptomen an das LUA, und sie werden dort gezielt auf Influenza A und Influenza B, SARS-CoV-2 sowie Respiratorisches Synzytial-Virus (A/B) untersucht. Mithilfe der dadurch gewonnenen Daten vergleichen die Epidemiologen die Verläufe von Infektionswellen über die Zeit und sagen auf dieser Grundlage das künftige Infektionsgeschehen so gut wie möglich voraus.

So können besonders gefährdete Personengruppen gezielt sensibilisiert und die Impfempfehlungen angepasst werden. Seit dem Start des Projekts haben die teilnehmenden Arztpraxen bis zu 185 Proben pro Woche an das LUA eingesandt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 3.127 Proben untersucht. Aktuelle Ergebnisse aus diesem eigenen Wächtersystem und die regelmäßigen Meldungen der rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter über das Auftreten dieser drei meldepflichtigen Atemwegsinfektionen werden wöchentlich in einem Bericht veröffentlicht und können auf der Homepage des LUA heruntergeladen werden.

Tuberkulose - auch für Deutschland nach wie vor relevant

Eine weitere Krankheit, deren Verbreitung in Rheinland-Pfalz sorgfältig überwacht werden muss, ist die Tuberkulose. Sie zählt weltweit zu den Infektionskrankheiten, die die meisten Todesopfer fordern. Der öffentliche Gesundheitsdienst spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle dieser Erkrankung. Durch Umgebungs- und Screeninguntersuchungen tragen das LUA und die rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter dazu bei, Tuberkulose frühzeitig zu erkennen, die Infizierten mit Antibiotika zu behandeln und durch deren Isolation die Verbreitung zu stoppen.

Das LUA untersucht dafür die Proben des rheinland-pfälzischen öffentlichen Gesundheitsdienstes auf Tuberkulosebakterien. Bei den dort untersuchten Patienten handelt es sich größtenteils um Menschen aus den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende oder um Vertriebene aus Kriegsgebieten. Der relative Anteil der Proben von Personen aus Deutschland lag 2023 bei 4,0 Prozent. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1.434 Patientenproben auf Tuberkulose am LUA untersucht, davon waren in 18 Mycobacterium tuberculosis nachgewiesen. Die gute Nachricht: Alle 18 damit Infizierten konnten erfolgreich therapiert werden.

Untersuchungen wie die Diagnostik von Influenza-Viren oder Tuberkulose-Bakterien wären im LUA ohne MTAs (Medizinisch-technische Assistenten) niemals zu schaffen. Die Medizinisch-technischen Assistenten sind die Alleskönner im Labor, und sie werden auch in den Gesundheitsfachschulen des LUA ausgebildet.

Neue Ausbildungsgesetze für Gesundheitsberufe
Die erste Hälfte des Jahres 2023 stand für diese Schulen allerdings ganz im Zeichen neuer Ausbildungsgesetze. Nach den Sommerferien starteten die Lehrgänge sowohl im Schulzweig für Medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (MTA) als auch im Schulzweig für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) erstmals unter neuen gesetzlichen Gegebenheiten.

Im MTA-Bereich wäre da die Umbenennung des Berufs in Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik (MT-L) zu nennen. Veränderungen gibt es aber auch im konkreten Ablauf: In der praktischen Ausbildung in den externen Laboren müssen nun doppelt so viele Stunden (2.000 an der Zahl) in unterschiedlichen Zeiträumen abgeleistet werden. Diese neuen Gegebenheiten stellen die Labore bis heute vor eine große Herausforderung.

Die PTA-Schule hat im September 2023 ebenfalls mit dem ersten Lehrgang nach dem neuen Berufsgesetz gestartet. Ihr Name hat sich nicht geändert, aber es gibt das neue Unterrichtsfach "Übungen zur Abgabe und Beratung". Darin werden die Grundlagen für eine gute und richtige Beratung in der Apotheke gelegt, und es wird auch praktisch in Rollenspielen geübt. Ein wichtiger Zwischenschritt, denn die meisten Absolventen der PTA-Schule arbeiten nach der Ausbildung tatsächlich in einer Apotheke und sind dort wichtige Berater der Kunden.

Die vollständige LUA-Bilanz zur Infektionsprävention 2023 ist auf der Homepage des LUA einsehbar. (PM/red)
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