WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 17.08.2024
Region
Nicole nörgelt... über Olympia 2040 und die bösen Bundesjugendspiele
Nach Olympia ist bekanntlich vor Olympia und während die Zuschauer noch in den tollen Bildern der 19 Wettkampftage schwelgen und die Sportler erst einmal in den verdienten Urlaub reisen, wird in Deutschland über die Bewerbung zur Austragung der Olympiade 2040 diskutiert. Zu blöd nur, wenn man vorher jeden Kampf- und Sportsgeist systematisch ausrottet.
(Symbolfoto, Quelle: Pixabay)Nachdem die Franzosen ganz Europa mal wieder eindrucksvoll gezeigt haben, wie man feiert, wollen wir Deutschen natürlich nachziehen. Wir können Olympia? In einem Land, in dem keine Bundesjugendspiele oder Sportabzeichen-Wettkämpfe in der Schule mehr stattfinden sollen, damit es keinen Leistungsdruck für die Schüler gibt? Wo sollen denn in Deutschland die jungen, begeisterten Sportler, die für ihre Sportart und eine große Idee brennen, herkommen, wenn sich noch nicht einmal mehr Kinder in der Schule miteinander messen dürfen?

Waren früher die Bundesjugendspiele in der Leichtathletik oder im Turnen für viele Kinder die Möglichkeit, stolz mit einer Urkunde oder Medaille nach Hause zu kommen, so darf angeblich heute kein Leistungsdruck in Form von Wettkampf mehr ausgeübt werden. Alles muss Spaß machen, niemand soll sich anstrengen, aber die Politik vergisst dabei, dass sie den Menschen auch alle schönen Erinnerungen nimmt, wenn man im Erwachsenenalter in alten Urkunden stöbert.

Bloß kein Druck!
Wir können Olympia? Ohne Kinder, die irgendwann mal die Sportler der Spiele werden sollen, aber nie mal richtig gegeneinander laufen, springen, werfen und turnen durften? Ohne Fußballer, deren Tore in der Jugendmannschaft gezählt wurden? Ohne Kinder, die sich mal geärgert haben, wenn sie verloren hatten und dann einfach mehr trainiert haben, um beim nächsten Mal besser zu sein?

So werden Sportler gemacht und Ehrgeiz, etwas zu erreichen, ist nicht, wie es unsere Politik immer suggeriert, etwas Negatives, sondern eine positive Eigenschaft. Denn wer etwas erreichen will, der strengt sich an, wird besser und freut sich dann über seinen Erfolg.

Leider ist genau das inzwischen ein Spiegelbild für die gesamte Gesellschaft. Leistung wird bestraft, statt belohnt, jeder macht nur noch, wozu er Lust hat, aber Frau Ministerin Faeser stößt die Diskussion über eine Olympiabewerbung an. Wir leben in einem Land voller Probleme - Gewalt gegen Einsatzkräfte, marode Infrastruktur, die Bildungspolitik am Abgrund und eine Krankenversorgung, die so gut wie nicht mehr existent ist. Aber wir können Olympia?

Wie geht Olympia?
Wie Olympia nachhaltig funktioniert, haben uns die Franzosen vorgemacht. Es wurden alle bereits vorhandenen Sportstätten und andere Orte genutzt, statt neue zu bauen. Und was neu eingerichtet wurde, soll den Bewohnern des Landes jetzt zugutekommen. Liebe Leute, so geht Olympia.

Und ganz am Rande: Olympia wurde vor 2.800 Jahren bei den Griechen geschaffen, damit sich rivalisierende Gruppen sportlich miteinander messen konnten, statt sich zu prügeln und zu bekämpfen. Vielleicht sollten wir diesen Gedanken der alten Griechen und von Pierre de Coubertin, der 1894 das erste Olympische Komitee gründete, mal wieder zulassen und junge Menschen von der Straße und den Spielekonsolen weg wieder auf den Sportplatz und in die Vereine bringen. Dann können wir vielleicht irgendwann wieder Olympia!

In diesem Sinne, bleiben Sie sportlich und fair!
Ihre Nicole
Nachricht vom 17.08.2024 www.ww-kurier.de