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Nachricht vom 11.09.2024
Wirtschaft
Sonnenbrand im Auge: Auch unser Sehorgan kann betroffen sein
RATGEBER | Sind unsere Augen zu lange ungeschützt der Sonne oder einer anderen starken UV-Lichtquelle ausgesetzt (wie zum Beispiel den UV-Lampen in einem Solarium), dann können sie — genau, wie die Haut — eine Art von Sonnenbrand bekommen. Da gerade der Schnee das Sonnenlicht besonders stark reflektiert, spricht man hier umgangssprachlich auch von Schneeblindheit.
KI generiertes Bild

Wie kommt es zu einem Sonnenbrand im Auge?


Der medizinisch als Photokeratitis bezeichnete Sonnenbrand im Auge ist eine schmerzhafte Entzündung der äußeren Hornhautschichten, die von der direkten UV-Einstrahlung regelrecht verbrannt werden. Die Erkrankung — deren erste Symptome unter anderem rote Augen und ein Fremdkörpergefühl im Auge sind — ist zwar in der Regel nur vorübergehend, kann aber dennoch sehr schmerzhaft sein.

Im Normalfall schützt die Hornhaut das Auge bis zu einem gewissen Maß vor den UV-Strahlen. Ist die Einwirkung aber sehr stark — wie etwa in Höhenlagen beim Skifahren und Bergsteigen oder am Strand, wo die Strahlen vom Wasser zusätzlich reflektiert werden — dann braucht das Auge erhöhten Schutz in Form einer guten Sonnenbrille. Der gleiche Effekt des Sonnenbrandes im Auge entsteht zum Beispiel auch im Solarium oder bei Arbeiten mit einem Schweißgerät. Daher sind in diesen Fällen spezielle Schutzbrillen unabdinglich.

So zeigt sich eine Photokeratitis


Die in die oberen Schichten der Hornhaut eingedrungene UV-Strahlung verursacht Zellschäden, die eine Entzündungsreaktion hervorrufen kann. Kurzwellige Strahlen richten den größten Schaden an, aber auch langwellige UV-A-Strahlen dringen in das Gewebe ein und können dort für Verletzungen sorgen.¹ Passiert dies öfter, dann kann solch eine Belastung andere Augenerkrankungen begünstigen.

Die Hornhaut des menschlichen Auges ist von sehr vielen Nervenenden durchzogen. Kommt es zu einer Beschädigung aufgrund von zu hoher UV-Strahlung, zeigen sich die ersten Symptome nach etwa drei bis zwölf Stunden mit starken Schmerzen und einer extrem ausgeprägten Lichtempfindlichkeit.²

Weitere Symptome eines Sonnenbrandes im Auge sind:

• brennende Augen
• erhöhter Tränenfluss
• gerötete Augen
• Sehstörungen
• Fremdkörpergefühl im Auge
• geschwollene Augenlider

In schweren Fällen kann es sogar zu einem vorübergehenden Sehverlust kommen, der bis zu einigen Tagen dauern kann.³ Die Schneeblindheit oder auch die Verblitzung beim Schweißen kann von starken Schmerzen begleitet werden, da die Enden der Nerven frei liegen. Die Lider versuchen, das Auge zu schützen und können sich dabei möglicherweise verkrampfen.

Welche langfristigen Folgen können durch einen Sonnenbrand im Auge ausgelöst werden


Solche UV-bedingten Augenschäden können kurz- oder langfristig auftreten. In weniger schweren Fällen kommt es nur zu einer Entzündung — ist das Auge aber langfristig ungeschützt einer hohen UV-Belastung ausgesetzt, kann es zu einer Trübung der Augenlinse (wie etwa beim Grauen Star), zu einer Makuladegeneration und sogar zu Hautkrebs kommen. Besonders schwere Fälle von Photokeratitis führen zu Vernarbungen in der Hornhaut, wodurch das Risiko für irreparable Beeinträchtigungen und eine Verminderung der Sehkraft steigt.

Abgrenzung zu anderen Augenerkrankungen


Es gibt einige andere Augenbeschwerden, die ebenfalls zu Schmerzen, Rötungen und Sehstörungen führen können. Dazu zählen die klassische Bindehautentzündung, Hornhautverletzungen zum Beispiel durch einen Kratzer oder Augentrockenheit, die vor allem Frauen in den Wechseljahren und Menschen betrifft, die viel am Computer arbeiten.

Sonnenbrand im Auge – was tun?


Die gute Nachricht ist: Eine Photokeratitis heilt von selbst innerhalb von etwa zwei bis drei Tagen ab. Trotzdem sollte das Auge bei der Heilung unterstützt werden. Folgende Maßnahmen kommen dabei zum Beispiel infrage:

Das Auge schützen: Helles Licht vermeiden. Am besten in abgedunkelten Räumen aufhalten.

Kühlen: Kompressen können die Schmerzen lindern und Schwellungen reduzieren.
Mit künstlichen Tränen nachhelfen: Sie befeuchten das Auge und lindern die Reizung.

Augen nicht anfassen: Reiben kann die gereizte Hornhaut noch zusätzlich belasten und zudem sollte bei Sonnenbrand im Auge nicht ins Auge gefasst werden.

Sind die Schmerzen allerdings sehr stark, halten sie länger an oder ist die Sehkraft dauerhaft beeinträchtigt, dann ist ein Arztbesuch notwendig. Augentropfen oder -salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen können die Heilung bei Sonnenbrand im Auge beschleunigen und die Beschwerden lindern.

So schützen Sie sich vor Sonnenbrand im Auge


Vor einer Photokeratitis kann man sich gut schützen. Die erste Maßnahme ist immer eine entsprechend geeignete Schutz- beziehungsweise Sonnenbrille. Gerade in Schneegebieten oder am Strand ist ein Schutz der Augen dringend zu empfehlen. Durch einen Hut oder eine Kappe mit breitem Rand werden die Augen zusätzlich abgeschirmt. Am besten hält man sich zwischen zehn und 16 Uhr nicht in der prallen Sonne auf. Doch Vorsicht: Auch indirekte Sonneneinstrahlung (etwa durch Reflektionen) kann in manchen Fällen zu einem Sonnenbrand im Auge führen. (prm)

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¹ UV-Schutz und Hautkrebsprävention. (o. J.). Bund.de. Abgerufen 8. September 2024, von https://gesund.bund.de/uv-schutz-hautkrebspraevention.
² Schneeblindheit. (o. J.). Medlexi.de. Abgerufen 8. September 2024, von https://medlexi.de/Schneeblindheit.
³ ebd.
UV-Schutz und Hautkrebsprävention. (o. J.). Bund.de. Abgerufen 8. September 2024, von https://gesund.bund.de/uv-schutz-hautkrebspraevention.
Schneeblindheit. (o. J.). Medlexi.de. Abgerufen 8. September 2024, von https://medlexi.de/Schneeblindheit.
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