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Nachricht vom 13.09.2024 |
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Region |
Ist die Versorgung in Altenkirchen gesichert? - Minister Hoch bleibt bei seiner Meinung |
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In der Sitzung des Gesundheitsausschusses des Landes (6. September) blieb der Gesundheitsminister auf mehrfache Nachfragen dabei, dass die Versorgung in der Region gesichert sei. Er verwies mehrfach auf den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und die dort festgelegten Regelungen. |
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Altenkirchen/Mainz. Gesundheitsminister Clemens Hoch ging in seiner Einführung darauf ein, dass er sowie die Landesregierung von der Entscheidung des Trägers, den Krankenhausstandort Altenkirchen zum 15. August zu schließen, überrascht worden sei. Aus Sicht vieler Menschen in Altenkirchen und der Umgebung gab es aber genügend "Warnsignale" hierfür. Hoch machte deutlich, dass die "Leidtragenden" die Menschen vor Ort seien. Leider, so viele Bürger, die auch Wähler sind, würden den Worten keine "Taten" folgen.
Wichtige Frage bleibt
Was aber viele Menschen umtreibt, ist die Frage: "Warum muss Müschenbach weiter vorangetrieben werden, wenn doch die Versorgung auch jetzt gesichert sein soll?" Ein solches Projekt ist aus der Sicht vieler ein Fass ohne Boden, da man die tatsächlichen Kosten und auch die Entscheidungen des Bundesgesundheitsministeriums noch gar nicht kenne. Die Darstellung des Ministers, dass der G-BA bei der Frage, ob die Versorgung gesichert sei, die maßgebliche Stelle wäre, stellte Michael Wäschenbach (MdL) infrage. Wäschenbach zweifelt die dort festgelegten Fahrzeiten an und verweist auf die tatsächlichen Gegebenheiten. Der Verweis auf den Landkreis, der die nicht gesicherte Versorgung feststellen, dann aber auch in die Trägerschaft einsteigen müsse, erscheine zu kurz gesprungen. Medizinische Versorgung sei Daseinsvorsorge und damit Aufgabe aller politischen Ebenen.
Ist eine Fachklinik Gegenstand des Vertrages?
Wie der Minister weiter erläuterte, solle die Kinder- und Jugendpsychiatrie als auch die Psychologie KJPP, die derzeit den Bedarf für die Kreise Altenkirchen und Westerwald abdecke, ausgebaut werden. Probleme sieht Minister Hoch allerdings durch den Wegfall aller somatischen Versorgung, die auch für die KJPP sinnvoll wäre.
Zusätzlich sollen in Hachenburg und Altenkirchen sogenannte Institutsambulanzen für diesen Bereich entstehen. Inwieweit es zielführend sei, an einem Standort, der in sieben Jahren nicht mehr bestehe, so die Rechnung des Ministers, eine solche Ambulanz einzurichten, wurde nicht thematisiert. Um eine solche Einrichtung vom weiteren Krankenhausbetrieb getrennt führen zu können, sind Erweiterungen erforderlich, die wieder zu Investitionen führen werden.
Kann Hachenburg die Mehrarbeit leisten?
In einer Antwort auf eine kleine Anfrage des heimischen Abgeordneten Matthias Reuber teilt das Ministerium mit, "Die Kapazitäten am DRK-Krankenhaus in Hachenburg sind zunächst ausreichend, um mögliche Patientenströme von Altenkirchen und dem Umkreis aufzufangen. Sollte sich hingegen der Erwartungen ein anderes Bild abzeichnen, wird der Standort in Hachenburg durch kurzfristige Interimsmaßnahmen aufgestockt.
Langfristig ist geplant, die Standorte Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen in einem Westerwald-Klinikum in Müschenbach zusammenzuführen. Wie die Information bezüglich der Kapazitäten in der Antwort mit den tatsächlichen Gegebenheiten, welche die Menschen oft im Krankenhaus Hachenburg erleben, zusammen passt, bleibt abzuwarten. Wenn das Krankenhaus Kirchen ebenfalls eingebunden wird, wird allerdings die 30-Minuten Grenze, die derzeit als Maßstab zu dienen scheint, nicht zu halten sein - (Quelle: google-maps).
Menschen vor Ort fordern ein Umdenken
Weshalb der Gesundheitsminister, trotz aller Vorfälle und der mangelnden Information durch die Trägergesellschaft, den Träger immer noch als verlässlich bezeichnet, wird sein Geheimnis bleiben. Die Menschen vor Ort und die kommunalen Vertreter sehen dies völlig anders. Selbst wenn ein Krankenhaus in Müschenbach entstehen würde, müsste dies unter einem anderen Träger geschehen, sind viele Bürger, die teilweise selbst Mitarbeitende sind oder waren, überzeugt. Durch die, gelinde ausgedrückt, mangelhafte Kommunikation der Trägergesellschaft, ist viel Vertrauen zerstört worden. Wie in vielen Gesprächen zu erfahren ist, gilt für das Personal genau das Gegenteil: Dieses habe nämlich bis zuletzt alles getan und sich stets für die Patienten eingesetzt. Es liegt nun an den politisch Verantwortlichen, Entscheidungen zu überdenken. (kkö) |
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Nachricht vom 13.09.2024 |
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