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Nachricht vom 19.09.2024
Politik
Erste Kreisausschusssitzung des Westerwaldkreises: Spenden, Projekte und Herausforderungen im Schulbusverkehr
Die erste Sitzung des neuen Kreisausschusses des Westerwaldkreises fand kürzlich im Peter-Paul-Weinert-Saal der Kreisverwaltung Montabaur statt. Eine sachliche Atmosphäre prägte die Sitzung, in der eine Reihe von Beschlussvorlagen nahezu einstimmig gebilligt wurden. Vor allem das Thema Schulbusse treibt die Ausschussmitglieder derzeit um.
Der Kreisausschuss des Westerwaldkreises tagte. (Foto: Wolfgang Rabsch)Montabaur. Zunächst wurde über die Annahme von Spenden und Zuwendungen entschieden: Der Westerwaldkreis erhält von der Stiftung der Westerwald Bank eG eine Spende in Höhe von insgesamt 2.000 Euro zugunsten der Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg. Weiterhin hat der Westerwaldkreis von der Sparkasse Westerwald-Sieg eine Spende in Höhe von insgesamt 250.000 Euro zugunsten der Kunstförderung der Kreismusikschule erhalten. Zuletzt hat der Westerwaldkreis von der Else Schütz Stiftung gGmbH eine Sachspende im Wert von 17.100 Euro zugunsten der Sportförderung erhalten. Es handelt sich um die Erstellung einer Analyse der Schwimmbadbedarfe im Westerwaldkreis.

Schulen und der Kreischorverband werden auch bedacht
Der Kreisausschuss nimmt die baulichen Planungen zur Erweiterung des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg zur Kenntnis. Er stimmt der Durchführung eines Architektenwettbewerbs in Form eines Realisierungswettbewerbs zu. Weiterhin beschloss der Kreisausschuss, die zur Ausführung der baulichen Maßnahmen an der Berufsbildenden Schule Montabaur aufgeführten Aufträge en bloc zu vergeben. Weiterer Beschluss: Der Kreisausschuss stimmt der Weiterführung des Projekts "Chorklassen" des Chorverbandes Westerwald im Schuljahr 2024/2025 zu. Die notwendigen Mittel von maximal 20.000 Euro für das Schuljahr 2024/2025 sollen in den Haushaltsplan 2025 eingestellt werden. Ab 2025 soll die Katzenhilfe Westerwald jährlich einen Investitionszuschuss in Höhe von 15.000 Euro erhalten.

Schulbusse im WW - Ein Reizthema!
Der Schülertransport mit Bussen ist nach dem Ferienende im Westerwaldkreis mit einigen Schwierigkeiten gestartet. Nach der langen geplanten Umstrukturierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit rund 3,92 Millionen Fahrplankilometern pro Jahr erfolgte der Start extra in den Ferien, damit sich die Abläufe schon einspielen konnten. Leider hat sich erst im Echtbetrieb zu Schulbeginn gezeigt, wo Fahrzeiten unter realen Bedingungen - also beispielsweise durch Staus in Stoßzeiten oder die Fülle der Baustellen vor allem im nördlichen Kreis - nicht ausreichten. Auch andere Schwierigkeiten galt es zu bewältigen und viele Fragen erreichten die Kreisverwaltung diesbezüglich. Antworten auf die häufig gestellten gibt es daher nun in den FAQ unter www.westerwaldkreis.de/oepnv/faq.html.

Die ersten Schulwochen gestalteten sich im Hinblick auf die Beförderung zum Kraftakt für alle Beteiligten - nicht nur für die Kreisverwaltung, die beauftragten Busunternehmen und die Fahrer, sondern vor allem auch für die Kinder, Eltern, Kitas und Schulen. Manche Fahrten waren stark verspätet, andere fielen durch erkrankte Busfahrer sogar komplett aus. Kurzfristig eingesprungene Aushilfen hatten teilweise nicht die nötige Ortskenntnis, um alle Haltestellen anzufahren. Aufgrund des generellen Mangels an Busfahrern konnte nicht für alle Linien Ersatz gefunden werden.

Busfahrer dringend gesucht
Mit Hochdruck wurde nach Lösungen gesucht, um Abhilfe zu schaffen. Das gestaltete sich nicht einfach, da zu Stoßzeiten rund 100 Busse gleichzeitig im Einsatz und täglich hunderte Fahrten zu koordinieren sind. Wird ein Haltepunkt angepasst, wirkt sich dies dann auf alle weiteren Stopps aus. Dies ist laut den FAQ einer der Gründe, warum manche Fahrpläne noch nicht hängen. Derzeit werden Fahrten optimiert und eventuell zusätzliche Verbindungen organisiert. In den vergangenen Tagen gab es vor allem noch fünf Linien, die Probleme bereiteten, und bei denen sich nun mit einem Zusatzbus oder einem Shuttlezubringer beholfen wird.

Die Kreisverwaltung ist dabei froh, mit heimischen Unternehmen als Partner zusammenzuarbeiten, die ein großes Interesse daran haben, dass Probleme beseitigt werden. Sollte es nach wie vor Schwierigkeiten geben, ist die erste Anlaufstelle das Unternehmen, das die Fahrt ausführt. Sollte dieses nicht bekannt sein, können Auffälligkeiten unter Angabe von Haltestelle, Abfahrtszeit, Fahrtziel und möglichst Busliniennummer an qm-bus@westerwaldkreis.de gemeldet werden.

Alle Beteiligten arbeiten Hand in Hand daran, die Pünktlichkeit zu verbessern. Aber auch die Bürger können mithelfen. Ganz wichtig ist, dass allen die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs zum Beispiel für Schüler sowie Arbeitnehmer bewusst wird. Dazu gehört, dass Bussen auch mal freiwillig Vorfahrt gewährt, auf ihre Wendekreise Rücksicht genommen und an Haltestellen nicht geparkt wird oder dort zum Beispiel keine Baustellencontainer aufgestellt werden. (Wolfgang Rabsch)
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