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Pressemitteilung vom 29.09.2024
Region
Ein Friedhof als Treffpunkt: Das "Café Gießkännchen" im Westerwald
Ein Friedhof ist mehr als nur ein Ort der Trauer. Mit dem "Café Gießkännchen" zeigt die Vikarin der evangelischen Kirchengemeinde Westerburg, Friederike Zeiler, wie man auf einem Gottesacker ins Gespräch kommen und sogar lachen kann.
(Foto: Peter Bongard)Westerburg. Im Westerwaldkreis lädt das "Café Gießkännchen" Menschen dazu ein, bei Kaffee und Kuchen über das Leben, das Sterben und alles dazwischen zu reden. Das Projekt ist Teil der Ausbildung von Vikarin Friederike Zeiler zur Pfarrerin, die bis Juni 2025 dauert. Die Idee ist simpel: An drei Samstagen richtet sie auf dem Westerburger Friedhof ein kleines Café ein, mit gepolsterten Stühlen, Tischen und frischem Kuchen. Die Atmosphäre ist entspannt, und schon bald nutzen Besucher des Friedhofs die Gelegenheit für eine Pause und einen Plausch.

Eine Besucherin fragt scherzhaft, ob sie als Katholikin auch einen Kaffee bekommt. "Der Friedhof ist eben eine Welt im Kleinen", sagt Friederike Zeiler. "Hier trifft und kennt man sich, pflegt gemeinsam die Gräber und tauscht sich aus." Sie schätzt diese "Friedhofs-Kultur" sehr. Oft geht es in den Gesprächen um Alltägliches, manchmal aber auch um persönliche Verluste und Erinnerungen. "Seelsorge auf Zwang ist aber übergriffig – besonders auf dem Friedhof", betont Zeiler.

Die Besucherinnen genießen ihre Kaffeepause. Inge findet die Idee des Friedhofs-Cafés toll: "Friedhof und Freude passen doch gut zusammen." Rita sieht den Friedhof als Treffpunkt, und Heide schätzt die Möglichkeit, sich über Neuigkeiten auszutauschen.

Mit dem "Café Gießkännchen" hat Friederike Zeiler einen Ort geschaffen, an dem Menschen auf- und durchatmen können. Drei Mal findet das Café insgesamt statt. Das nächste und vorerst letzte "Café Gießkännchen" auf dem Westerburger Friedhof findet am Samstag, 12. Oktober, ab 9 Uhr statt. (PM)
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