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Nachricht vom 21.02.2012 |
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Region |
"Stegskopf" bietet einmalige Chance für die Region |
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Die rheinland-pfälzischen Naturschutzverbände haben einhellig das Unterschutzstellungsverfahren des Truppenübungsplatzes "Stegskopf" in der VG Daaden begrüßt. Nicht nur für die Menschen der Region könne das Areal ein einmaliges Gebiet der Erholung werden, auch für den Tourismus sei es eine einmalige Chance. Denn das Areal biete Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die anderswo längst der Vergangenheit angehören. |
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Region. Der ehemalige Truppenübungsplatz "Stegskopf" ist ideal für eine naturverträgliche Nutzung und sanften Tourismus für die geamte Region des Westerwaldes. In einer gemeinsamen Arbeitssitzung der Naturschutzverbände, BUND, GNOR und NABU haben die Verbände ihre Forderungen zum anstehenden Unterschutzstellungsverfahren des Truppenübungsplatzes Stegskopf aufgestellt.
Alle Naturschutzverbände begrüßen nochmals ausdrücklich, dass Umweltministerin Ulrike Höfken das Verfahren zur Unterschutzstellung dieses wertvollen Gebietes eingeleitet hat.
Nachdem von allen beteiligten Stellen die herausgehobene Bedeutung des Gebietes für den Natur- und Artenschutz in Rheinland-Pfalz anerkannt wurde, erachten die Verbände eine baldige Ausweisung als NSG für unbedingt notwendig. Sie laden die Bevölkerung und alle beteiligten Interessensgruppen zu einer konstruktiven Unterstützung dieses Zieles ein, um frühzeitig eine naturverträgliche Nutzung z.B. durch einen sanften Tourismus in die Wege zu leiten.
„Dies ist für die Menschen und die Kommunen eine große Chance mit hohem Entwicklungs- und Wertschöpfungspotenzial sowie ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Region „Hoher Westerwald“. An diesem Ziel sollten wir alle gemeinsam arbeiten und der Natur ihren "Zehnten" geben“, so Harry Neumann vom BUND Westerwald.
Egbert Bialk vom BUND Landesvorstand machte deutlich, dass die Verbände eine
nachhaltige Schädigung dieses wertvollen faktischen Naturschutzgebietes aufgrund
kurzfristig orientierter finanzieller Interessen nicht mittragen werden.
Er stellte klar, dass der BUND und die anderen Verbände den entscheidenden Anteil am Zustandekommen der jetzt in Angriff genommenen Energiewende haben, an diesem
Standort eine Windkraftnutzung jedoch wegen der Unverträglichkeit mit dem Schutzzweck einhellig und konsequent ablehnen.
„Nur über den Status eines Naturschutzgebietes sind die vielen weiteren nicht explizit nach EU-Recht genannten Schutzgüter wie ein von hoher Eigenart und Schönheit geprägtes Landschaftsbild zu schützen. Windkraft ist hier aufgrund der dicht gedrängten Vorkommen von gegenüber der Windkraft empfindlichen Vogelarten völlig ausgeschlossen“, betonte Siegfried Schuch, Vorsitzender des NABU-Landesverbandes Rheinland-Pfalz.
Weiterhin weisen die Naturschutzverbände auf die Empfehlung der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten hin, nach der Vogelschutzgebiete
grundsätzlich nicht für die Windkraftnutzung in Frage kommen.
Markus Kunz von der GNOR stellte neben der Bedeutung des Gebietes als europäisches
Vogelschutzgebiet deutlich heraus, dass es sich beim Stegskopf um ein besonderes, nicht technisch überprägtes und daher hochgradig schützenswertes Landschaftsbild handelt. „Der Stegskopf repräsentiert eine kostbare und schützenswerte Westerwälder Natur- und Kulturlandschaft, die es in dieser Form an anderer Stelle nicht mehr gibt“, so Markus Kunz von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR).
Wolfgang Stock von der BUND-Kreisgruppe Altenkirchen bekräftigte die Erwartung aller Naturschutzverbände nach einer umgehenden vorläufigen Sicherstellung und begründete dieses mit der Gefahr, dass sonst schon vor Aufgabe der militärischen Nutzung hinsichtlich der Windkraft und anderer Begehrlichkeiten Fakten geschaffen werden könnten. Außerdem sei heute schon ein Betreten und Befahren des Gebietes in empfindlichen Bereichen festzustellen. Zudem erhielten die Verbände kürzlich Hinweise, wonach bereits illegale Ablagerungen von Schadstoffen wie z.B. Klärschlamm und das Ausbringen von Gülle auf alten Huteweiden festgestellt wurde.
Alle Verbandsvertreter betonten jedoch, dass das bewusste Erleben dieses Gebietes im Sinne einer naturverträglichen Erholung auf einem dafür ausgewiesenen Wegenetz
durchaus erwünscht ist.
„Gerade hierin liegt auch eine nachhaltige Chance für eine wirtschaftliche Teilhabe an der Entwicklung, indem von einer aufkommenden Nah- und Fernerholung profitiert wird. Bevölkerung, Kommunen und Unternehmer sind hier als Ideengeber und Partner der Naturschutzverbände willkommen“, erklärte Harry Neumann vom BUND Westerwald.
Das später aufzugebende Gelände des Lager Stegskopfs bietet auch für eine diesbezügliche Infrastruktur hervorragende Ansätze, auf die die BUND-Kreisgruppe Altenkirchen mit dem bereits 2008 vorgestellten Denkmodell eines „Natur- und Kulturzentrums“ schon hingewiesen hatte. Dipl. Biologe Immo Vollmer vom Koordinationsbüro der Naturschutzverbände „Erhaltet den Stegskopf“, informierte darüber, dass die Anforderungen zum Erhalt der hier anzutreffenden
Tiere, Pflanzen und schutzbedeutsamer Vegetation letztendlich die zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen liefern:
„Eine Naturschutzverordnung ist dabei eine Art unverzichtbare Satzung, die die Spielregeln für die lokalen Akteure auflistet und in dessen Rahmen sich kommende Ideen entfalten können. Im Rahmen des Unterschutzstellungsprozesses ist es Aufgabe des Landes, zu prüfen, welche Nutzungen des Gebietes verträglich sind und welche untersagt werden müssen. Dies ist ein transparentes Verfahren, für das Rheinland-Pfalz, vertreten durch die SGD Nord, die ausschließliche Kompetenz hat“, so Immo Vollmer.
BUND, NABU und GNOR kündigten für den 23. März, 19.30 Uhr eine
Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Daaden an, um die Bevölkerung und alle
Interessierten zur ökologischen Bedeutung des Stegskopfes sowie den Chancen für eine naturverträgliche Entwicklung zu informieren.
Die Veranstaltung wird mit einem Multivisionsvortrag mit Bildern, Texten und Musik vom Stegskopf eröffnet, anschließend werden Naturschutzexperten über das wertvolle Gebiet naturschutzfachlich informieren und für Fragen, Ideen und Anregungen zur Verfügung stehen. Weitere Projekte werden bereits geplant.
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Nachricht vom 21.02.2012 |
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