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Nachricht vom 07.03.2012 |
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Region |
Umweltschutz und Energiewende im Focus |
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NABU und Umweltministerin Höfken stellten sich in Anhausen den Fragen der Bürger. Die ökologische Landwirtschaft ist auf dem Vormarsch. Fast die Hälfte unserer Lebensmittel wird weggeworfen. Einsparen bei den Energien ist das Gebot der Stunde. |
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Anhausen. Bündnis90/Die Grünen und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) des Kreises Neuwied hatte die Rheinland-Pfälzische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, Ulrike Höfken, nach Anhausen eingeladen. Das gemeinsame Thema lautete: „Biodiversität und Naturschutz“. Der Erhalt der Artenvielfalt und der regionstypischen Natur- und Kulturlandschaften durch konkrete Naturschutzmaßnahmen vor Ort, wie auch die Förderung der biologischen Landwirtschaft standen im Zentrum des Austausches.
In ihrem Eingangsstatement ging die Ministerin auf den Umweltschutz aus Landessicht ein, um dann die Brücke zu dem Kreis Neuwied zu schlagen. Erfreulich war zu hören, dass auch im Kreis Neuwied die Ökobetriebe in der Landwirtschaft auf dem Vormarsch sind. Allein in diesem Jahr kamen laut der Ministerin vier neue dazu, so dass es im Kreis jetzt insgesamt 27 ökologisch ausgerichtete Betriebe gibt. Dazu passte der mahnende Satz der Ministerin Höfken: „Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur!“ Klar, dass auch die Energiefrage zur Sprache kam, die die Landwirtschaft auch beschäftigt. Die Ministerin prophezeite, dass die Ressourcenkonkurrenz weiter zunehmen wird und forderte „die genetische Vielfalt zu bewahren“.
Der Biotopbetreuer des Landkreises Neuwied, Günter Hahn gab einen Abriss des Naturschutzes im Kreis. Er beklagte einen Rückgang von vielen Arten, sowohl bei den Pflanzen, als auch bei den Tieren. Er nannte als Beispiel Orchideen, Fledermäuse und die Gelbbauchunke. Dagegen nähmen eingebürgerte Arten, wie die Nilgans zu. Positiv bemerkte Günter Hahn, dass die Qualität der Fließgewässer sich durch die „Aktion Blau“ der Landesregierung verbessert habe, aber trotzdem die Insekten in und an den Gewässern zurückgehen.
„Bei der Biotopvernetzung spiele Rengsdorf eine Vorreiterrolle“, so der Biotopbetreuer und nannte in einem Atemzug auch das Grenzbachtal, das von den Verbandgemeinden Puderbach und Flammersfeld gefördert wird. An die Ministerin gewandt, forderte Hahn die „Akzeptanz des Naturschutzes bei den Entscheidungsträgern ein“. Diese sähen die Naturschützer oft als Verhinderer von Projekten, aber „die Naturschützer verstehen uns als konstruktive Mitarbeiter“.
In der anschließenden Diskussionsrunde ging es um Themen des Naturschutzes, den Wandel zur Energielandschaft und die biologische Landwirtschaft. Förster Frank Krause wollte von der Ministerin Höfken wissen, was die Landesregierung gegen die starke Ausbreitung der Neophyten, insbesondere an Bachläufen, zu tun gedenke. Ulrike Höfken: „Dies ist eine schwierige Frage. Beim Bärenklau ist der Forst dabei, diesen zu entfernen. Es bleibt die Frage zu diskutieren, wie wir im Rahmen des Klimawandels mit den Neophyten umgehen. Sind sie tolerabel?“
Ein starkes Argument kam von Harry Neumann, BUND Westerwald, der in Bezug auf die erneuerbaren Energien sagte: „Wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen. Über Einsparen von Energie wurde nicht geredet. Hier gibt es riesige Potentiale.“ Dem musste die Ministerin beipflichten: „Einsparen ist das Gebot der Stunde. Bei den Lebensmitteln zum Beispiel werfen wir fast die Hälfte der Produkte an unterschiedlichen Stellen weg. Dies ist eine unglaubliche Verschwendung.“ Wolfgang Tischler
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Nachricht vom 07.03.2012 |
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