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Nachricht vom 31.01.2025 |
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Politik |
Kandidaten zur Bundestagswahl 2025: Yannik Maaß (Bündnis 90/Die Grünen) |
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Am Sonntag, 23. Februar, stehen die Bundestagswahlen 2025 an. Doch wer sind die Direktkandidaten, denen wir unsere Stimme geben sollen, was sind ihre Vorstellungen und Ziele nicht nur für Deutschland, sondern auch für unsere Region? Die Kuriere haben nachgefragt und allen die gleichen Fragen geschickt. Hier die Antworten von Yannik Maaß (Bündnis 90/Die Grünen). |
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Wahlkreis Montabaur. Unverfälscht und echt sollen die Antworten der Kandidaten zur Bundestagswahl sein. Deshalb sind alle Antworten original zitiert, ohne Bewertung, ohne Kommentar, ohne Kürzung oder Anmerkung. Die Aussagen der Politiker spiegeln nicht die Meinung der Kuriere wider, sondern ausschließlich die des Kandidaten. Hier sind die Antworten von Yannik Maaß (Bündnis 90/Die Grünen).
Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Für die umfangreich Erneuerung und Modernisierung des Kreisverbands Rhein-Lahn und meinen Einzug in den VG-Rat Loreley
Was muss sich in Deutschland dringend verändern?
Wir müssen eine Aktivere Außenpolitische Sicherheitspolitik betreiben, Kinderarmut, Klimapolitik und eine aktivere Europapolitik
Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Der ländliche Raum ist stark vom Individualverkehr geprägt, da der öffentliche Nahverkehr oft unzureichend ausgebaut ist. Das 49-Euro-Ticket hat die Mobilität erschwinglicher gemacht, aber Schülergruppen wie Berufsschüler und Oberstufenschüler profitieren bisher nicht ausreichend davon. Durch die Ausweitung auf diese Gruppen können wir die Mobilität junger Menschen verbessern und gleichzeitig Familien finanziell entlasten. Diese Maßnahme stärkt nicht nur den Nahverkehr, sondern macht den Alltag im ländlichen Raum flexibler und klimafreundlicher.
Straßenbau: Einsatz gegen den zweispurigen Ausbau der B49 auf der Strecke zwischen Montabaur und Neuhäusel. Ein solches Projekt würde nicht nur wertvolle Waldflächen zerstören, sondern auch die Belastung durch Verkehr erhöhen. Der Ausbau widerspricht den Zielen des Klimaschutzes und einer nachhaltigen Verkehrspolitik, die den öffentlichen Nahverkehr und umweltfreundliche Alternativen priorisieren sollte. Der Schutz der Natur und die Bewahrung der Lebensqualität im Wahlkreis müssen vor kurzfristigen verkehrspolitischen Entscheidungen stehen, die vor allem mehr LKW- und Autoverkehr anziehen würden.
Mit diesem Einsatz möchte ich sicherstellen, dass der ländliche Raum nicht nur als Transitregion behandelt wird, sondern als Lebensraum mit einer nachhaltigen, menschen- und naturfreundlichen Entwicklung im Fokus bleibt.
Bildung und Betreuung: Im ländlichen Raum kämpfen viele Gemeinden mit Engpässen in der Kinderbetreuung und in Schulen. Um die Attraktivität unserer Region für Familien zu erhalten, brauchen wir qualitativ hochwertige Betreuung mit genügend Personal, ausreichend Zeit für die Förderung der Kinder und einer gesunden Verpflegung. Ich setze mich dafür ein, dass der Bund hier stärker Verantwortung übernimmt, durch gezielte Mittel für die frühkindliche und schulische Bildung, die direkt in die Gemeinden fließen. Besonders in Regionen mit langen Arbeitswegen ist eine verlässliche Betreuung entscheidend, um Eltern zu entlasten und gleiche Bildungschancen für Kinder zu schaffen.
Digitalisierung: Unternehmen und Privatpersonen in dünn besiedelten Gebieten kämpfen oft mit hohen finanziellen Hürden beim Anschluss an schnelles Internet. Ohne ausreichende Fördermittel bleibt der Glasfaserausbau teuer und schleppend. Dies führt dazu, dass ländliche Regionen im Vergleich zu Städten bei der Internetversorgung abgehängt werden. Diesen Rückstand möchte ich durch verstärkte Fördergelder und unbürokratische Unterstützung abbauen.
Attraktivität des ländlichen Raums sichern: Schnelles Internet ist eine Grundvoraussetzung für moderne Arbeits- und Lebensverhältnisse. Unternehmen benötigen es, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und Privatpersonen für Homeoffice und digitale Bildung. Ein unzureichender Ausbau zwingt Firmen und Familien oft, den ländlichen Raum zu verlassen.
Mit einer gesetzlich gesicherten Breitbandanbindung und besserer Förderung des Glasfaserausbaus möchte ich sicherstellen, dass auch der ländliche Raum eine attraktive Alternative zu städtischen Regionen bleibt. So schaffen wir die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg und eine hohe Lebensqualität – für Unternehmen, Familien und den gesamten Wahlkreis Montabaur.
Radverkehr: Im ländlichen Raum sind sichere Alltagsradwege von entscheidender Bedeutung. Diese müssen nicht zwangsläufig entlang von Bundesstraßen verlaufen, sollten aber die gleiche gesetzliche Priorität und Stellung wie Bundesstraßen erhalten. Das bedeutet, dass Planung, Finanzierung und Umsetzung von Radwegen auf eine Ebene mit der Straßeninfrastruktur gehoben werden. So schaffen wir sichere Verbindungen für den täglichen Gebrauch – sei es für Pendler, Schülerinnen und Schüler oder den Freizeitverkehr. Dies fördert nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität.
Schutz der Wälder: Unsere Wälder spielen im Wahlkreis Montabaur eine zentrale Rolle – ökologisch, wirtschaftlich und für den Schutz vor Naturgefahren. Durch den Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Sturzfluten zu. Naturnahe Wälder können hier einen entscheidenden Beitrag leisten, da sie wie ein Schwamm wirken, Wasser zurückhalten und den Abfluss von Regenwasser verzögern. Dies schützt unsere Gemeinden vor Hochwasser und Erosion.
Ich möchte deshalb private Waldbesitzer und Kommunen durch finanzielle Anreize unterstützen, ihre Wälder aus der Nutzung zu nehmen und naturnahe Wälder zu entwickeln. Solche Wälder verbessern nicht nur den Hochwasserschutz, sondern stärken auch die Biodiversität, fördern den Tourismus und dienen als Klimapuffer. Es ist entscheidend, dass wir diese Schutzfunktion unserer Wälder stärker fördern und so den ländlichen Raum widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen machen.
Integration: Auch im ländlichen Raum ist die Integration von Geflüchteten essenziell, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und eine starke Gemeinschaft zu fördern. Ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt und zusätzliche Mittel für Sprachkurse und -treffs sind zentrale Hebel, um Barrieren abzubauen und Geflüchtete in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt einzubinden. So profitieren alle: die Menschen, die hier Schutz suchen, und die Region, die von ihrer Arbeitskraft und ihrem Engagement gestärkt wird.
Diese Maßnahmen greifen die spezifischen Herausforderungen des ländlichen Raums auf und bieten konkrete Lösungen. Als Direktkandidat setze ich mich dafür ein, dass diese Themen im Bundestag Priorität bekommen – durch klare gesetzliche Regelungen, finanzielle Unterstützung für Gemeinden und enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Gemeinsam können wir den ländlichen Raum stärken und zukunftssicher gestalten.”
Was sollte sich ändern, damit die Gesundheitsversorgung im Wahlkreis stabil und zuverlässig bleibt?
Die Bedeutung kommunaler Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) für die Stabilisierung der Gesundheitsversorgung im Westerwaldkreis ist zentral. Diese Einrichtungen bieten verschiedene Vorteile, die nicht nur auf die unmittelbare ärztliche Versorgung, sondern auch auf die langfristige Sicherung der regionalen Gesundheitsstruktur abzielen:
Kommunale MVZ ermöglichen die Bündelung medizinischer Leistungen an einem Ort, wodurch die Versorgung für Patienten einfacher zugänglich wird. Insbesondere in ländlichen Regionen wie dem Westerwald sind MVZ ein effektives Mittel, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen, da sie sowohl Grundversorgung als auch spezialisierte Behandlungen bieten können.
Die Zusammenarbeit mehrerer Verbandsgemeinden bei der Errichtung und dem Betrieb eines MVZ kann regionale Versorgungslücken gezielt schließen. Diese interkommunale Kooperation verhindert Konkurrenz zwischen Gemeinden und sorgt dafür, dass Ressourcen gebündelt und effizient eingesetzt werden.
MVZ bieten festangestellten Ärzten attraktive Arbeitsbedingungen, die insbesondere für junge Ärzte oder Familien wichtig sind. Sie müssen sich nicht mit der administrativen Last einer eigenen Praxis befassen und profitieren von geregelten Arbeitszeiten, einem festen Gehalt und der Möglichkeit, in multiprofessionellen Teams zu arbeiten. Dies kann dazu beitragen, Ärzte im Westerwald zu halten oder neue Fachkräfte für die Region zu gewinnen.
Da die Trägerschaft bei der Kommune liegt, sind kommunale MVZ weniger von wirtschaftlichen Schwankungen oder Insolvenzen privater Träger betroffen. Dies schafft Planungssicherheit für Patienten und Beschäftigte. Gerade angesichts der Unsicherheiten, die durch die Insolvenz des DRK Süd-West deutlich wurden, sind kommunale Träger eine verlässliche Alternative.
Durch die Einbindung pädiatrischer Praxen in kommunale MVZ könnten spezifische Versorgungslücken geschlossen werden. Der Westerwaldkreis benötigt dringend zusätzliche Kapazitäten in der Kinder- und Jugendmedizin. MVZ können diese Lücken durch gezielte Rekrutierung und Förderung von Kinderärzten schließen.
Beispielhafte Umsetzung: Die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain im benachbarten Kreis Altenkirchen zeigt, dass kommunale MVZ ein erfolgreiches Modell sein können. Hier wurde ein Versorgungszentrum aufgebaut, das durch Kooperation zwischen Gemeinden und unter kommunaler Leitung betrieben wird. Dies könnte als Vorbild für ähnliche Strukturen im Westerwaldkreis dienen
Maßnahmen auf Bundesebene zur Förderung kommunaler MVZ:
Förderfonds für ländliche Gesundheitsversorgung: Der Bund könnte einen speziellen Förderfonds einrichten, um den Aufbau und Betrieb kommunaler MVZ zu unterstützen. Dies könnte Investitionen in Infrastruktur, medizinische Geräte und IT-Systeme umfassen.
Steuerliche Anreize: Steuervergünstigungen für Kommunen beim Betrieb von kommunalen MVZ
Startkapital für kommunale Träger: vergünstigte Kredite könnten bereitgestellt werden, um Kommunen bei der initialen Finanzierung von MVZ zu unterstützen, insbesondere in finanziell schwächeren Kommunen.
Flexiblere Vergütungsmodelle: Die Bundesebene könnte die Vergütungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen anpassen, um den Betrieb von MVZ attraktiver zu gestalten, z. B. durch höhere Vergütungssätze in unterversorgten Regionen.
Bürokratische Vereinfachung: Der Aufbau und Betrieb kommunaler MVZ könnte durch weniger Bürokratie erleichtert werden, etwa durch vereinfachte Genehmigungsverfahren und klare Zuständigkeitsregelungen.
Änderung der Bedarfsplanung: Die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung könnte so reformiert werden, dass nicht nur Bevölkerungszahlen, sondern auch regionale Besonderheiten (zum Beispiel: Altersstruktur, geografische Erreichbarkeit) stärker berücksichtigt werden.
Förderung von Weiterbildung: Der Bund könnte Programme fördern, die die Weiterbildung von Allgemeinmedizinern und Fachärzten für den Einsatz in ländlichen MVZ finanzieren.
Telemedizinische Unterstützung: Der Bund könnte Investitionen in telemedizinische Infrastruktur fördern, um MVZ in ländlichen Gebieten besser mit spezialisierten Kliniken und Zentren zu vernetzen.
Koordinations- und Beratungsstelle: Errichtung von spezifischen Beratungsstellen in den Ländern, die Kommunen gezielt beraten und bei der Gründung eigener MVZ unterstützen.
Stationäre Geundheitsversorgung: Der Fortbestand des DRK-Krankenhauses in Hachenburg ist essenziell, da es eine zentrale Rolle für die Gesundheitsversorgung von über 160.000 Menschen spielt. Die Landesregierung und der Westerwaldkreis müssen Maßnahmen zur finanziellen Absicherung und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze treffen. Die Landesregierung und der Bund müssen kurzfristig finanzielle Mittel bereitstellen, um Kliniken, die vor dem Beginn der Krankenhausreform insolvent werden, zu retten. Einmal geschlossene Kliniken, werden nicht wieder reaktiviert und abgewandertes Personal nicht zurückkommen.
Der Neubau eines modernen Krankenhauses für den oberen Westerwald muss endlich angegangen werden. Die geplanten Neubaupläne in Müschenbach müssen ergebnisoffen diskutiert werden, auch unter Einbeziehung alternativer Trägerschaften. Alternative Trägerschaften, etwa durch interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Westerwald und Altenkirchen, könnten geprüft werden, um die Abhängigkeit von unsicheren Trägerstrukturen wie dem DRK zu verringern. Die Bevölkerung und das Personal müssen frühzeitig in Planungen einbezogen werden, um Vertrauen in neue Strukturen zu schaffen.
Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Als ich die Grundsatzprogramme der Parteien durch ging war mir schnell klar das ich als Arbeiter und Zukunftsorientierter Mensch die Grünen unterstützen muss.
Worüber können Sie lachen?
Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Ich bin ein kompetitiver Mensch, ich bin ein schlechter Verlierer.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Menschengemachter Klimawandel Gestoppt
Was betrachten Sie als Ihre größte Fehleinschätzung bezogen auf Ihre eigene politische Arbeit und/oder Partei?
Ich hab bis zuletzt daran geglaubt das Putin von einer Vollinvasion der Ukraine absieht.
Deshalb sollten die Wähler mir Ihre Stimme geben:
Weil ich ein Junges, Aktives und Engagiertes Angebot an die Menschen aus meinem Wahlkreis mache.
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Kurzer Steckbrief
Wohnort: Osterspai
Geburtsdatum: 15. Dezember 1998
Familienstand: Ledig
Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung: Koch, Ausbilder für Köche und Küchenchef
Politischer Werdegang: 2021 - Eintritt in die Grünen
2022 - Mitgründung der Grünen Bundesinitiative Namens Pixelgrüne
2022 - Wahl zu Co- Kreisvorsitzenden
- Mitglied in diversen Landesarbeitsgemeinschaften
2024 - Wahl in den Verbandsgemeinderat Loreley
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten: Mitglied bei den Johanniter
Hobbys: Wandern, Rennrad fahren, Computer Spielen, Fitnessstudio, Boxen und Politik
Drei Lieblingsorte im Wahlkreis: Diezer Altstadt, Diverse Wanderwege beispielsweise bei Rennerode, Balduinenstein und Diez, Bad-Ems
Vorbilder: Mein Vater und meine Mutter
Kontaktdaten zur Veröffentlichung: yannik.maass@gruene-rhein-lahn.de
Eine kurze Übersicht aller Direktkandidaten für den Wahlkreis 203 und den Bundestagswahlen finden Sie hier. (Red) |
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Nachricht vom 31.01.2025 |
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