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Nachricht vom 31.01.2025
Region
Kandidaten zur Bundestagswahl 2025: Dr. Tanja Machalet (SPD)
Am Sonntag, 23. Februar, stehen die Bundestagswahlen 2025 an. Doch wer sind die Direktkandidaten, denen wir unsere Stimme geben sollen, was sind ihre Vorstellungen und Ziele nicht nur für Deutschland, sondern auch für unsere Region? Die Kuriere haben nachgefragt und allen die gleichen Fragen geschickt. Hier die Antworten von Dr. Tanja Machalet (SPD).
Dr. Tanja Machalet tritt als Direktkandidatin für die SPD bei der Bundestagswahl 2025 an (Foto: SPD-Parteivorstand)Wahlkreis Montabaur. Unverfälscht und echt sollen die Antworten der Kandidaten zur Bundestagswahl sein. Deshalb sind alle Antworten original zitiert, ohne Bewertung, ohne Kommentar, ohne Kürzung oder Anmerkung. Die Aussagen der Politiker spiegeln nicht die Meinung der Kuriere wider, sondern ausschließlich die des Kandidaten. Hier sind die Antworten von Dr. Tanja Machalet (SPD).

Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Seit ich politisch aktiv bin, kämpfe ich vor allem für gute Arbeit, faire Löhne und mehr soziale Gerechtigkeit. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Gesellschaft nur zusammenhalten, wenn jede und jeder das Gefühl hat, mit Respekt behandelt zu werden und seine und ihre Leistung für dieses und in diesem Land auch gewürdigt wird. Nur so bleibt auch unsere Wirtschaft auf Dauer stark und leistungsfähig. Seit vielen Jahren setze ich mich darüber hinaus auch für eine gute medizinische Versorgung - unabhängig vom Einkommen und vom Wohnort - ein. Es kann nicht sein, dass Privatversicherte bevorzugt behandelt werden. Wir brauchen ein Gesundheitssystem, in dem alle gleichermaßen gut versorgt werden. Dies gelingt mit unserem Konzept der Bürgerversicherung.

Ein Herzensanliegen war und ist mir die Verbesserung der Lebensumstände von Alleinerziehenden, die es oft besonders schwer haben, zum Beispiel einen Arbeitsplatz oder eine Wohnung zu bekommen. Daher habe ich vor einigen Jahren die "Initiative für Alleinerziehende" ins Leben gerufen. Und nicht zuletzt ist mir als rentenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion wichtig, dass wir für auskömmliche Renten sorgen. Die Stabilisierung der Rente ist und bleibt mein und unser Anliegen.

Was muss sich in Deutschland dringend verändern?
Wir brauchen vor allem eine neue Kultur des Miteinanders, insbesondere mit Blick auf die Entwicklungen in den USA und auch in Europa. Die großen Herausforderungen unserer Zeit wie der Klimaschutz, die Bewältigung der Folgen des Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine, aber auch die Transformation in der Wirtschaft und der Arbeitswelt, lassen sich nur bewältigen, wenn wir die Fähigkeit haben, Kompromisse zu schließen und diese auch gemeinsam zu tragen.

Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Es gibt viele Dinge, die mir die Menschen in der Region in den letzten Wochen und Monaten mit auf den Weg gegeben haben. Zwei Punkte möchte ich an dieser Stelle nennen. In vielen Gesprächen in den Pflegeeinrichtungen in der Region wurde mir die besondere Situation von pflegebedürftigen Menschen unter 60 Jahren geschildert. Für sie gibt es kaum Angebote, die ihren besonderen Anforderungen entsprechen. "Junge Pflege" braucht entsprechend geschultes Personal sowie Tagesstrukturen und Angebote, die auf diese jüngeren, vom Leben schwer gezeichneten Menschen und ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind. Dafür will ich mich weiterhin einsetzen.

Auch in unserer ländlichen Region muss es allen möglich sein, schnell, zuverlässig und klimafreundlich von A nach B gelangen zu können. Mobilität muss zudem nachhaltig, bezahlbar und barrierefrei sein. Gerade bei uns ist das Auto für viele Menschen sehr wichtig. Mit einem massiven Ausbau des ÖPNV und des Radwegenetzes können wir durch Bereitstellung klimafreundlicher Fortbewegungsmöglichkeiten aber auch hier die Verkehrswende voranbringen. Da gibt es Fortschritte, das reicht aber noch nicht. Gerade der ÖPNV gewinnt durch Modelle wie das Deutschland-Ticket oder einen ticketfreien Nahverkehr an Attraktivität. Bei allem Wandel in der Mobilität dürfen wir den Ausbau wichtiger und notwendiger Verkehrsadern nicht vergessen. In Gesprächen mit verschiedenen Vertretern aus der Wirtschaft wurde mir noch einmal die Dringlichkeit des weiteren Ausbaus der B 255 und anderer Verkehrsadern wie der B 54 oder der B 414/B 413 dargelegt. Da ist immer noch einiges zu tun. Das treibt mich an. Ich werde mich hier zunächst in den (möglichen) Koalitionsverhandlungen und danach in den zuständigen Gremien in Berlin dafür starkmachen.

Was sollte sich ändern, damit die Gesundheitsversorgung im Wahlkreis stabil und zuverlässig bleibt?
Ich setze mich weiterhin für eine gute medizinische Versorgung in unserer Region ein. Dazu müssen wir unsere kleinen ländlichen Krankenhäuser nicht nur erhalten, sondern auch so finanzieren, dass sie die Grundversorgung auch leisten können. Da wird uns helfen, dass die Krankenhausreform noch im Dezember 2024 beschlossen wurde. Und wir müssen die Rollenverteilung zwischen ambulantem und stationärem Bereich neu ordnen. Diese Grenze muss endlich zum Wohl der Patientinnen und Patienten überwunden werden.

Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidatin antreten:
Als zweites von vier Kindern aus einem Arbeiterhaushalt hat mich das Thema Gerechtigkeit und gleiche Chancen schon früh beschäftigt. Und für mich war immer klar: Das erreichen wir nur gemeinsam und dafür steht nur die SPD. Deshalb bin ich 1991 - nachdem Rudolf Scharping die Wahl in Rheinland-Pfalz gewonnen hatte - mit 17 Jahren in die SPD eingetreten und wenig später auch in die Gewerkschaft.

Worüber können Sie lachen?
Oft genug über mich selbst, wenn mir ein blöder Fehler passiert ist. Oder über Anekdoten aus meiner Kindheit, die mir meine Eltern häufig genug erzählen...

Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Wütend macht mich, wenn Menschen zu mir kommen, die ohnehin schon schwer gebeutelt sind, und es dann von Ämtern und Behörden unglaublich schwer gemacht bekommen, die ihnen zustehenden Leistungen zu bekommen.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Aktuell? Am 24. Februar: "Machalet verteidigt Direktmandat."

Was betrachten Sie als Ihre größte Fehleinschätzung bezogen auf Ihre eigene politische Arbeit und/oder Partei?
Dass es Christian Lindner niemals ums Land, sondern nur um sich und seine vermeintliche Klientel ging und geht.

Deshalb sollten die Wähler mir Ihre Stimme geben:
Wir dürfen nicht vergessen, was uns als Gesellschaft in allen Krisen der letzten Jahre und aktuell stark macht: Zusammenhalt, Solidarität, Respekt - und genau dafür stehe ich und genau dafür will ich weiter kämpfen.

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Kurzer Steckbrief

Wohnort: Meudt-Dahlen
Geburtsdatum: 1. Mai 1974
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung: 1993 Abitur am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur
1993 bis 1995 Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Landesbank Hessen-Thüringen in Frankfurt
1995 bis 1996 Landesbank Hessen-Thüringen S.A. in Luxemburg
1996 bis Januar 2002 Studium der Volkswirtschaftslehre in Frankfurt und Trier, Schwerpunkt Arbeitsmarktpolitik
2002 bis 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier
2007 Promotion zum Thema "Bildungsabschlüsse am internationalen Arbeitsmarkt"
2006 bis 2011 Referentin in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz; Abteilung Regierungsplanung und Ressortkoordination.
Politischer Werdegang: 1991 Eintritt in die SPD
1999 bis 2003 stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende
seit 2002 SPD-Regionalvorstand Rheinland
seit 2006 stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Westerwald
2009 bis 2017 und seit 2020 SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag; Vorsitzende der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Wallmerod
seit 2017 Mitglied im SPD-Landesvorstand; Sprecherin der Antragskommission
bis 18. Mai 2021 Landtagsabgeordnete im Landtag Rheinland-Pfalz
seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages; Gewinn des Direktmandates im Wahlkreis Montabaur; ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales - hier: Berichterstatterin zu Rente und Bundesagentur für Arbeit; stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss und im Finanzausschuss; Sprecherin der AG Verteilungsgerechtigkeit und soziale Integration; stellvertretende Sprecherin der Landesgruppe Rheinland-Pfalz
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten: Vizepräsidentin im DRK-Kreisverband Westerwald; Vorsitzende des DRK-Ortsverein Meudt e. V.; Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ver.di; Mitglied "Frauen gegen Gewalt" e.V.; Initiative für Alleinerziehende im Westerwaldkreis; Mitglied im Hospizverein Westerwald; Mitglied der AWO; Mitglied im Verein der Ehemaligen, Freunde und Förderer (VEFF) des Landesmusikgymnasiums RLP in Montabaur; ehemalige Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung.

Hobbys: Chorgesang, Kochen, Laufen/ Spazieren, Serien schauen

Drei Lieblingsorte im Wahlkreis: Meine Terrasse mit dem wunderbaren Blick über den Westerwald bis in den Taunus, das Familienferiendorf in Hübingen mit dem herrlichen Ausblick aus dem Speisesaal über das Buchfinkenland, die Alte Schmiede im Stöffelpark als Industriedenkmal

Vorbilder: Mein Vater, Marie Juchacz (Gründerin der Arbeiterwohlfahrt und erste Rednerin im Reichstag), Malu Dreyer

Kontaktdaten zur Veröffentlichung: echt.tanja@tanja-machalet.de

Eine kurze Übersicht aller Direktkandidaten für den Wahlkreis 203 und den Bundestagswahlen finden Sie hier. (Red)
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