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Pressemitteilung vom 06.02.2025
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Effektive Krebsbehandlung durch moderne Chirurgie
Im Siegener Forum Gesundheit war Professor Dr. Mohammad Golriz zu Gast und referierte im Diakonie Klinikum Jung-Stilling über Methoden der Krebsbehandlung durch moderne Chirurgie.
Professor Dr. Mohammad Golriz zeigte beim Siegener Forum Gesundheit im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus auf, welche Chancen die moderne Chirurgie bietet, um selbst bei einer hochkomplexen, bösartigen Krebserkrankung im Bauchraum den Tumor zu besiegen. (Foto: Veranstalter)
Siegen. Die moderne Chirurgie macht es laut Professor Dr. Mohammad Golriz möglich, auch hochkomplexe, lebensbedrohliche Krebserkrankungen effektiv und risikoarm zu behandeln. "Doch ohne Expertise und die dafür notwendige Infrastruktur geht es nicht", so der Ärztliche Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Es seien viele wichtige Instanzen, die dazu beitragen, einen Patienten tumorfrei nach Hause zu entlassen. Der Experte referierte im Krankenhaus beim Siegener Forum Gesundheit und stand für Fragen der Besucher bereit. Die Veranstaltung wurde von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen organisiert.

Viele Rädchen müssen ineinandergreifen, um auch bösartige Tumorerkrankungen an Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Nebennieren erfolgreich chirurgisch zu behandeln. Prof. Dr. Mohammad Golriz erläuterte: "Es braucht die enge Zusammenarbeit mit Ärzten verschiedener Disziplinen, genauso wie den Einsatz von Pflegepersonal, Labor-Team, modernsten Operations- und bildgebenden Techniken, weiterbehandelnden Fachleuten und vielen weiteren wichtigen Mitarbeitern und Arbeitsfeldern." Der Ärztliche Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie machte deutlich, dass sich sowohl die Überlebenschancen als auch die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Menschen deutlich verbessert haben. Die Fortschritte in der Therapie seien rasant. "Die Medizin ist anders als vor 30 Jahren. Wir können Menschen behandeln, die selbst über sich denken, dass es keine Hoffnung mehr für sie gibt – doch die gibt es", so Golriz.

Beispielhafte Fälle
Er stellte Fälle aus der Klinik vor. Dabei ging es unter anderem um einen 85-jährigen Patienten mit einem Magentumor. Der Mann wurde per robotischer Chirurgie behandelt und konnte das Krankenhaus nach fünf Tagen tumorfrei verlassen. Dahinter steckt ein vierarmiger OP-Roboter. Er ermöglicht es den Chirurgen, besonders präzise zu operieren. Von einer Konsole aus steuern sie die Instrumente millimetergenau im Körper und setzten filigranste Schnitte sicher und zitterfrei. Sie erhalten dreidimensionale Bilder des Operationsfelds und sehen selbst kleinste Strukturen. Hinter der Technologie steht stets ein erfahrener Chirurg mit einer umfänglichen Ausbildung und jahrelanger Übung. Die Patienten haben weniger Schmerzen und profitieren von einer schnelleren Heilung. Ob eine robotische Operation zum Einsatz kommt, wird von Fall zu Fall unterschieden. "Manchmal hat ein Patient zu viele Verwachsungen im Bauchraum oder ein Tumor ist zu weit fortgeschritten. Dann ist eine offene Operation sinnvoller."

In einem anderen Fall ging es um eine Patientin, bei der ein bösartiger Tumor im zentralen Gallengang der Leber saß. "Höchste Präzision war bei dieser Operation gefragt, bei der wir einen Teil der Leber mitsamt dem Tumor entfernt haben." Eine über 90-jährige Patientin kam mit der Diagnose Dünndarmkrebs ins Klinikum. "Die Dame sagte, dass sie keine Operation wünscht, sofern sie lange im Krankenhaus bleiben muss. Die Angst konnten wir ihr nehmen. Auch sie durfte nach einer Woche tumorfrei nach Hause gehen." Neben tumorbefallenen Organen im Bauchraum behandelt das Team der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch Sarkome. Das sind bösartige Tumoren, die beispielsweise in Muskel- oder Fettgewebe auftreten können. "Jüngst haben wir ein 45 Zentimeter großes Sarkom entfernt. Dem Patienten geht es heute sehr gut."

Inwieweit das "Paket" aus Expertise, unterschiedlichen Fachleuten, moderner Chirurgie und medizinischer Infrastruktur Früchte trägt, machte Prof. Dr. Golriz, der seit nunmehr einem Jahr am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen tätig ist, anhand einer Qualitätstabelle der von ihm geleiteten Klinik deutlich. Bei rund 1.800 Operationen im Jahr 2024 liegt die Morbiditätsrate (Wert, der Komplikationen oder Folgeerkrankungen während/nach der Therapie angibt) unter dem bundesweiten Durchschnitt. Nachdem der Experte die Fragen der Gäste beantwortet hatte, gab er ihnen mit auf den Weg: "Wenn man einen Tumor hat, muss man gegen ihn kämpfen." (PM)


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