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Nachricht vom 08.02.2025
Kultur
E.L.O. – Electric Light Orchestra elektrisierte Ransbach-Baumbach
Das „Electric Light Orchestra (E.L.O.) Tribute by Phil Bates“ sorgte in der Stadthalle Ransbach-Baumbach für Begeisterung. Über zwei Stunden Party, Nostalgie und unvergessene Welthits ließen die Herzen der Fans höher schlagen.
Fotos: Wolfgang RabschRansbach-Baumbach. Zugegeben, es fällt nicht leicht, einen sachlichen Konzertbericht zu schreiben, wenn man selbst von der Musik und der Begeisterung des Publikums angesteckt wird. So geschehen beim Konzert vom „Electric Light Orchestra (E.L.O.) Tribute by Phil Bates“ in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach. Die Zugkraft von E.L.O. ist immer noch immens, obwohl Bandgründer Jeff Lynne natürlich nicht im Westerwald mitspielte. Phil Bates war bereits 1978 mit dem Electric Light Orchestra und Jeff Lynne auf der „Spaceship World Tour“ unterwegs und hat als Sänger und Gitarrist des „Electric Light Orchestra Part II“ und der Nachfolgeformation „The Orchestra“ den ELO-Sound bedeutend mitgeprägt.

E.L.O. wurde Anfang der 70er-Jahre von den Beatles mit ihrem legendären Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ inspiriert, die in der Rockgeschichte erstmalig Beatsound mit Klassik und Rock vermischten. Ohne die Beatles hätte sich E.L.O. möglicherweise nicht gegründet. Der Mix aus hartem Rock, in Verbindung mit einem orchestralen Sound, war wegweisend für den weltweiten Erfolg von E.L.O.

Zwei Stunden Party pur in der Stadthalle
Hartgesottene E.L.O.-Fans begaben sich nicht nur aus dem Westerwald, sogar aus Dortmund und dem Saarland, auf den Weg in die Töpferstadt, um sich musikalisch noch einmal in eine andere Welt und Zeit versetzen zu lassen. Als die Band unter dem euphorischen Jubel des Publikums in der gut besuchten Stadthalle die Bühne betrat, war zu erahnen, dass über zwei Stunden Nostalgie und Party angesagt waren. E.L.O. heizte mit den ersten Welthits „All over the world“ und „Rock and Roll is King“ die Stimmung mächtig auf, der Bogen zwischen Bühne und dem Saal war problemlos gespannt. Das Publikum konnte sich ohnehin nicht dem gewaltigen Sound der Band entziehen, der mit voller Wucht, Energie und Spielfreude jeden Winkel in der Stadthalle erfasste.

Tatsächlich wurden die Besucher Zeugen eines ganz besonderen Konzerts, wobei sicherlich nostalgische Erinnerungen eine große Rolle spielten. Das Publikum setzte sich aus einem interessanten Mix verschiedener Generationen zusammen, die in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren E.L.O. auf dem Zenit ihrer Weltkarriere begleiteten. Selbst in den wunderschönen Diskotheken der damaligen Zeit kamen die DJs nicht umhin, die Platten von E.L.O. aufzulegen.

E.L.O. zählt mit 50 Millionen verkauften Tonträgern und zahlreichen Nummer-eins-Hits zu den erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. An dieser Stelle werden einige Hits erwähnt, die auch in Ransbach-Baumbach das Publikum elektrisierten und unter Strom setzten: „Confusion“, „Hold on tight“, „Twilight“, „Living thing“ und „Mr. Blue Sky“. Ein Highlight des Konzerts war der Song „Don’t bring me down“, als Phil Bates minutenlang abwechselnd den Refrain mit dem Publikum inszenierte, „Grooßes, no, no, no, no, no ooh-hoo“. Diese Longversion war vielleicht nicht geplant, aber die Band reagierte schnell und schien selbst großen Gefallen an dem aus hunderten Kehlen gesungenen Refrain zu haben.

In einer Pressemitteilung der Band ist folgender Satz zu lesen: „Tradition verpflichtet, deshalb werden die Electric Light Orchestra Songs authentisch, leidenschaftlich und energiegeladen gespielt.“ Stilvolle Arrangements, coole Stimmen und überzeugende Solisten sorgen dafür, dass Phil Bates und seine Band als einzigartige Electric Light Orchestra Show gehandelt werden. Phil Bates, Sänger und Gitarrist des ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA PART II, und als solcher der direkte Nachfolger von Jeff Lynne, lässt für alte und neue Fans die größten Hits der Rocklegende wieder aufleben.“ Mit diesen Worten ist eigentlich alles gesagt, dem ist nichts hinzuzufügen.

Musik als Therapie
Viele Besucher hatten während des Konzerts ihre Stühle verlassen, um sich hinter der Bestuhlung ausgelassen dem Tanzen hinzugeben. Ins Auge fiel ein Rollstuhlfahrer, der in Begleitung zum Konzert erschienen war. Im Gespräch mit dem WW-Kurier erzählte dieser, dass er durch eine schwere Erkrankung an den Rollstuhl gefesselt sei und sich höchstens mal ein paar Meter zu Fuß bewegen könne. Beim Rundgang während des Konzerts konnte festgestellt werden, dass der Mann sich aus seinem Rollstuhl erhoben hatte und versuchte, sich mit dem Oberkörper rhythmisch zu bewegen. Das aufgenommene Foto darf mit Genehmigung des Herrn veröffentlicht werden, drückt es doch die Freude und Begeisterung aller Zuschauer aus, die sich richtig entschieden hatten, das Konzert zu besuchen.

E.L.O. zeigte bei den stürmisch geforderten Zugaben nochmals die Vielfältigkeit ihrer Musikalität auf: Mit „Roll over Beethoven“ ließen sie es richtig krachen. Beim allerletzten Song „Can’t get it out of my head“ (Ich bekomme dich nicht aus dem Kopf), ein melancholisches Liebeslied, verwandelte sich der Saal in ein einziges Lichtermeer, erzeugt mit der Handybeleuchtung.

Die Band spielte in folgender Besetzung: Phil Bates (Gitarre, Gesang), Josephine Bates (Keyboard), Eric Herold (Keyboard), Lutz Halfter (Schlagzeug), Ralph Vornberger (Bass, Gesang) und Silva Finder (Violine).
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