WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 31.03.2012
Region
206 Einsätze für die Wehren in der VG Selters
Den Jahresbericht 2011 für die Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Selters stellten Bürgermeister Klaus Müller und Wehrleiter Tobias Haubrich vor. Neben 77 Brandeinsätzen wurden 129 technische Hilfeleistungen erbracht. Derzeit sind 373 Frauen und Männer in der VG Selters im aktiven Dienst der Feuerwehr, ihnen galt der Dank und die Anerkung für die oftmals sehr schwere Arbeit.
Allein 129 technische Hilfeleistungen erbrachten die Feuerwehren der VG Selters, wie hier beim Unfall in November bei Mogendorf. Fotos: VG SeltersSelters. „Das Jahr 2011 hatte es in sich!“, brachte es Bürgermeister Klaus Müller auf den Punkt. „Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Selters blicken auf ein turbulentes Jahr zurück. Unsere Wehren waren bei zahlreichen Aufgaben gefordert.“ Mit 206 Einsätzen geht das Jahr 2011 als einsatzreiches Jahr in die Chronik der Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Selters ein.

Gründe für die hohe Einsatzzahl sah Wehrleiter Tobias Haubrich unter anderem in den immer häufiger auftretenden Unwettern und nannte dafür als Beispiel die Hochwassereinsätze im Januar des vergangenen Jahres mit dem Einsatzschwerpunkt in der Ortsgemeinde Herschbach. In 129 Fällen wurden im Jahr 2011 Hilfeleistungseinsätze erbracht und in 77 Einsätzen Brände bekämpft. Bei diesen Einsätzen konnten durch die Feuerwehrangehörigen insgesamt neun Personen aus brennenden Gebäuden oder verunfallten Fahrzeugen gerettet werden.
Oftmals mussten auch nur vollgelaufene Keller ausgepumpt oder brennende Mülleimer abgelöscht werden. Diese Einsätze sind in der Regel schnell abgearbeitet worden und waren für die Feuerwehrfrauen und –männer nur wenig belastend. Aber es gab im Jahr 2011 auch Einsätze in der Verbandsgemeinde Selters, die das ganze Können der Wehrangehörigen forderten und sich belastend auf Körper und Seele auswirkten.

So hatte die Feuerwehr auch die traurige Aufgabe insgesamt sechs tote Personen zu bergen. „Als besonders belastend für die Feuerwehrangehörigen stellte sich der Einsatz bei einem Wohnhausbrand in Rückeroth dar, bei dem durch die Feuerwehr nur noch die Leichen von zwei Kindern und zwei Erwachsenen geborgen werden konnten. Solche Einsätze kommen und gehen, aber die Bilder bleiben in den Köpfen der Feuerwehrfrauen- und männer“, so Wehrleiter Haubrich.

Die insgesamt 373 aktiven Feuerwehrfrauen und –männer waren im vergangenen Jahr fast 520 Stunden zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Selters im Einsatz. Neben den Einsatzstunden investierten die Wehrleute viel Zeit in die Aus- und Fortbildung sowie die Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge, Gerätschaften und Feuerwehrhäuser. Die meisten Alarmierungen erfolgten mit einem Anteil von 22,33 Prozent in der Zeit von 17 – 19 Uhr. Der einsatzstärkste Monat war der Januar mit einem Anteil von 14,56 Prozent der Einsätze.

Das Durchschnittsalter aller Wehrangehörigen liegt bei 36,27 Jahren, wobei die Freiwillige Feuerwehr Krümmel/Sessenhausen mit einem Durchschnittsalter von 32,50 Jahren die jüngste Einheit stellt und in der Ortsgemeinde Maroth die älteste Wehr mit einem Durchschnittsalter von 41,56 Jahren beheimatet ist.

Der Sprecher der Jugendwarte der Verbandsgemeinde Selters, Benjamin Hörle aus Herschbach, konnte berichten, dass zurzeit in 12 Jugendfeuerwehren 120 Jungen und 23 Mädchen organisiert sind. 2011 fand zum ersten Mal ein Zeltlager aller Jugendfeuerwehren aus dem Westerwaldkreis in Rotenhain statt, an dem auch einige Jugendfeuerwehren aus der Verbandsgemeinde Selters teilnahmen. Im Jahr 2012 steht wieder ein gemeinsames Zeltlager aller Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde in Quirnbach sowie eine gemeinsame Übung aller Nachwuchskräfte in Freilingen an. „Es ist bekanntermaßen in der heutigen Zeit sehr schwer geworden, junge Menschen für den alternativen Dienst in der Feuerwehr zu gewinnen“, so Bürgermeister Müller. „Aus diesem Grunde ist die Jugendarbeit ein unerlässlicher Bestandteil der Feuerwehrarbeit, um auch künftig ausreichend Personal zum Dienst am Nächsten zur Verfügung zu haben.“

Bürgermeister Klaus Müller und Wehrleiter Tobias Haubrich freuten sich insbesondere darüber, dass im Feuerwehrjahr 2011 trotz der hohen Einsatzzahlen alle Feuerwehrangehörigen immer heil und unversehrt von den teilweise kritischen und anspruchsvollen Einsätzen zurückkehrten. Die beiden waren sich einig, dass die Kameradinnen und Kameraden durch ihr ehrenamtliches Engagement, sei es bei Einsätzen, öffentlichen Anlässen oder anderem das positive Bild der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Selters auch im Jahr 2011 geprägt haben.

   
Nachricht vom 31.03.2012 www.ww-kurier.de