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Nachricht vom 21.06.2012
Region
Greenpeace Westerwald ruft Bürger zum Protest auf
Weltweit ruft die Umwelt-Organisation Greenpeace am Samstag, 23. Juni, die Menschen zum Schutz der Arktis auf. Der Protest gegen die Ölförderung in der Arktis wird von Greenpeace Westerwald am Samstag ab 10 Uhr in der Fußgängerzone in Hachenburg unterstützt. Dort können sich alle Bürger beteiligen, denen der Schutz der Arktis als Überlebensraum für die Menschheit am Herzen liegt.
Hachenburg. „Gemeinsam für den Schutz der Arktis“ – unter diesem Motto rufen am Samstag, 23. Juni, rund 2000 ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten in weltweit 200 Städten und 20 Ländern die Menschen dazu auf, sich für die Rettung dieser einzigartigen Region stark zu machen. Allein in Deutschland beteiligen sich Ehrenamtliche in 65 Städten an diesem Aktionstag.
Auch in Hachenburg können die Bürger ab 10 Uhr in der Wilhelmstraße (Fußgängerzone) Arktisschützer werden und ihre Unterschrift in einer symbolischen, ca. 80 cm hohen Zeitkapsel platzieren.

Die Unterschriften der ersten Million Menschen, die zwischen Moskau und Madrid, Buenos Aires und Helsinki Arktisschützer geworden sind, werden in einer speziellen Kapsel im kommenden Jahr am Nordpol versenkt - als Mahnung, dass die Arktis Erbe der Menschheit ist und nicht dem Interesse einiger Großkonzerne geopfert werden darf. Langfristiges Ziel ist es, in der hohen Arktis ein Schutzgebiet zu etablieren. Unter den Arktisschützern, die bereits unterschrieben haben, befinden sich so prominente Namen wie Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford, Peter Fox und viele mehr.

Ölbohrungen von Shell und Gazprom bedrohen die Arktis
„Shell und Gazprom setzen mit ihren Ölplänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn die Pläne dieser Konzerne nicht gestoppt werden, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde zu einem Tummelplatz der Industrie verkommen“ sagt Greenpeace Sprecherin Lea Pfeffermann. Das Ökosystem der Arktis ist eine der durch Ölunfälle verwundbarsten Regionen auf dieser Welt.
Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls deutlich, das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem. So sind die Folgen des Tankerunglücks der „Exxon Valdez“ vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren auch heute noch sichtbar.

Klimawandel ist jetzt schon zu spüren
Nirgends ist der Klimawandel so deutlich zu spüren, wie in der Arktis. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Arktis in wenigen Jahrzehnten im Sommer eisfrei sein. Ausgerechnet die Ölindustrie, einer der Hauptverursacher dieser Entwicklung, könnte nun von der Entwicklung profitieren und durch das zurückgehende Eis in der Arktis an bisher unerreichbare Bodenschätze gelangen. Experten schätzen, dass in der arktischen Region etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel=159 Liter) lagern. Die Menge könnte den derzeitigen Weltverbrauch für ca. drei Jahre decken.

Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, die die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Der russische Konzern Gazprom hat bereits seit einem Jahr eine Plattform im russischen Teil der Arktis platziert und will in Kürze mit der Öl-Förderung starten. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen, heißt es in der Pressemitteilung von Greenpeace Westerwald.
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