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Nachricht vom 20.12.2012
Region
Sanierungskurs: Stellenabbau bei Fuhrländer
Die Liebenscheider Fuhrländer AG ist auf Sanierungskurs. In dieser Woche informierte das Unternehmen über die Entlassung von 122 Beschäftigten, die zunächst in eine Transfergesellschaft wechseln können. Auszubildende sind nicht betroffen. Unterdessen wird mit Hochdruck an einem Insolvenzplan gearbeitet, der die Grundlagen für eine langfristige Unternehmensicherung legen soll.
Liebenscheid/Region. Die insolvente Westerwälder Fuhrländer AG entlässt 122 seiner 302 Mitarbeiter. Vorstand und Betriebsrat des Windkraftanlagenbauers hätten sich auf einen entsprechenden Sozialplan geeinigt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Liebenscheid mit. Betroffene Mitarbeiter können demnach freiwillig von Januar an für sechs Monate in eine Transfergesellschaft wechseln. Sie sollen 80 Prozent ihres letzten monatlichen Nettogehalts erhalten. Auszubildende, so das Unternehmen, seien vom Stellenabbau nicht betroffen.

Insolvenzplan wird Anfang 2013 vorgelegt

Fuhrländer hatte im September einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Montabaur eingereicht, Mitte Dezember eröffnete das Gericht dann das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Hierbei kann ein Unternehmen unter Aufsicht eines Sachwalters mit Einschränkungen weiter über das Vermögen verfügen, Vorstand und Aufsichtsrat bleiben in ihren Funktionen. Der Trierer Professor Dr. Dr. Thomas B. Schmidt als Sachwalter will Anfang 2013 einen Insolvenzplan vorlegen, der eine Fortführung des Westerwälder Unternehmens vorsieht. Bereits vor dem Eröffnungsbeschluss hatte Schmidt in einem Gutachten an das Gericht festgestellt, dass die Fuhrländer AG nach einer Entschuldung grundsätzlich erhalten und saniert werden kann. Fuhrländer verfügt demnach über das erforderliche Personal, gut ausgebildete Experten und das notwendige Know-How, um das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren.

Investorensuche läuft

Fuhrländer-Vorstand Werner Heer hatte bereits Mitte des Monats darauf hingewiesen, dass auch Personalmaßnahmen unerlässlich seien, die eine sozialverträgliche Reduzierung der Beschäftigtenzahl vorsehen, um die nachhaltige Sicherung des Unternehmens zu gewährleisten. Sachwalter Schmidt arbeitet nun unter Hochdruck an einem komplexen Insolvenzplan, der die Entschuldung sowie den Erhalt und die Fortführung des Unternehmens vorsieht. Um strategische Investoren zu finden, ist der Investorenprozess mit Unterstützung der Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG eingeleitet worden. Erste Erfolg versprechende Gespräche mit potentiellen Interessenten haben stattgefunden.

In die Krise geriet das heimische Vorzeigeunternehmen in den letzten Jahren aus diversen Gründen: Nach einer Phase des starken Wachstums hatte sich der Windkraftsektor in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. Sinkende Margen und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise verstärkten zudem die finanziellen Sorgen. Hinzu kamen Zahlungsstockungen bei Auslandsprojekten. Alle diese Gründe führten insgesamt letztlich zum Insolvenzantrag. (as)
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