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Nachricht vom 09.01.2013 |
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Wirtschaft |
Spanische Jugendliche werden im Großraum Koblenz ausgebildet |
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Region. 19 spanische Jugendliche aus der Region Valencia sollen im August ihre Handwerksausbildung in Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer Koblenz beginnen. Die Bundesregierung unterstützt das Projekt, das zu grenzüberschreitender Berufsmobilität beitragen soll. Im März kommen die Spanier für ein Schnupperpraktikum. |
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Eine Jugendarbeitslosigkeit von 52 Prozent auf der einen Seite, die Suche nach handwerklichem Nachwuchs auf der anderen Seite – „aus dieser Ausgangslage haben wir ein Partnerschaftsprojekt geformt, das gut vorbereitet jetzt in die entscheidende Phase tritt“, sind sich Werner Wittlich und Alexander Baden (Handwerkskammer Koblenz) und Antonio Mir (Leiter der Berufsbildungseinrichtung Xabec mit Sitz in Valencia, Spanien) bei ihrem Treffen in der Handwerkskammer (HwK) Koblenz einig.
Sie planen ganz konkret den Start ins neue Lehrjahr für 19 spanische Jugendliche, für die der Weg nach Deutschland nicht nur beruflich eine Herausforderung bedeutet. Für jeden einzelnen wird es eine Lebenserfahrung, die man im Partnerschaftsprojekt optimal vorbereitet, denn: „Es soll natürlich eine gute Erfahrung sein, hier bei uns ein Handwerk zu erlernen und Teil der Gesellschaft zu sein“, stellen die beteiligten Partner klar. In das Projekt bringen sich Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Koblenz ein, die Berufsbildende Schule Technik Koblenz, die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wie auch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion.
Folgende Betriebe sind beim ersten Durchlauf des internationalen Ausbildungsprojektes mit dabei: Autohaus José Carillo (Neuwied), Löhr & Becker Automobile (Koblenz), Autohaus Förster (Koblenz), Autohaus Fröhlich (Koblenz), Autohaus Scherhag (Koblenz), Elektro Pretz (Koblenz), Wilfried Bleser Heizung-Klima-Sanitär (Plaidt), Elektro Hansen (Koblenz), Elektro Künster (Koblenz), Franz Both Heizung-Klima-Sanitär (Neuwied), Georg Breidert Kälte-, Klimatechnik und Anlagenbau (Koblenz).
Unterstützung findet das Projekt hinein bis in die Bundesregierung. Auch die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg bringt sich über Fördermittel ein – „alles in allem heißt es hier nicht kleckern sondern klotzen“, so die Spitze der HwK Koblenz. Präsident Werner Wittlich und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden machen klar: „Hier darf nichts schief gehen und alle übernehmen ein hohes Maß an Verantwortung!“ Denn der Schritt aus der Heimat nach Deutschland ist für die jungen Spanier groß, die Hoffnungen ebenso.
„Die Europäische Union ist in den vergangenen Jahren ein Stück weit zusammen gewachsen und man hilft sich untereinander. Dieser Gedanke wird durch das neue Partnerschaftsprojekt mit Leben erfüllt und wir freuen uns auf die Jugendlichen aus Spanien“, bitten Wittlich und Baden ihre Gäste aus Valencia, diese Botschaft den jungen Leuten auszurichten.
Für das regionale Handwerk ergibt sich die Chance, neue Fachkräfte zu gewinnen. „Das ist und bleibt eine der größten Herausforderungen für das Handwerk und wir haben eine ganze Reihe von Initiativen gestartet, dies zum Vorteil des Handwerks zu gestalten – national wie auch international“, macht die HwK klar.
Xabec-Schulleiter Antonio Mir hat bereits gute Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit deutschen Bildungseinrichtungen sammeln können: Vor der Gründung seiner Einrichtung 2006 hat er mehrere deutsche Berufsbildungszentren und ihre Arbeit kennengelernt, darunter auch die HwK Koblenz. „Das inhaltliche und technische Know-how hat uns begeistert und war auch Vorbild für uns. Insofern wissen wir um die Kompetenz, die in Koblenz vorhanden ist, und bei der Suche nach deutschen Partnern war die Handwerkskammer erste Wahl.“
Ausbildungsstart ist im August 2013 für die jungen Spanier, die sich bereits langfristig über Sprachkurse auf ihre Ausbildung in deutschen Handwerksbetrieben vorbereiten. Ein erstes Kennenlernen gab es im September 2012 über Internettelefonie. Für März 2013 ist dann ein zweiwöchiges Praktikum in Deutschland geplant. Koordinator der gesamten Maßnahme ist die HwK Koblenz, auf spanischer Seite verantwortet durch das Berufsausbildungszentrum Xabec.
Seit 2009 engagiert sich die HwK in dem bundesweiten Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“. Ziel ist die Erhöhung der grenzüberschreitenden Mobilität, insbesondere während der Erstausbildung. Der Projektschwerpunkt liegt auf der Förderung einer Mobilitätskultur in kleinen und mittleren Unternehmen, sowie auf der Schaffung von Unterstützerstrukturen für Lehrlinge und Betriebe.
Weitere Informationen zum Projekt gibt die Mobilitätsberatung der HwK Koblenz, Telefon 0261/ 398-337, Telefax 0261/ 398-990, mobira@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de/mobira |
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Nachricht vom 09.01.2013 |
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