WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 26.07.2013
Region
Appell: Mehr Frauen in die Kommunalpolitik
Die Ortsbürgermeisterinnen in der Verbandsgemeinde Hachenburg trafen sich erstmalig zum Austausch auf Einladung der Ersten Beigeordneten Gabriele Greis. Dabei wurde klar, es müssen mehr Frauen in die Kommunalpolitik einsteigen. Eine Seminarreihe für interessierte Frauen ist in Vorbereitung.
Zum Meinungsaustausch trafen sich die Ortsbürgermeisterinnen in der VG Hachenburg und wünschen sich mehr Frauen in der Kommunalpolitik. Foto: prHachenburg. Von den 32 Ortsgemeinden und der Stadt Hachenburg haben gerade einmal fünf - nämlich Alpenrod, Heimborn, Höchstenbach, Nister und Wied – eine Bürgermeisterin. Hinzu kommt noch die Ortsvorsteherin von Altstadt, Anne Nink.

Grund genug, dass sich diese Frauen auf Einladung der Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Hachenburg, Gabriele Greis erstmalig zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch trafen. Auch die beiden Gleichstellungsbeauftragen von Kreis und Verbandsgemeinde, Beate Ullwer und Silke Hanusch, waren mit von der Partie.

„Mit etwa 16 Prozent im Landesdurchschnitt bietet die Anzahl von Frauen in der Kommunalpolitik insgesamt noch Steigerungsmöglichkeiten.“ so Gabriele Greis. „Es wäre schön, wenn wir mehr Frauen dazu motivieren könnten, mitzumachen.“
Dass es zwar Spaß macht, aber auch nicht immer einfach ist, in einer Männerdomäne Fuß zu fassen, konnten die Ortsbürgermeisterinnen bestätigen. Gerade in technischen Fragen, die in diesem Aufgabenfeld oft eine Rolle spielen, treffen die Frauen mitunter noch auf althergebrachte Vorurteile, die es zu bewältigen gilt.
„Wenn man die Arbeit gut macht und vernünftig kommuniziert, findet man aber schnell Akzeptanz.“ so fasst Juliane Vetter, Ortsbürgermeisterin von Nister, die Situation zusammen.

Leider ist die Hemmschwelle oft sehr hoch, wenn es gilt, sich für eine Gemeinderatswahl aufstellen zu lassen oder womöglich für ein politisches Amt zu kandidieren. „Oftmals fühlen Frauen sich in der Thematik unsicher oder sind besorgt, dass sie nicht die nötige Fachkenntnis aufweisen. Dann ziehen sie sich eher zurück, als dass sie ihren Hut in den Ring werfen.“ beschreibt Beate Ullwer ihre Erfahrungen mit dem Thema.
Auch die beiden Landtagsabgeordneten Tanja Machalet (SPD) und Gabi Wieland (CDU) sehen diese Problematik. Aus diesem Grund startet vor der Kommunalwahl im nächsten Mai eine Seminarreihe zum Thema „Frauen in die Kommunalpolitik“ als Kooperation der beiden Landtagsabgeordneten und der Gleichstellungsbeauftragten, in der zukünftigen Kommunalpolitikerinnen das notwendige Rüstzeug im Hinblick auf Finanzen, Baurecht und zur Gemeindeordnung allgemein, aber auch zu Rhetorik und Persönlichkeitsentwicklung vermittelt wird.

Zur Auftaktveranstaltung am 29. August sind alle interessierten Frauen bereits jetzt herzlich eingeladen und können sich bei Fragen gern bei Beate Ullwer unter beate.ullwer@westerwaldkreis.de melden.

Einig waren sich die Hachenburger Frauen dahingehend, dass es sich auf jeden Fall lohnt, sich kommunalpolitisch zu engagieren. „Wir haben die Möglichkeit, dass wir an der Gestaltung unserer Heimat selbst mitarbeiten können,“ erklärt Anne Nink, Ortsvorsteherin von Altstadt, „das ist ein großes Privileg, das man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte.“
Da aber auch der gegenseitige Austausch für die Ortsbürgermeisterinnen viele positive Anregungen und neue Blickwinkel brachte, wurde vereinbart, sich künftig einmal im Halbjahr zu treffen. Auch hier sind alle interessierten Frauen herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.

Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 29.10.2013 um 18.30 Uhr im Ristorante „Bei Lillo“ in Hachenburg Altstadt statt. Für sämtliche Fragen rund um politische Beteiligungsmöglichkeiten steht Gabriele Greis unter g.greis@hachenburg-vg.de oder 02662/801-103 für alle interessierten Bürgerinnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Nachricht vom 26.07.2013 www.ww-kurier.de