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Nachricht vom 24.10.2013
Region
Peter Steinacker sprach in Bad Marienberg über Toleranz
„Grenzen und Chancen von Toleranz“ lautete das Thema des Vortrages des ehemaligen Kirchenpräsidenten der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Professor Peter Steinacker, kürzlich im Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg.
Pfarrerin Sabine Jungbluth dankt Prof. Steinacker. Foto: Hammann-Gonschorek

 Bad Marienberg. Schuldirektor Hartwig Scheidt hieß die Besucher im Foyer der Schule willkommen und betonte die Bedeutung des Einübens von Toleranz in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Der Referent, Prof. Steinacker, habe sich in seiner Amtszeit als Kirchenpräsident sehr für die Errichtung des Gymnasiums in Bad Marienberg eingesetzt. Dafür seien die Menschen in der Region sehr dankbar. Durch seine Mithilfe könnten in Bad Marienberg derzeit 720 Schüler das Gymnasium besuchen und im kommenden Jahr das erste Abitur der Schule abgelegt werden, betonte Scheidt. Auch Dekan Martin Fries freute sich, Prof. Steinacker in Bad Marienberg begrüßen zu können.
Auf die Anregung von Bildungsreferentin Pfarrerin Sabine Jungbluth passend zum Themenjahr der Lutherdekade: Reformation und Toleranz, einen Vortrag zu initiieren, habe er sofort an den ausgewiesenen Experten Peter Steinacker gedacht, der überdies dem Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg so positiv verbunden sei, sagte Fries. Steinacker entwickelte in seinem Vortrag, den Gedanken der Toleranz durch die Geschichte und fand Beispiele zu jeder Zeitepoche. Immer wenn die vier Bereiche: Religion, Politik, Ökonomie und Wissenschaft sich vermischten, gebe es Probleme mit der Toleranz, sagte Steinacker. Wenn, zum Beispiel, Politik und Religion identisch seien, dürfe an der Wahrheit politischer Entscheidungen nicht gezweifelt werden. Seien Wissenschaft und Religion eins, gebe es keine Möglichkeit mehr, Ergebnisse zu falsifizieren. In der Religion gehe es um Wahrheit, betonte Steinacker. Alle Religionen behaupteten, das wahre Gottesheil zu vertreten. Der Absolutheitsanspruch der drei monotheistischen Religionen lasse sich auch mit Lessings Ringparabel: Nathan, der Weise nicht auflösen. Nach Lessing sei Toleranz, den anderen zu achten, „weil er so ist wie ich“. Es müsse aber heißen: „Ich toleriere dich, weil du anders bist“, sagte Steinacker. „Toleranz bedeutet: Ich mache dem Anderen deutlich, dass er mir nicht gleichgültig ist: Ich lehne seinen Glauben ab, aber ich akzeptiere, dass er ihn lebt“. Auf Nachfrage aus dem Plenum sah Steinacker keinen Widerspruch zwischen Toleranz und Mission. Das Christentum müsse missionieren, „aber wir müssen das Fremde akzeptieren, das auch sein Recht hat zu leben“, sagte Steinacker. Im Anschluss an den Vortrag folgte eine angeregte Fragerunde zum Thema des Abends.
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