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Nachricht vom 10.02.2014
Region
Im Westerwald entstehen neue Familienzentren
Die Evangelische Kirche schafft zwei neue Familienzentren im Westerwald. Einrichtungen in Höhr-Grenzhausen und Hachenburg sollen Menschen verlässliche Hilfe bieten. Ehrenamtliche Mitstreiter werden noch gesucht.
Es freuen sich nicht nur die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen (unter anderem Pfarrerin Monika Christ, 2. von rechts), sondern auch viele Eltern und Kinder, die mit Kartons schon mal ein \"kleines\" Familienzentrum bauen.
Westerwaldkreis. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau gründet 50 so genannte Familienzentren. Zwei der Einrichtungen sind künftig im Westerwald beheimatet - in Höhr-Grenzhausen und in Hachenburg. Das Ziel des Projektes, das sich die Landeskirche insgesamt rund 2,25 Millionen Euro kosten lässt, ist es, eine Anlaufstelle für Familien mit Kindern jeden Alters zu schaffen. Orte, in denen es vielfältige Angebote zu Bildung, Beratung, Betreuung und Begegnung gibt.

In Höhr-Grenzhausen träumt man schon lange von einer solchen Begegnungsstätte – obgleich es in der evangelischen Kirchengemeinde und dem evangelischen Kindergarten „Kinderarche“ schon ähnliche Initiativen gibt: „Wir haben unsere Kinderkirche, die Familiengottesdienste, Walderlebnistage oder Kochnachmittage und viele andere Dinge, mit denen Familien gestärkt werden sollen“, sagt die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen, Monika Christ. „Aber wir wünschen uns verlässliche und kontinuierliche Angebote für Familien. Eben einen Ort, an dem Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation geholfen wird.“

Eine Idee, die zunächst visionärer klingt, als sie ist. Schließlich gibt es mit dem Kindergarten und dem Gemeindehaus schon solche lebendigen Orte für Menschen jeden Alters. „Ein neues Gebäude müssen wir für unser Familienzentrum also nicht bauen“, sagt Monika Christ lächelnd. „Es geht darum, die vorhandenen Häuser zu nutzen, weiter zu öffnen und in ihnen regelmäßige Angebote zu schaffen. Und es geht darum, dass wir uns mit den Einrichtungen vor Ort vernetzen – etwa mit dem Jugendzentrum Zweite Heimat.“

Ideen, die ohne einen immensen organisatorischen Aufwand wohl Träume bleiben: „Das Budget, das die Landeskirche für die Familienzentren zur Verfügung stellt, fließt deshalb zum größten Teil in Personalkosten“, sagt Monika Christ. Im Klartext: Mit dem Geld wird eine Koordinationsstelle finanziert, deren Inhaberin oder Inhaber lokale Angebote vernetzt sowie neu entstehenden Familienangebote koordiniert und der Öffentlichkeit vorstellt. „Dass wir eine solche Stelle mit einem Umfang von zehn Stunden einrichten können, ist ein Schatz für Familien. Denn damit solche Angebote wirklich langfristig und verlässlich stattfinden können, reicht es nicht, wenn sich die Pfarrerin oder Kita-Leiterin alleine darum kümmern“, glaubt Monika Christ.

Die landeskirchlichen Mittel fließen freilich nur drei Jahre lang. Danach, so hofft die Pfarrerin, trägt sich das Familienzentrum selbst – falls es bis dahin genügend Förderer gibt, die dem Projekt finanziell unter die Arme greifen: „Wer sein Geld gut anlegen möchte, sollte uns unterstützen“, meint sie.

Allerdings freut sich Monika Christ nicht nur über finanzielle Hilfe. Sie hofft, dass der Schwung des Familienzentrums auch viele Ehrenamtliche mitreißt, die womöglich Lust haben, das Projekt mit ihren individuellen Stärken zu bereichern – ob es nun ein Workshop oder die kleinen Hilfen des Alltags sind. Zudem richtet sich das Zentrum nicht nur an die „klassische“ Familie, betont Monika Christ: „Das, was wir vorhaben, spricht auch Alleinstehende oder Menschen an, die einsam sind. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen.“

Offiziell startet das Projekt am 1. März – dem Tag, an dem der oder die Koordinatorin die Arbeit aufnimmt. Wer das sein wird, steht unterdessen noch nicht endgültig fest. Was seine oder ihre erste Aufgabe ist, hingegen schon: „Zunächst arbeiten wir ein umfangreiches Konzept aus, sprechen Menschen konkret an und suchen Koordinationspartner“, erklärt Monika Christ.

Das Familienzentrum in Hachenburg ist unterdessen schon weiter als die Initiative in Höhr-Grenzhausen: Dort hat die Koordinatorin Julia Wirfs im Januar ihre Arbeit aufgenommen. Die offizielle Vorstellung des Familienzentrums ist aber erst für Ende März geplant. Wer das Familienzentrum Hachenburg unterstützen möchte, kann sich bei Pfarrerin Monika Christ melden: Telefon 02624-7204, E-Mail: monika.christ.kgm.hoehr-grenzhausen@ekhn-net.de>. (bon)

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