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Nachricht vom 30.03.2014
Region
Kopfläuse haben derzeit Hochkonjunktur
Alle Jahre wieder in der Mützen- und Kapuzen-Saison werden die kleinen Plagegeister zum Ärgernis. Schulen und Kindergärten im Westerwaldkreis sind in erster Linie betroffen. Das Kreisgesundheitsamt gibt Tipps zur Bekämpfung.
Wenn es juckt, dann könnten Kopfläuse daran schuld sein. Foto: Wolfgang TischlerWesterwaldkreis. In letzter Zeit häufen sich wieder Meldungen über Kopflausbefall in Kindertagesstätten und Schulen im Westerwaldkreis. "Nicht nur die Köpfe der betroffenen Kinder sind dann arg strapaziert, sondern meist auch die Nerven aller Beteiligten. Oftmals kehren die Plagegeister trotz intensiver Bemühungen immer wieder zurück, weiß Dr. Ursula Kaiser, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Montabaur. Dabei sei der Befall mit Kopfläusen kein hygienisches Problem. Jeder Mensch könne sie bekommen.

Wie werden Kopfläuse übertragen? Kopfläuse springen nicht von Kopf zu Kopf. Sie sind schnelle Läufer und krabbeln bei engem Körperkontakt von Kopfhaar zu Kopfhaar. Sie halten sich mit ihren sechs Beinen an dem der Kopfhaut nahen Haar fest und saugen alle paar Stunden aus der Kopfhaut. Ohne Menschenblut können sie nicht leben. Ohne diese Nahrung sterben sie nach etwa drei Tagen.

Eine Kopflaus wird also nur in seltenen Fällen ihren Nahrungsort verlassen und zum Beispiel in eine Mütze fallen. Setzt ein anderer diese Mütze dann auf, krabbelt die Laus schnellstmöglich zu ihrer Nahrungsquelle, der Kopfhaut, um dort das lebensrettende Blut zu saugen. Der Stich in die Kopfhaut ist schmerzlos, allerdings bringt die Laus dabei ihren Speichel ein, der das typische Kopfhautjucken verursacht.

Die erwachsene Kopflaus wird bis zu drei Millimeter groß und ist mit bloßem Auge zu erkennen. Die geschlechtsreife Kopflaus legt die Eier nahe der Kopfhaut ab. Diese kleben am Haar fest und sind auch nicht auszuwaschen. Nach acht bis zehn Tagen schlüpfen dann die jungen Läuse (Larven) aus dem Ei. Die verlassene Eihülle heißt Nisse.


Wie erfolgt die Behandlung? Heute stehen hochwirksame chemische Mittel zur Verfügung, mit denen durch Haarwäsche die Läuse sicher getötet werden. Hausmittel sind wirkungslos. Die abgelegten Eier allerdings verbleiben weiterhin im Haar und nach acht bis zehn Tagen schlüpfen dann die Larven heraus. Deshalb ist es sehr wichtig, dass nach der Erstbehandlung unbedingt eine Wiederholungsbehandlung erfolgt. Nur dann ist eine sichere Bekämpfung des Befalls gewährleistet.

Nach der Erstbehandlung sollte zusätzlich alle vier Tage über einen Zeitraum von zwei Wochen das Haar nass ausgekämmt werden. Der Kamm ist nach jedem Durchkämmen auf einem Haushaltspapier auszustreichen.

Nach Paragraf 34 Infektionsschutzgesetz dürfen Personen, die verlaust sind, Gemeinschaftseinrichtungen nicht betreten.

Bereits nach der Erstbehandlung kann das betroffene Kind wieder die Kita oder die Schule besuchen, wenn vom Sorgeberechtigten auf dem von der Einrichtung ausgehändigten Merkblatt bescheinigt wurde, dass das Kind einer entsprechenden Behandlung zugeführt wurde. Ausfallzeiten sind damit nicht nötig.

Müssen Gegenstände gereinigt werden? Die Laus benötigt zum Leben Menschenblut. Auf toten Gegenständen kann sie etwa nur drei Tage überleben. Es reicht daher völlig aus, Spielsachen, wie zum Beispiel Kuscheltiere, für drei Tage in einen luftundurchlässigen Plastiksack einzuschließen. Bettwäsche und Handtücher können normal gewaschen werden. Kämme und Bürsten sind mit einer Seifenlauge zu reinigen. Desinfektionsmaßnahmen sind nicht nötig, sogar schädlich.

Die Läusemittel gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen nach Verordnung durch den Arzt die Kosten.

Für Fragen und weitere Informationen stehen das Kreisgesundheitsamt Montabaur und die Nebenstelle Bad Marienberg unter 02602/124728 und 02661/3017 gerne zur Verfügung.



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