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Nachricht vom 31.03.2014 |
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Region |
Kormoranvergrämung durch Trübstoffe erfolgreich |
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Achtung Aprilscherz!! Seit einiger Zeit wird ein rückläufiger Fischbestand in vielen rheinland-pfälzischen Mittelgebirgsbächen beobachtet. Als ein Hauptverursacher wird hier immer wieder der Kormoran genannt. Als erfolgreiche Gegenmaßnahme gilt bisher der Abschuss des Vogels des Jahres 2010. Abschussanträge konnten in den letzten Jahren aus Artenschutzgründen jedoch nur in wenigen begründeten Einzelfällen zugelassen werden. |
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Region. Beobachtungen am Gelbach zeigen nun eine viel versprechende neue Lösung auf. Im Rahmen des Fischmonitorings 2012 hatten Experten der SGD Nord festgestellt, dass sich die Fischpopulation im natürlich trüben Gelbach im Westerwaldkreis deutlich besser entwickelt als in den Nachbargewässern.
Über fast zwei Jahre hat die SGD Nord die Zusammenhänge systematisch untersuchen lassen. Dazu schlussfolgert der Fischereiexperte der SGD Nord, Lothar Jörgensen: „Landesweit müssen wir feststellen, dass die Leitfischarten unserer Mittelgebirgsgewässer Äsche, Nase, Barbe deutlich rückläufig sind. Dem gegenüber hat unser Monitoring im Gelbach einen artenreichen, ausgewogenen Fischbestand ergeben." Die Experten der SGD Nord führen dieses darauf zurück, dass die Trübstoffe im Gelbach quasi als Tarnkappe funktionieren. Der Kormoran kann die Fische im trüben Wasser nicht orten.
Die SGD Nord überprüft derzeit eine landesweite Ausweitung dieser Methode einer ökologischen Vergrämung. Präsident Dr. Ulrich Kleemann meint: „Ich freue mich, dass das Umweltministerium unsere Überlegungen unterstützt. Wir werden in den nächsten Wochen gezielt bei den Naturschutzverbänden, den Kommunen und den Vertretern der Landwirtschaft für unser Vorhaben werben."
Ziel ist es, durch verstärkte Erosion von landwirtschaftlichen Flächen die Trübung in den Mittelgebirgsgewässern zu erhöhen. Dazu soll durch gezielte ackerbauliche Bewirtschaftung der Bodeneintrag in die Bäche und Flüsse erhöht werden. Die Förderung der teilnehmenden Landwirte im Rahmen des Programms „Gewässerschonende Landwirtschaft" wird durch die Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes für die nächsten drei Jahre sichergestellt.
Für weitere Fragen steht SGD Nord Abteilungsleiter Joachim Gerke unter der Telefonnummer 0261/1202521 zur Verfügung.
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Nachricht vom 31.03.2014 |
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