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Nachricht vom 22.06.2014
Region
Mitten in der Stadt barrierefrei wohnen
24 bis 28 barrierefreie und bezahlbare Wohnungen mit rund 60 Quadratmetern Wohnfläche sollen in der Mitte von Selters entstehen. Das ist der Wille des Stadtrates. Ältere Menschen sollen in Selters leben bleiben können, wenn es Ihre eigene Wohnung nicht mehr erlaubt. So können sie sich zu Fuß mit allem versorgen, was die Stadt bietet.
Stadtbürgermeister Rolf Jung zeigt, wo zwischen Rheinstraße und Bahnhofstraße barrierefreie Wohnungen entstehen sollen. Foto:privatSelters. Formal nennt sich das Vorhaben „Städtebauliche Neuordnung Rheinstraße/Bahnhofstraße“ und wird bisher genauso wenig schmeichelnd als „Block-Konzept“ bezeichnet. Die Stadt hat schon seit Jahren von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und die Gebäude und Grundstücke in dem Bereich der ehemaligen Schlecker-Filiale bis zum Fußweg zwischen Rheinstraße und Bahnhofstraße aufgekauft. Genau dort sollen die Wohnungen entstehen.

Geplant ist eine durchgehende Häuserfront in einer Architektur, die sich der Umgebung anpasst. Welche Gebäude genau in das Konzept einbezogen werden und ob es im Erdgeschoss Gewerbeflächen geben wird, ist noch offen. „Das Hauptziel sind bezahlbare, barrierefreie und zentrale Wohnungen. Ich möchte, dass ältere Menschen am Stadtleben teilnehmen können. Dieser soziale Gedanke ist mir sehr wichtig“, erklärte Stadtbürgermeister Rolf Jung. Mit den geplanten 60 Quadratmetern Wohnfläche seien die Wohnungen für zwei Menschen groß genug, könnten aber auch von einem Menschen alleine bezahlt werden.

Die Stadt selbst wird nicht bauen, sie sucht nach Investoren für das Vorhaben. Das Gesamtinvestitionsvolumen sei in der jetzigen Planungsphase noch sehr schwer zu schätzen und belaufe sich auf drei bis vier Millionen Euro, erklärte Jung. Weil die Stadt Eigentümer der Gebäude und Flächen ist, wird sie diese ohne eigenen Verdienst an die Investoren weiterverkaufen.

Über den Bebauungsplan will die Stadt dann so wenig wie möglich, aber alle relevanten Vorgaben festlegen, damit die eigentliche Idee umgesetzt wird. „Die Stadt möchte, dass dieses Projekt bald verwirklicht wird, bei mir hat es höchste Priorität“, sagte Rolf Jung.

Mit der Idee der barrierefreien Wohnungen reagiert die Stadt auf vier vergebliche Anläufe, ein Altenpflegeheim nach Selters zu bekommen. Nach fast vier Jahren Arbeit zeigte sich, dass ein solches Projekt vor Ort schwer zu realisieren war. In den neuen, zentralen Wohnungen und der Inanspruchnahme von mobilen Pflegediensten könne man den Menschen in Selters eine große Lebensqualität bieten, sagte Stadtbürgermeister Rolf Jung.
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