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Nachricht vom 01.07.2014
Region
Entspannung am Arbeitsmarkt zur „Halbzeit“ des Jahres
Zur „Halbzeit“ des Jahres zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt entspannt. Im Bezirk Montabaur sinkt die Arbeitslosenquote auf glatte vier Prozent. Der Wert des Vorjahres ist damit unterschritten

Westerwaldkreis. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – sank die Zahl der Menschen ohne Job während des vergangenen Monats um 276 auf aktuell 6.971 Personen. Damit wurde erstmals im laufenden Jahr die Marke von 7.000 unterschritten. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte zurück und liegt nun bei glatten 4 Prozent.

Ein weiteres Zeichen für eine positive Entwicklung sieht Madeleine Seidel, Chefin der Arbeitsagentur Montabaur, im Vergleich mit dem Juni 2013: „Damals lag die Quote bei 4,1 Prozent. Das ist zwar kein großer Unterschied, aber durchaus bemerkenswert. Denn zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahren ist der aktuelle Monatswert besser als der des Vorjahres.“ In absoluten Zahlen heißt das, dass es derzeit 201 Arbeitslose weniger gibt als vor einem Jahr.

Erfreulich ist die Situation der Jüngeren unter 25. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt mit 474 Personen nicht einmal sieben Prozent, während die Generation Ü 50 mit 2.394 Männern und Frauen mehr als ein Drittel stellt. Madeleine Seidel: „Von allen Personengruppen haben die jungen Menschen im Monats- wie im Jahresvergleich am meisten profitiert – und dies mit großem Abstand. Die Situation der Älteren hat sich dagegen nur ganz leicht verbessert.“

Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es während des Junis im Bezirk Montabaur 1.914 Zugänge in und 2.198 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Darunter war die Zahl der Personen, die direkt aus Erwerbstätigkeit kamen, etwas höher als die derer, die wieder in einen Job gehen konnten.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im Juni leicht belebt. Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur 622 Stellen – das sind 22 mehr als vor einem Monat und 27 mehr als vor einem Jahr. Auch die „Gesamtrechnung“ aller Zugänge von Januar bis Juni fällt höher aus; hier ist ein Anstieg um 159 auf 3.669 zu verzeichnen. Sorge bereitet der Agenturchefin der hohe Bestand von 1.807 Jobs, die vermittelt werden können. Das sind exakt 300 mehr im Juni 2013. „Darin spiegelt sich deutlich, dass viele Betriebe Mühe haben, geeignetes Personal zu finden. Der Markt bietet zu wenige qualifizierte Bewerber. Hinzu kommt, dass manche Arbeitgeber mit Einstellungen zögern, wenn sie nicht direkt den passenden Kandidaten finden“, sagt Madeleine Seidel und erläutert die Strategie von Arbeitsagentur und Jobcentern: „Um dem steigenden Fachkräftebedarf zu begegnen und Menschen in Arbeit zu bringen, setzen wir ganz stark auf die individuelle Förderung und Qualifikation.“

Auch der Ausbildungsmarkt bleibt in Bewegung. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2013) meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur 2.375 Lehrstellenbewerber; das sind 76 mehr als zwischen Oktober 2012 und Juni 2013. 1.646 dieser jungen Leute sind inzwischen versorgt, was gegenüber dem Vergleichszeitraum ein deutliches Plus von 195 bedeutet. Auch im zurückliegenden Monat ist die Zahl der Unversorgten kräftig gesunken, sprich um 264 Personen. „Diesen Schub haben wir erwartet“, sagt die Agenturchefin. „In den Sommermonaten finden viele noch den ersehnten Ausbildungsplatz – nicht zuletzt mit Hilfe der Arbeitsagentur. Andere entscheiden sich für ein Studium oder einen weiteren Schulbesuch.“ Bei den betrieblichen Ausbildungsstellen weist die Statistik ein leichtes Minus aus: bislang wurden der Agentur 1.535 gemeldet. Das ist ein Rückgang von elf gegenüber dem vorangegangen Berichtsjahr.

Im Westerwaldkreis sind derzeit 4.290 Personen ohne Job - 143 weniger als im Mai und 162 weniger als im Juni 2013. Hier hat die Quote die 4-Prozent-Hürde genommen und beträgt 3,9 Prozent. Das sind 0,1 Punkte weniger als im Vormonat und 0,2 Punkte weniger als im Vorjahresmonat.
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