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Nachricht vom 05.02.2015 |
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Region |
Junge Montabaurer engagieren sich ohne Jugendleitung |
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Seit mehr als einem halben Jahr gibt es in der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur keine Jugendleiterin mehr. Und trotzdem liegt die Jugendarbeit der Gemeinde alles andere als brach: Die Jugendgruppe macht eigenverantwortlich weiter.
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Westerwaldkreis. Die rund 30 Jungen und Mädchen halten auch ohne hauptamtliche Betreuerin den Betrieb nicht nur am Leben, sondern geben ihm eigene, bemerkenswerte Impulse. Auch wenn das mitunter ganz schön an die Substanz geht.
Denn die Teenager haben ein strammes Programm: Fünfmal im Jahr veranstalten sie ihren U-Turn-Gottesdienst, darüber hinaus organisieren sie jeden Freitag einen Treff für junge Menschen und betreuen Konfi-Freizeiten sowie die Jungs-Jungschar. „Das alles fordert uns“, sagt die 18-Jährige Emily Maßfeller. „Etwa dann, wenn wir merken, dass uns manchmal eben doch die Ausbildung für solche Aufgaben fehlt – zum Beispiel wenn es um bestimmte theologische Themen geht.“
Auch der geringe Altersunterschied zu den Teilnehmern ist nicht immer leicht für die Gruppe. „Gerade bei den Jugendtreffs ist es manchmal eine Herausforderung, respektiert zu werden“, findet der 19-jährige Leon Schnupp. Zudem ärgern sich die Betreuer an manchen Tagen darüber, dass viele Aufgaben letztlich immer an den selben Leuten hängenbleiben.
Also warum dann das Ganze? Wieso opfern mehr als zwei Dutzend junge Leute ihre Zeit in der Kirche – von den Proben und Vorbereitungstreffen ganz zu schweigen -, statt sich anderswo ein schönes Wochenende zu machen? „Ganz einfach: Weil uns das unheimlich viel Spaß macht. Und weil es uns und unserem Glauben gut tut“, sagt der 19-jährige Elias Böttcher. „Schließlich arbeiten wir hier am Reich Gottes mit. Und das fühlt sich richtig gut an.“
Der Glaube ist also das, was die Montabaurer Jugendgruppe antreibt. Und von dem reden sie nicht nur ganz ungezwungen, sondern setzen ihn mitreißend und authentisch in die Tat um. Zum Beispiel mit dem U-Turn-Gottesdienst – Abende zu Themen, die Jugendliche bewegen; begleitet von einer jungen Band, kurzen Schauspieleinlagen, interessanten Predigten; abgerundet von leckerem Essen. „Mit diesen etwas anderen Gottesdiensten wollen wir den Leuten zeigen, dass Glaube alles andere als langweilig ist, sondern eine ganze Menge mit unserem Leben zu tun hat. Deshalb freut es uns, dass regelmäßig neue Schülerinnen und Schüler dorthin kommen und danach begeistert nach Hause gehen“, sagt die 18-jährige Christina Stock.
Allerdings weiß sie, dass dieser Erfolg nicht selbstverständlich ist. Denn damit am Sonntagabend alles glatt geht, muss die Gruppe viel Zeit und Engagement investieren. Für jeden Bereich – egal ob für die Werbung, die Technik, die Organisation, das Essen oder die Musik – gibt es feste Teams, die in einem Brainstorming zunächst Ideen sammeln. Dann zurren die Teamleiter die Einfälle fest und verteilen die Aufgaben an die einzelnen Gruppen. „Am Samstag davor bauen wir alles auf, dekorieren die Kirche, installieren das Licht und die Tontechnik und proben dann am Sonntag den kompletten Gottesdienst.“ Eine Arbeit, die sich lohnt: Im Schnitt besuchen immerhin 80 Menschen den U-Turn-Gottesdienst. Tendenz: steigend.
Die Montabaurer Jugendgruppe setzt also auch ohne hauptamtliche Spitze gute Impulse. Und sie möchte es weiter tun – auch mit einem neuen Jugendpfarrer, der innerhalb des nächsten Jahres kommen soll. „Ich hoffe, dass wir alle weiterhin engagiert bei der Sache bleiben“, sagt Emily Maßfeller. „Und vor allem: dass wir immer mehr Jugendliche für Gott begeistern.“ bon
Der nächste U-Turn-Gottesdienst startet am 22. Februar um 18 Uhr in der Evangelischen Lutherkirche in Montabaur. Mehr Infos unter im Internet unter www.jugendarbeit-montabaur.de. |
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Nachricht vom 05.02.2015 |
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