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Nachricht vom 25.02.2015
Region
Um Stadthalle ist es ruhig geworden
Die Westerwälder Kulturstadt Hachenburg hat noch immer keine geeignete Stadthalle, um den hochkarätigen Stars im Kultursommer 2015 eine geeignete Bühne zu präsentieren. Durch die Sanierung der Rundsporthalle wird der Engpass für Großveranstaltungen besonders eng.
Die eigentliche Hachenburger Stadthalle (links im Bild) ist inzwischen der kleinste Teil des Gebäudekomplexes. In dem rechten Bauabschnitt waren bis zum Neubau eines Gerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr die Fahrzeuge abgestellt. Dort befindet sich unter anderem nun auch ein Versammlungsraum der Hachenburger Kirmesgesellschaft. Fotos: Reinhard Panthel.Hachenburg. Was ist los in der „Kulturstadt Hachenburg“? Jedenfalls ist es um den seit Jahrzehnten geforderten Stadthallenbau ruhig geworden. Alle erdenklichen Variationen für einen nötigen Neubau sind politisch durchgespielt worden. Von Architekten-Wettbewerben für ein „Haus des Gastes“ bis hin zu konkreten Neubauplänen gab es viele Überlegungen.

Die Fragen nach einem geeigneten Standort sind ebenso ohne Ergebnis geblieben, wie die Fragen nach einer soliden Finanzierung. Sogar ein Neubauplan für eine Stadthalle auf dem Dach des ehemaligen Parkhauses wurde statisch abgesegnet und später wieder verworfen. Kritiker fragen, ob die Stadt Hachenburg überhaupt eine neue Stadthalle benötigt, weil solche Einrichtungen in den Nachbarstädten nicht kostendeckend betrieben werden können. Wenn aber demnächst die Sanierung der Rundsporthalle erfolgt, gibt es für kulturelle Großveranstaltungen keine geeigneten Räumlichkeiten.

Die derzeit als Stadthalle genutzte ehemalige Schulturnhalle der Grundschule Hachenburg wird auch weiterhin für schulische Zwecke mit genutzt. Steht also nicht uneingeschränkt für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Während zahlreiche Ortsgemeinden die Chance nutzten in der Vergangenheit „Mehrzweckhallen“ zu bauen, die vielseitig genutzt werden können, hat Hachenburg es vorgezogen, eine reine Turnhalle im Bereich der Grundschule zwischen Borngasse und Leipziger Straße neu zu bauen. „Eine weitere verpasste Chance das Problem zu lösen“, so die Kritiker.

Mit der Forderung nach einer geeigneten Mensa, die für den Ganztagsschulbetrieb nötig ist, wurde wieder die Frage nach der Notwendigkeit für einen Stadthallenneubau aufgeworfen. Erst dann hätte die derzeitige doppelt genutzte Stadthalle ganz für die alleinige schulische Nutzung zur Verfügung gestanden. Also entschloss sich der Stadtrat ein Neubaugebiet zu schaffen, aus dessen Erlös eine neue Stadthalle finanzierbar wäre.

Das war die Geburtsstunde für das Neubaugebiet „Rothenberg II Schloßblick“. 60 Bauplätze stehen zur Verfügung. Nur ein Drittel der Bauplätze ist inzwischen verkauft. Um dieses Vorhaben realisieren zu können, musste ein gesunder Wald gerodet werden. Aus diesem Grund gab es nicht nur Befürworter im Stadtrat Hachenburg und in der Bevölkerung. Da es offensichtlich Absatzschwierigkeiten für die großen Baugrundstücke gibt, wird derzeit – abweichend vom ursprünglichen Bebauungsplan - über eine Verkleinerung der Bauplatzflächen nachgedacht. Ob sich diese Maßnahme verkaufsfördernd auswirkt, bleibt abzuwarten.

Das alles ist jedenfalls für den neuen Stadtbürgermeister Charly Röttig ein schweres Erbe. Ebenso offen bleibt die Frage, ob aus dem Erlös des zu erwartenden Bauplatzverkaufs jemals eine ausreichende Finanzierung für eine neue Stadthalle zu Buche schlägt. (repa)
 
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