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Nachricht vom 16.03.2015 |
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Region |
Andreas Nick besucht Flüchtlingslager Elbeyli |
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Andreas Nick, Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Türkei im Auswärtigen Ausschuss, informierte sich Ende vergangener Woche im Flüchtlingslager Elbeyli in der Provinz Kilis in Südostanatolien, an der Grenze zu Syrien über die aktuelle Situation der Flüchtlinge. |
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Westerwaldkreis. Gemeinsam mit dem Libanon und Jordanien trägt die Türkei die Hauptlast bei der Unterbringung der Bürgerkriegsflüchtlinge und stellt sich dieser humanitären Verantwortung in vorbildlicher Weise. Momentan leben in der Türkei über 1,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien, in Elbeyli allein 26.000, davon die Hälfte Kinder unter 18 Jahren“, so Andreas Nick.
Die Türkei hat sich in kürzester Zeit der Situation der Flüchtlinge angenommen. In nur vier Monaten wurde eine Container-Siedlung mit sieben Schulen, drei Moscheen, Kindergärten sowie Freizeit- und Weiterbildungseinrichtungen erbaut. Den Familien steht zusätzlich ärztliche Versorgung zur Verfügung. Im Mittelpunkt des Konzepts des Flüchtlingslagers stehen die einzelnen Flüchtlinge und der Versuch, ihnen ein möglichst selbstständiges und freies Leben zu ermöglichen. Die Türkei gibt den geflüchteten Menschen auf diese Weise ein Mindestmaß an Selbstständigkeit und damit Würde zurück, so die Behörden vor Ort:
• Die Familien sind in 21 Quadratmeter großen Wohncontainern inklusive Wasch- und Kochgelegenheit untergebracht. Es gibt ein Ausweiserfassungssystem und sie erhalten eine Geldkarte von 30 Euro pro Person und Monat, womit sie vor Ort sehr kostengünstig Lebensmittel erwerben können.
• Ein funktionierender Bus-Shuttle in die Nachbarstädte gibt ihnen die Möglichkeit, sich relativ frei zu bewegen. Flüchtlinge haben bereits kleine Geschäfte und Handelsplätze innerhalb des Lagers eröffnet.
• Da viele der Flüchtlinge aufgrund ihrer Erfahrungen traumatisiert sind, werden sie von Fachtherapeuten und in einer Reihe von psychologischen Beratungsstellen betreut.
Andreas Nick hielt nach dem Besuch fest:
„Insbesondere im Hinblick auf die derzeitige Flüchtlingsdebatte in Deutschland und der aktuellen Diskussion um ein Einwanderungsgesetz haben die Erfahrungen der Türkei im Umgang mit syrischen Flüchtlingen auch für uns in Rheinland-Pfalz eine hohe Relevanz. Es wäre sinnvoll zu prüfen, welche der Erkenntnisse aus Elbeyli für eine menschenfreundliche und bedarfsgerechte Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen auch in unserem Bundesland anwendbar wären.
Die persönlichen Begegnungen mit syrischen Flüchtlingen beim Besuch des Lagers Elbeyli an der türkisch-syrischen Grenze haben mich tief bewegt. Wir können und dürfen die Menschen, die aus der Not und dem Elend des syrischen Bürgerkrieges geflüchtet sind, nicht mit ihrem Schicksal alleine lassen.“
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Nachricht vom 16.03.2015 |
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