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Nachricht vom 27.04.2015
Region
Protestanten haben Kirchenvorstände gewählt
Die evangelischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Hessen haben ihre Vorstände gewählt. Die Wahlbeteiligung ist leicht gesunken. Mehr junge Menschen sind in den Kirchenvorständen. Es liegen noch keine Ergebnisse für den Westerwald vor.
Fotos: prWesterwaldkreis. 1131 evangelische Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Hessen haben am Wochenende ihre Kirchenvorstände gewählt – darunter auch 32 Kirchengemeinden der Evangelischen Dekanate Selters und Bad Marienberg. Obwohl die genaue Zahlen für die Region noch ausstehen, lassen sich für die gesamte Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) schon Trends erkennen: Die Wahlbeteiligung ist leicht gesunken, die Anzahl der Briefwähler gestiegen, und es gibt mehr Frauen und junge Menschen in den Vorständen.

Die Wahlbeteiligung in der Landeskirche lag dabei nach ersten Hochrechnungen mit rund 18,5 Prozent etwas niedriger als noch vor sechs Jahren, als sie noch 20,2 Prozent erreichte. Damit liegt sie in etwa auf dem Niveau von 2003. Außerdem stieg der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler an: Dieser kletterte in diesem Jahr von rund 30 Prozent (2009) auf 41 Prozent. 160 Gemeinden organisierten eine allgemeine Briefwahl, bei der alle Wahlberechtigen die Wahlunterlagen ins Haus bekamen. Die Ergebnisse zeigen, dass in diesen Gemeinden deutlich mehr Gemeindemitglieder abstimmten als bei früheren Wahlen.

Weiterhin zeichnet sich ab, dass Frauen erneut die Mehrheit in den Vorständen besetzen werden. Mit 58,8 Prozent der Sitze konnten sie ihren Anteil gegenüber 2009 (58 Prozent) noch einmal leicht steigern. Die Gruppe der jüngeren Kirchenvorstände bis zu einem Alter von 30 Jahren wird aktuell mit 7,5 Prozent (2009: 5,6 Prozent) vertreten sein. Die 110 erstmals gewählten Jugenddelegierten haben hier offenbar Spuren hinterlassen. Allerdings ging die Zahl der 30 bis 40 Jahre alten Delegierten auf 8,9 Prozent gegenüber 11,5 bei der vergangenen Wahl zurück. Zwischen 40 und 60 Jahre alt sind in den neuen Leitungsgremien 55,4 Prozent (2009: 58,5 Prozent). Mit 28,4 Prozent sind die 60 bis 70 Jahre alten Delegierten vertreten (2009: 24,2 Prozent).

Die evangelische Kirche folgt damit insgesamt doch der demographischen Entwicklung in Deutschland, nach der die Gesamtbevölkerung langsam älter wird. Nur in zwölf Gemeinden der EKHN konnte keine Wahl durchgeführt werden, weil sich nicht genügend Kandidatinnen und Kandidaten gefunden hatten. In acht Gemeinden werden aus unterschiedlichen Gründen die Wahlen erst am 21. Juni stattfinden – unter anderem in Montabaur, wo es im Vorfeld einen Verfahrensfehler gegeben hatte.

Insgesamt waren 1,47 Millionen Protestanten ab 14 Jahren aufgerufen worden zu wählen – davon 300.000 in Rheinland-Pfalz. 15.000 Männer und Frauen hatten sich für die insgesamt 11.000 zu besetzenden Sitze in den Vorständen beworben. Die neue Wahlperiode beginnt am 1. September 2015. Am 6. oder 13. September werden die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher in einem Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt. (bon)
 
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