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Nachricht vom 21.06.2015 |
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Kultur |
Kunstvolle Töne erklingen in altem Schlossgemäuer |
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Gelungenes Projekt eines Wandelkonzertes in den weitverzweigten Räumen der Deutschen Bundesbank auf Schloss Hachenburg. Das Experiment des erfolgsgewohnten Kammerchors Marienstatt faszinierte die begeisterte Besucherschar aufs Neue. |
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Hachenburg. Der Kammerchor Marienstatt gehört zu den Garanten, wenn ein Konzert in der „Kulturhauptstadt des Westerwaldes“ über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden soll. So war es auch diesmal, als Dirigentin und Ideengeberin Veronika Zilles das Wandelkonzert auf Schloss Hachenburg präsentierte. Nur eine begrenzte Zuhörerzahl konnte sich in den Gängen und Räumen der Schlossanlage dem Kunstgenuss hingeben. In abwechselnder Reihenfolge mit unterschiedlicher Akustik in Räumen, Gängen und Treppenbereichen boten die Akteure ihre bis ins Detail und höchsten musikalischen Ansprüchen gerechten Konzertstücke.
Was sich in Hachenburg im Laufe der Jahre aus den ursprünglichen Schlosskonzerten heraus entwickelte gehört inzwischen zu den Juwelen des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Nicht die Macht der Mächtigen entscheidet über den Erfolg kultureller Veranstaltungen, sondern hohes Anspruchsdenken und „Klasse statt Masse“, denn „Kunst kommt von Können“ und ist deshalb unabhängig vom zur Verfügung stehenden Etat. Der Kammerchor Marienstatt ist ein Beweis für diese Theorie. Hier sind keine „Stars“ aus dem Katalog am Werk, sondern Menschen der Region, die mit Lust und Leidenschaft Ihrem Hobby – der Musik – frönen und es zu beachtlichen Leistungen auf hohem Niveau gebracht haben.
Während die örtlichen Gesangvereine dem Zeitgeist geopfert werden müssen und nach und nach aus dem kulturellen Leben der Städte und Gemeinden verschwinden, ist es zum Glück einer aktiven Schar von Sängerinnen und Sängern geglückt, Tradition und Fortschritt miteinander zu verbinden und neue Klangkörper zu bilden. So ist auch der Kammerchor Marienstatt vor 30 Jahren geboren worden, als musikalische Experten die stimmlichen „Rohdiamanten“ der Region erkannten und sie durch gezielten Feinschliff zu strahlenden Vorzeigesängerinnen und Sängern formten.
Im Vortragssaal der Fachhochschule eröffnete Veronika Zilles das „Wandelkonzert“ und erläuterte die „Spielregeln“ des Wandelns, Zuhörens und vor allen Dingen des Mitmachens. Denn statt der sonst oft bei Konzerten üblichen „ernsten Mienen“ wechselten die Gesichtsausdrücke der Aktiven und Zuhörer in ein charmantes und freundliches Lächeln, das ansteckend wirkte. Schon zu Beginn wurden die Zuhörer in das Geschehen eingebunden und die „Generalprobe“ für das Lied „Der Weg zur Oper“ machte Mut zum Mitmachen. „Wenn mich in der Stadt jemand fragt, wie komme ich zur Oper, dann sag ich: üben, üben, üben“. Und die aufgeforderten Zuhörer stimmten in den Refrain amüsiert mit ein…. Die wohltemperierten Bassstimmen und lupenreinen Töne der Sopranistinnen verschmolzen zu einem Klangkörper, der dem Komponisten Brahms Freude bereitet hätte. „Schöne Nacht“, kam auch schon am frühen Nachmittag beim Publikum gut an.
In der Vortragsfolge waren neu komponierte Volkslieder zu hören, die den besonderen Stellenwert des Programms deutlich machten. Volkslieder, die man kann kannte, aber in dieser Vertonung noch nie gehört hatte. „Ein Erlebnis der besonderen Art!“, so die Stimmen aus dem begeisterten Publikum.“Muss i denn…“; „Sommerpsalm“, oder „Wohlan die Zeit ist kommen“….um nur einige der ausgewählten Titel zu erwähnen.
Im Wechsel vom Vortragssaal über das historische Treppenhaus und einen der noblen Gesellschaftsräume im Inneren des ehrwürdigen Schlosses gelangte man in die Martinsklause, dem dritten Ort des Geschehens. Meterdickes Gemäuer ließ sich nicht erweichen, dafür aber die Herzen der Zuhörer, die gespannt auf den nächsten Vortragsort im Treppenhaus des ehemaligen Marstalls warteten. Auch hier Melodien, die dem bunten Blumenstrauß des Konzertes zum Sommeranfang gerecht wurden.
Sommeranfang… nass und kalt!? Aber zum Finale eines musikalischen Erlebnisses fand sogar der Wettergott Freude am Kammerchor und sorgte für strahlenden Sonnenschein. So konnte der vorher einstudierte „Weg zur Oper“ unter freiem Himmel auf dem unteren Schlosshof den Höhepunkt setzen, obwohl der besungene „Guter Mond du gehst so stille“… noch nicht zu sehen war. Dafür das spontane Geburtstagslied für die unermüdlich engagierte Dirigentin Veronika Zilles einen würdigen Schlussakkord setzte. repa
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Nachricht vom 21.06.2015 |
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