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Nachricht vom 16.08.2015
Region
Mobiler Kräutergarten für Horbacher Altenheim
Das Erleben von Natur und Pflanzen ist bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern von Altenheimen oft nur noch eingeschränkt möglich. Da mitten im Grünen gelegen, sind die Möglichkeiten im Senioren- und Kurzzeitpflegeheim „Ignatius-Lötschert-Haus“ in Horbach etwas erweitert. Jetzt wurden sie durch die Übergabe eines fahrbaren „Kräutergartens“ noch etwas größer.
Vertreter von Heimleitung, Bewohnerbeirat und Förderverein des Ignatius-Lötschert-Hauses in Horbach freuten sich mit der Lehrgangsleitung und den Kurzteilnehmern über das gelungene Werk. Foto: privat.Horbach. Die Projektidee dazu hatte die Teilnehmer eines „Berufsspezifischen Lehrgangs für Rehabilitanden“ beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) e.V. am Standort Montabaur. Dies ist eine von den Deutschen Rentenversicherungen und den Berufsgenossenschaften geförderte Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation. Alle Teilnehmenden in dem Praxisprojekt waren sich in der Zielsetzung einig: sie wollten in geeigneter Form dazu beitragen, dass auch alten und oft nicht mehr mobilen Menschen die Freude am Erlebnis Pflanzenwelt erhalten bleibt. Daraus entstand dann die Idee zu dem mobilen Kräutergarten.

„Die Vorstellung, wie aus einem Keim eine Pflanze wird und sich liebevolle Hände von Altenheimbewohnern darum kümmern, war für uns genug Motivation so einen mobilen kleinen Kräutergarten zu entwickeln und zu bauen“, meinte einer der Kursteilnehmer bei der Übergabe des fertigen Werkes im Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach. In dem einwöchigen Praxisprojekt in der Werkstatt des Bildungsträgers konnten alle Mitwirkenden ihre Ideen und Vorstellungen einbringen. Ungeachtet der beruflichen und fachlichen Qualifikation wurde unter der Anleitung von Lehrgangsleiter und Schreinermeister Peter Bill alle in die Arbeit mit eingebunden. Durch die Kreativität und den Einsatz der Teilnehmer wurde ein origineller und kundenorientierter Gebrauchsgegenstand entwickelt und optisch ansprechend umgesetzt.

Heimleiter Bernd Eberz dankte den Kursteilnehmern für das tolle Werk und bescheinigte diesem Serienreife. Dem schlossen sich auch die Vertreter des Bewohnerbeirates an. So meinte dessen Vorsitzender Otto Koch: „Da werden sich bestimmt einige unserer Leute gerne drum kümmern“. „Wenn wir nicht mehr in den Garten gehen können, dann kommt der Garten eben künftig zu uns“, meinte eine interessierte Bewohnerin, die wie viele Mitbewohner bald nach der Übergabe den Kräutergarten bestaunte. Eine Rollstuhlfahrerin lobte, dass der mobile Kräutergarten sogar für sie wegen der schräg angelegten Pflanzfläche nutzbar sei.

Die Materialkosten werden vom Förderverein des Altenheimes im Buchfinkenland übernommen. „Hiermit können wir zwei soziale Belange mit einem Projekt umsetzen“, meinte der Vereinsvorsitzende Uli Schmidt (Horbach). Die Kursteilnehmer schaffen etwas Sinnvolles und die Pflegebedürften im Altenheim freuen sich darüber.
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