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Nachricht vom 15.09.2015 |
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Region |
Alternative-Energien-Stammtisch Westerwald |
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Als Antwort auf die zahlreichen Bürgerinitiativen gegen Windenergie, die hierzulande mittlerweile wie Weizen aus dem Boden sprießen, hat sich am vergangenen Freitag, dem 11. September, in Langenbach bei Kirburg unter dem Motto „POWER ... Zur Bewahrung unserer Ressourcen“ der Stammtisch „Alternative-Energien-Westerwald“ gegründet. |
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Langenbach bei Kirburg. Zunächst stellten die beiden Initiatoren Peter Pflaum (Giesenhausen) und Marvin Schnell (Langenbach) den an diesem Abend erschienenen Zuhörern die Grundgedanken zur Bildung eines „Energie-Stammtischs“ vor. Die beiden technikbegeisterten Umwelt- und Klimaschützer sehen es als essentiell notwendig an, Bürgerinnen und Bürger sachlich über alle Themenaspekte unserer Energieversorgung zu informieren. Dies sollte nach Ansicht von Marvin Schnell mehr mit fundierten Argumenten und weniger durch emotionale Unsachlichkeit, wie es Bürgerinitiativen meist betreiben, geschehen.
Auf den in Zukunft regelmäßig etwa alle sechs bis acht Wochen stattfindenden Treffen soll in erster Linie über Aktuelles aus dem Bereich der Alternativen Energien berichtet werden, aber auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie jeder Einzelne mit seiner Lebensweise einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Daneben sehen Pflaum und Schnell auch die Möglichkeit, untereinander von den Kenntnissen und Erfahrungen des Einzelnen zu profitieren und dabei jeden anderen Teilnehmer in die offene Dialogrunde zu integrieren.
Beim diesem ersten Treffen stellte Marvin Schnell den Erschienenen eine Fotoausstellung des Journalisten und Fotografen Alexander Neureuter vor. Dieser stellte 2012 unter dem Titel „Was wäre, wenn...“ auf 70 Motiven Fotos aus Tschernobyl (Ukraine) jeweils Szenen vom AKW-Brokdorf in Norddeutschland gegenüber. Bei einem atomaren Super-Gau im Atomkraftwerk Brokdorf würden ungeahnt große Flächen in Nord-Deutschland und auch Europa-weit kontaminiert und dauerhaft unbewohnbar. Die Ausstellung, die auch als Buch im Handel zu erwerben ist, macht eindrucksvoll deutlich, welche unkalkulierbaren Risiken und unzumutbaren Folgeschäden für unsere Nachfahren durch die zivile Kernkraftnutzung auch bei uns entstehen können.
In der anschließenden Diskussion wurde seitens eines Teilnehmers das Problem der Atomkraft in Deutschland als ein auslaufendes Modell dargestellt und damit würden die möglichen Gefahren etwas in den Hintergrund gerückt. Seiner Meinung nach ist die bisher ungebremste Verstromung der Braunkohle und der damit verbundene Ausstoß von Kohlendioxid mit seinem Einfluss auf das Weltklima die größere Herausforderung für die Menschheit.
Es wurde über einzelne zukunftsweisende neue Möglichkeiten der alternativen Energienutzung gesprochen und vereinbart, dass diese im Detail der Allgemeinheit verständlich vorgestellt werden sollen, da es wohl eine große Zustimmung von 80 Prozent (zum Beispiel in Mengerskirchen) in der Bevölkerung für die Windenergie gibt. Auch auf dem Gebiet der Speicherung von elektrischer Energie in Akkus oder umgewandelt in Gas gibt es hoffnungsvolle neue Ansätze (z.B. Sterner/Stadler et al. [2014]), die man den Bürgerinnen und Bürgern nicht vorenthalten sollte. Dringenden Handlungsbedarf sehen die beiden Initiatoren vor allem darin, über grundlegende Begrifflichkeiten aufzuklären. Denn oftmals verwechseln viele Bürgerinnen und Bürger beispielsweise Primärenergie mit Endenergie. Der Anteil einer Energieform am Primärenergieverbrauch sagt jedoch nicht viel darüber aus, wie viel Energie dem Endverbraucher tatsächlich zur Verfügung steht, da hierin auch – vor allem bei den konventionellen Energien – große Umwandlungsverluste enthalten sind.
Die klärungsbedürftigen Fragen nach den kritischen Rohstoffen (Neodym) und den möglichen Gesundheitsgefahren (Infraschall) wurden nur kurz angesprochen und werden bei den nächsten Treffen dann ausführlich diskutiert und mit Fakten aufbereitet, um diese Ergebnisse dann der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu soll zum Beispiel auch der Kontakt nach Dänemark hergestellt werden, wo seit Anfang 2014 im Rahmen einer staatlichen Studie die Auswirkungen des Infraschalls auf die menschliche Gesundheit untersucht werden.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat oder weitere Informationen wünscht kann sich gerne anmelden unter: alternativeenergien.ww/at/gmail.com. |
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Nachricht vom 15.09.2015 |
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