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Nachricht vom 19.10.2015 |
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Region |
Jugendkirche will Preisgeld mit Flüchtlingsprojekten teilen |
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Die Evangelische Jugendkirche "Way to J" möchte ihr Preisgeld, das sie im Rahmen einer Ideenmesse gewonnen hat, mit anderen Projekten teilen, die sich mit Flüchtlings- und Jugendarbeit beschäftigen. Außerdem lädt sie am 31. Oktober zu einem Gottesdienst nach Herschbach ein: Im Fitnessstudio "Go 21" geht es an diesem Abend ebenfalls um das Thema Flüchtlinge. |
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Westerwaldkreis. Zum zweiten Mal in Folge hat die Jugendkirche des Dekanats Selters, „Way to J“ den Innovationspreis der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gewonnen. Damit würdigt die Landeskirche den Einsatz der Jugendlichen für die Willkommenskultur und das Engagement für Flüchtlinge. Ein Preis, der für „Way to J“ nicht nur Ansporn ist, die bisherige Arbeit weiter auszubauen, sondern der auch anderen helfen soll: Die Jugendkirche will das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro nämlich nicht für sich behalten, sondern damit weitere Projekte innerhalb der Landeskirche unterstützen, die sich ebenfalls für Jugendarbeit und Willkommenskultur engagieren.
Bis Ende November können sich entsprechende Initiativen der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau ( EKHN) bei Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum melden. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das Geld nicht für uns alleine zu behalten, sondern damit ähnliche Gruppen zu unterstützen“, sagt der Jugendpfarrer des Dekanats Selters, ergänzt aber, dass ein Teil des Geldes auch der regionalen Jugendarbeit für Willkommenskultur zugute kommt. „Schließlich ist das Thema Flüchtlinge auch in der Region außerordentlich relevant – gerade im Hinblick auf das geplante Erstaufnahmelager in Herschbach.“
Deshalb wird sich auch der diesjährige Gottesdienst im Herschbacher Fitnessstudio Go 21 mit diesem allgegenwärtigen Thema beschäftigen. „Es wird ein ökumenischer Gottesdienst und einer, in dem es auch um die Ängste und Bedenken der Menschen in der Region geht. Dennoch sind wir als Jugendkirche davon überzeugt, dass es eine humanitäre Aufgabe ist, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen zu helfen.“ Die zehnte Ausgabe dieses ungewöhnlichen Gottesdienstes beginnt am 31. Oktober um 19 Uhr.
Apropos ungewöhnlich: Letztlich waren es die außergewöhnlichen Ideen und Initiativen, die der Jugendkirche den zweiten Innovationspreis in Folge beschert haben. Schon 2012 überzeugte sie die vielen Besucher der Ideenmesse der Evangelischen Kirche mit ausgefallenen Projekten wie einer Fastenaktion, in der die jungen Leute sieben Wochen aufs Lügen verzichtet hatten. Und in diesem Jahr war es eben das Engagement für Flüchtlinge, das ihnen die Auszeichnung des vorbildlichsten „Best Practice“-Beispiel einbrachte. So hat das Team der Jugendkirche einen Flüchtling bei seinen Taufvorbereitungen begleitet, hat multikulturelle Fußball- und Kickerturniere veranstaltet, zahlreiche Themengottesdienste zu Flucht und Asyl auf die Beine gestellt, Austauschschüler integriert, sich beim rheinland-pfälzischen Integrationsministerium für das Bleiberecht einer armenischen Familie eingesetzt und Schulungswochenenden zur Arbeit mit Muslimen besucht.
Projekte, die nach Ansicht des „Way to J“-Teams immer wichtiger werden. Denn es reicht nach Ansicht Werner Schleifenbaums eben nicht nur, den Flüchtlingen offen zu begegnen. Man muss sie einladen und Veranstaltungen so gestalten, dass sie interessant und verständlich sind: „Für uns heißt das beispielsweise, dass wir unsere Treffen teilweise auf englisch halten“, sagt er. Dass „Way to J“ eine christliche Gruppe ist, war in der Praxis unterdessen noch nie ein Problem für die Flüchtlinge, von denen viele zu anderen Konfessionen gehören und manche Jesiden oder Muslime sind. „Die jungen Leute entscheiden natürlich völlig frei, an welchen Angeboten sie teilnehmen und an welchen nicht. Manchmal sind sie dabei, wenn wir zusammen beten, manchmal kommen sie eben erst später, was auch völlig in Ordnung ist“, sagt Schleifenbaum. „Wichtig ist doch, dass sie überhaupt kommen und Zeit mit den einheimischen Jungen und Mädchen verbringen. Denn wenn es uns als Jugendkirche schon nicht gelingt, die jungen Flüchtlinge liebevoll aufzunehmen, wie und wo sollen sie es denn sonst schaffen, sich zu integrieren?“ (bon)
Infos:
Projekte, die sich innerhalb der Landeskirche ebenfalls mit dem Thema Jugend und Willkommenskultur beschäftigen, können sich bis zum 31. November bei Werner Schleifenbaum melden: Die Jugendkirche „Way to J“ möchte mit ihrem Preisgeld des Innovationspreises entsprechende Projekte unterstützen. Weitere Infos gibt’s bei Werner Schleifenbaum unter Telefonnummer 0151/41991441 oder 02626/142333, E-Mail: werner.schleifenbaum@online.de
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Nachricht vom 19.10.2015 |
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