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Nachricht vom 12.11.2015
Region
„Wühlmäuse“ sind im Buchfinkenland sehr nützlich
Im Buchfinkenland denken die Jüngeren auch an die Alten und Pflegebedürftigen. Ein Beispiel dafür ist schon seit neun Jahren die immer Anfang November stattfindende „Aktion Wühlmaus“. Zu diesem Arbeitseinsatz rund um das Altenheim Ignatius-Lötschert-Haus ruft der Förderverein der Einrichtung auf. Sehr erfreulich: es kommen immer viele Leute um mit anzupacken. Auch diesmal waren wieder über 30 Leute dabei und packten tatkräftig mit an.
Die „Wühlmäuse“ nach getaner Arbeit – die auch noch viel Spaß gemacht hat, wie man den freudigen Gesichtern entnehmen kann. Foto: privat.Horbach. Sehr erfreulich: darunter waren wie immer viele meist jüngere Fußballer des SV Horbach. Sie ließen es sich bei angenehmem Herbstwetter nicht nehmen, etwas für die Pflegeeinrichtung und damit die meist hochaltrigen Bewohnerinnen und Bewohner zu tun. Aber nicht nur sie bedauerten, dass diesmal auf Anordnung der Verbandsgemeindeverwaltung der anfallende Ast- und Heckenschnitt nicht direkt vor Ort verbrannt werden durfte. „Auf den Einsatz als Feuerteufel habe ich mich schon lange gefreut“, meinte einer der jungen Kicker enttäuscht. Ein anderer zeigte Unverständnis für die behördliche Anordnung, die Äste einige Wochen liegen zu lassen und erst dann zu verbrennen. „Bis dahin haben viele Kleintiere in den Asthaufen Schutz gefunden und werden dann ein Opfer der Flammen“, äußerte ein anderer Helfer sein Unverständnis für diese Entscheidung.

Unabhängig davon hat sich der Einsatz der „Wühlmäuse“ für die 100 Bewohnerinnen und Bewohner wieder gelohnt, haben diese doch jetzt wieder freie Sicht ins schöne Buchfinkenland. Da war es leicht zu verkraften, dass sie über einige Stunden vom Rattern der Motorsägen, Freischneider und Laubbläser begleitet wurden. Auf der anderen Seite ist es aber wohl für fast alle Bewohner eine schöne Abwechslung, das Treiben der vielen „Wühlmäuse“ rund um das Haus zu verfolgen. Nur ein einziger kleiner „Unfall“ wurde von den Verantwortlichen gemeldet, als im Übereifer eine fest installierte Gartenlampe mit einem Baumstamm verwechselt und diese „gefällt“ wurde.

Zum Beginn freute sich Heimleiter Bernd Eberz auch für die Barmherzigen Brüder zu Montabaur als Träger des Ignatius-Lötschert-Hauses über eine Sachspende der Fiskars Germany GmbH. Für diese hatte Rolf Wernicke vier Profi-Astscheren als Sachspende überreicht. Beim abschließenden gemeinsamen Mittagessen dankte Uli Schmidt als Vorsitzender des Fördervereines allen Helfern: „Das ist eine großartige Sache, dass sich hier im Buchfinkenland insbesondere auch viele junge Menschen für die Alten und Pflegebedürftigen einsetzen“. Zumindest den Fußballern scheint der zeitliche befristete Einsatz als „Wühlmaus“ nicht geschadet zu haben: beide Mannschaften beendeten ihre Meisterschaftsspiele am darauffolgenden Tag erfolgreich!

Alle versprachen, im nächsten Jahr am 5. November 2016 bei der dann zehnten „Aktion Wühlmaus“ wieder dabei zu sein. Einige wollen auch zum traditionellen Neujahrsempfang am 7. Januar 2016 ins Altenheim kommen, wenn die Frage der künftigen ärztlichen Versorgung auf dem Land im Mittelpunkt steht.
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