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Nachricht vom 14.12.2015
Vereine
Fachklinik lobt Kooperation mit der regionalen Sucht-Selbsthilfe
„Gemeinsam gelingt's noch besser" lautete das Motto der diesjährigen Gemeinschaftstagung von Fachkrankenhaus Vielbach mit der Sucht-Selbsthilfe. Der regelmäßige Besuch der Gruppen den regionalen Selbsthilfegruppen ist für die Suchtklinik ein wichtiger Teil der Behandlung ihrer Patienten.
Selbsthilfegruppentagung in Vielbach. Foto: privat.Vielbach. Der Einladung nach Vielbach waren viele Teilnehmende gefolgt. Sie engagieren sich bei den Anonymen Alkoholikern in Montabaur, dem Freundeskreis „Steps" in Selters, der Kreuzbundgruppe Limburg sowie dem Freundeskreis Westerwald. Klinikleiter Joachim Jösch begrüßte die Gäste und betonte, wie wichtig deren Engagement sei, da bekannt sei, dass 80 Prozent aller Suchtkranken, die dauerhaft eine Gruppe besuchen, eine langfristige stabile Abstinenz erreichen. Horst Kurzer, ärztlicher Leiter der Klinik, referierte dann zum Thema „Beziehung, Liebe, Sexualität und Sucht". Damit hatte er einen oft tabuisierten, aber wichtigen Aspekt der Suchtproblematik angesprochen, der auch in der Phase der Abstinenzzeit von erheblicher Relevanz sein kann.

Es folgte ein intensiver und sehr persönlicher Austausch der Teilnehmenden. Sichtbar wurde hierbei die große Bedeutung von zwischenmenschlichem Kontakt und Beziehung und dem Wunsch, als Mensch angenommen und akzeptiert zu werden. Ein am Suchtmittel orientiertes Leben ist im Verlauf der Suchtentwicklung häufig und immer mehr geprägt durch sozialen Rückzug und Einsamkeit. Gerade hier haben die Suchtselbsthilfegruppen ihre besondere Bedeutung: beim Ermöglichen vorurteilsfreier Kontakte, den Begegnungen und der Entwicklung von Beziehungen als eine wesentlich die Abstinenz stützende Erfahrung. Am Ende verabredeten sich die Teilnehmenden für die nächste Tagung und verabschiedeten sich herzlich.
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